Religion: Gläubig oder Atheist? Wie steht ihr dazu?

  • In der Schweiz wird gerade wieder úber die Burka diskutiert...
    Mich interesisert wie eure Meinugn/Geschichte zum Thema Religion ist.

    Glaubt ihr an Gott? oder an mehrere? oder seid ihr Atheisten?


    Und wie kam es dazu?

    So erzogen und ihr kennt es nicht anders oder ist die Sache etwas komplizierter?
    z.b. religiös erzogen und irgendwann kamen Zweifel an dem Ganzen?
    Weshalb?

    Glaubt ihr z.B. an die Schöpfungsgeschichte?

    Laut irgendwelchen Forschern soll die Erde ja nur ein paar tausend Jahre alt sein. Im Widerspruch dazu kennt man ja versteinerte Fossilien die nachweislich mehrere 100 Millionen Jahre alt sind.


    Oder die Sterne. Da gibt es Sterne die wir sehen können, die z.B. 1 Million Lichtjahre (und noch weiter) von uns weg sind, d.h. das Licht dieser Sterne braucht 1 Million Jahre bis es "bei uns" ist und man es hier sehen kann...


    Was spricht bei euch für oder gegen einen Gott?


    Ich selber bin in einer reformierten Familie aufgewachsen. Ich habe den Kirchunterricht besucht und bin auch konfirmiert worden.
    Ich bin gläubig und besuche ca. 2 Mal im Monat den Gottesdienst.
    Die Kirche, die ich besuche ist ziemlich locker drauf, es hat sehr viele junge Leute und ich kann mit allen diskutieren und über die Bibel sprechen.
    Mit 14 hatte ich Ernsthafte Zweifel, als wir in der Schule Naturkunde hatte.
    Ich habe aber sehr wervolle Erfahrungen gemacht und interessante Leute kennengelernt.
    Zu dieser Zeit habe ich auch einige wissenschaftliche Bücher gelesen.
    (unter anderen "Darwins Black Box" von Michael Behe. Für diejenigen welche überzeugt sind,
    dass Biologen die Richtigkeit der darwinistischen Theorie schon lange bewiesen haben, könnte dieses Buch einige Überraschungen bereithalten ;))
    Ich glaube an Gott, auch wenn ich seine Existenz nicht beweisen kann.


    Bin gespannt ob sich da ein interessanter Thread entwickeln kann...


    Und unterscheidet doch bitte zwischen der katholischen und der reformierten Kirche ;)

  • Uh, ein kritisches Thema. *g* Die Fragestellung ist bereits das erste Problem, da es in zwei Lager einschränkt, Gläubig - Nichtgläubig, Schwarz - Weiß. Was ist mit Agnostikern? Sprich vereinfacht gesagt der Auffassung, dass die Existenz-Frage grundsätzlich nicht zu klären sei?


    Ein weiterer Punkt, an dem ich mich störe, ist die Frage, ob so erzogen oder nicht. Ich bin mir dessen absolut bewusst, dass jeder durch seine Erziehung mehr oder weniger geprägt wird und gerade diese Religionsfragen häufig sehr stark von den Eltern geprägt sind. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es irgendwann für jeden keine *Ausreden* mehr gibt. Ich vertrete die Meinung, dass sich jeder für sich selbst Gedanken machen muss, ob er glaubt und wenn ja, an was er glaubt. Nur weil die Eltern gläubig sind, müssen das die Kinder nicht sein. Nur weil die Eltern ungläubig sind, müssen das die Kinder nicht. Deswegen bin ich auch ein großer Gegner von Baby-Taufen. Es widerspricht meiner Meinung nach der Religions-Freiheit. Wieso darf ein menschliches Wesen nicht selbst entscheiden, ob es getauft wird oder nicht? Wieso wird man so häufig von den Eltern auf eine Religion festgelegt? Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Taufe - wenn sie aus freiem Willen geschieht. Was niemals bei einem Kind bis zu einem bestimmten Alter möglich ist. Das ist ein für mich nicht vertretbarer Eingriff in die Mündigkeit eines Menschen, der Bedeutung bis an das Lebensende hat.


    Ich möchte an dieser Stelle nicht erörtern, was für einen Gott spricht und was gegen einen Gott. Oder mehrere. Ich habe dazu meine Meinung und ich möchte da nicht mit Argumenten anfangen, da ich Glauben durchaus respektiere. Als jemand, der sich selber als Atheisten bezeichnet. Ich halte die Existenz eines Gotteswesens für ausgeschlossen. Eine Einstellung, mit der ich auch nicht geboren wurde, im Gegenteil. Ich habe sogar freiwillig einen Konfirmantenunterricht besucht. Ironischerweise war es genau der Konfirmantenunterricht, der mich zum Atheismus gebracht hat, weil ich mich im Zuge dessen intensivst mit diesem Thema auseinandergesetzt habe und mir eine eigene Meinung bilden konnte. Aber Glauben gibt vielen Leuten Halt, ist ein wichtiger Lebensinhalt. Wenn jemand gläubig ist, werde ich nie versuchen, mit dem darüber zu wett-argumentieren. Ich habe da wie gesagt vollsten Respekt.


    Christliche Erzählungen, Schöfungsgeschichte. Für mich persönlich eine ziemlich klare Sache, nicht nur als Nicht-Gläubiger, sondern auch, wenn ich versuche, mich in das Ganze hineinzuversetzen. Diese Geschichten dürfen nicht wörtlich verstanden werden, sie wollen interpretiert werden. All diese Geschichten haben eine symbolische Kraft und sagen etwas aus. Wer Bibel-Geschichten wörtlich nimmt, fällt für mich in die Schublade Fundamentalist. Was ich nicht wertend meine. Es ist einfach eine ganz spezielle Glaubensform. Fangen wir an, Bibel-Geschichten wörtlich zu nehmen, ist die Frau der Inbegriff des Bösen, Genesis 2, 3 mal in den Raum geworfen. Dem ist aber nicht so. Ich habe kürzlich erst auf fünf Seiten eröftert, wieso die antifeministische Deutung auf gut Deutsch großer Käse ist. Deuten, das ist das Schlagwort christlicher Erzählungen. Theoretischerweise reicht genau diese Erkenntnis, um Religion und Wissenschaft nebeneinander akzeptieren zu können.


    P.S.: Dass die Welt nur ein paar tausend Jahre alt sein soll, ist Schwachsinn, das sagt definitiv auch nicht die Wissenschaft. Es mag immer wieder Leute geben, die gegen den Strom schwimmen, aber der Tenor der Wissenschaft ist das auf gar keinen Fall. ;)

  • Da hast du aber mal ein sehr kompliziertes Thema zur Sprache gebracht, aber ich werde mal versuchen, meine Sicht der Dinge klar zu sagen...


    Ich bin selber evangelischer Christ, konfirmiert, aber dennoch lege ich den christlichen Glauben für mich in einer recht speziellen Weise aus. Ich bin kein Mensch, der jetzt in die Kirche geht, christliche Symbole im Zimmer hängen hat oder der in schöner Regelmäßigkeit in der Bibel liest. Die Heilige Schrift des Christentums hat für mich zu viele Widersprüche, als das ich mich zu 100 % an sie halten würde. Zwei Beispiele:


    • Viele meinen immer, alles hat bei Adam und Eva angefangen. Die Wahrheit ist, dass es christliche Schriften gibt, die belegen, dass Eva erst Adams zweite Frau war. Von Lillith, Adams eigentlicher ersten Frau, wird in der Gesellschaft so gut wie gar nicht gesprochen.
    • Viele reden bei Gott immer von DEM Schöpfer oder DEM Vater Jesu Christi. Mag ja alles sein, aber mal ernsthaft: Woher wollt ihr denn wissen, dass es sich bei Gott wirklich um einen Mann handelt, wenn ihr euch nach der christlichen Glaubenslehre kein Bildnis von ihm machen dürft?


    Das sind jetzt nur zwei Beispiele. Ich glaube nicht an DEN Gott. Wenn es wirklich einen ach so tollen Gott gäbe und dieser seine eigenen Gebote auch ernst nehmen würde, hätte er von sich aus eingreifen und so manches Ereignis in der jüngeren Geschichte verhindern müssen. Ich nenne als Beispiele nur mal Srebrenica, den 11. September 2001 oder die Ereignisse während der Apartheid in Südafrika, und es gibt noch sooo vieles mehr. Ich vertrete die Auffassung, dass jeder Gläubige auch das Recht haben muss, seine Religion kritisch zu hinterfragen. Für mich gilt daher nach dem christlichen Glauben ein anderer Leitsatz: Gott ist überall. Aus diesem Grund glaube ich auch an die Natur. Sie ist für mich greifbar, und ich bin mir auch sicher, dass es durchaus etwas gab, was den Urknall und alles andere danach in Bewegung gesetzt hat und was wir auch in der heutigen Zeit noch nicht begreifen können. Für mich schließt sich so ein Kreis als Kompromiss zwischen der christlichen Glaubenslehre und den wissenschaftlichen Fakten, zwischen einer anderen Auslegung der Schöpfung und z.B. der Evolutionstheorie nach Charles Darwin.


    Ich denke, man sollte, egal ob Atheist oder nicht, ob Moslem, Jude, Buddhist, Christ oder Anhänger einer anderen Religion, jeden Glauben respektieren und jeden diesen auch so intensiv ausleben lassen, wie er es will. Deswegen bin ich auch jemand, der das Kopftuchverbot oder das Verbot von Christuskreuzen an bayrischen Schulen verurteilt hat, weil das für mich die Religionsfreiheit der Betroffenen massiv beschneidet. Gleichzeitig stimme ich aber Cadeyrn in dem Punkt mit den Babytaufen zu. Das ist auch ein Eingriff in die Glaubensfreiheit. Viel schlimmer als die christlichen Taufen sind aber noch die Beschneidungen oder gar die Zwangsehen. Das wird nicht nur die Glaubensfreiheit, sondern auch das eine oder andere zentrale Menschenrecht wie das auf körperliche Unversehrtheit verletzt.


    Ich bin kein Christ im typischen Sinne. Ich bete kaum, ich gehe eigentlich nie in die Kirche, ich nehme nicht an christlichen Sitten wie der Fastenzeit teil etc., aber ich habe für mich einen Weg gefunden, der ein Glauben nicht gänzlich nach den evangelischen Gesetzen ausschließt und der doch auch Raum lässt, die wissenschaftlichen Fakten, die ich in meinem nüchternen analytischen Denken ebenfalls einschließe, einzubinden. Aber solange man nicht versucht, durch verachtenste Mittel wie z.B. religiösen Fundamentalismus jemandem seinen Glauben aufzuzwingen und man Religion und Staat trennen kann, sollte jeder seinen Glauben ausleben, wie er es für richtig hält.


    Nicht umsonst ist Religionsfreiheit in Deutschland ein vom Grundgesetzt, also unserer Verfassung, garantiertes Grundrecht. ;)

  • Also prinzipiell glaube ich schon an Gott. Ich bin Katholik, wie der Großteil aller Österreicher, bin da reingeboren worden. Aber richtig gläubig bin ich nicht, in die Kirche gehe ich eigentlich nie, wenn dann nur zu Weihnachten oder zu Ostern. Auch wenn man die Entstehung der Welt wissenschaftlich ansieht, schließt dass einen Got natürlich nicht aus, wenn ich mir die Urknalltheorie anschaue, dann muss auch irgendwo eine Kraft herkommen, die ihn ausgelöst hat, und die ist für mich Gott. Auch wenn man sich die ganzen Gesetze der Physik anschaut, der Mensch hat sie zwar herausgefunden, aber irgendwer muss das Ganze doch auch definiert haben. Gott ist für mich aber auch eine Ausrede für etwas, dass sich der Mensch nicht erklären kann (Sinn des Lebens, etc.).


    Die Schöpfungsgeschichte ist (für mich) natürlich absoluter Blödsinn, genauso wie man auch die ganze Bibel nicht ganz ernst nehmen darf. Wenn man die Genesis aufschlägt, kommen ja gleich hintereinander 2 verschiedene Schöpfungsgeschichten, was ja daraus entstanden ist, weil die Leute damals einfach alles was sie hatten in die Bibel hineingeschrieben haben. Was mir da eben noch einfällt, die Geschichte mit der Sinnflut, die Gott ja angeblich geschaffen hat, um alles Leben von der Welt (bis eben auf die 2 von jeder Art) auszulöschen. Naja, Gott wäre ganz schön dämlich wenn diese Geschichte stimmen würde, soweit ich weiß können Fische nicht ersaufen^^.


    Also zusammengefasst: An Gott glaube ich, Bibel ist aber großteils einfach nur Schwachsinn. Wenn es Gott nicht gibt ist´s für mich auch kein Problem, genauso wie das Leben nach dem Tod: Wenn es das gibt --> super, wenn nicht dann auch egal, mitbekommen würde man das ja sowieso nicht mehr.



    P.S. Dieter Nuhr bringt das meiner Meinung nach in seinem Programm "Nuhr die Wahrheit" eigentlich ganz gut auf den Punkt, wenn auch auf eine sehr komödiantische Weise.

  • ich bin da Blues Meinung,
    ich bin auch Katholik und glaube an Gott, beten in Kirchen, genauso wie der Krichengang is für mich nich das Wahre, wenn ich überhaupt bete, dann nur zu Hause für mich alleine, aber das auch nur selten.


    für mich ist eig die ganze Kirche unwichtig und teilweise auch abzocke, aber ich denke dass es eine höhere Macht gibt, die manche Sachen macht, entscheidet oder sonstwas und wenn es keine gibt ist es wie blue schon sagt egal, jedoch denke ich auch, dass der Glaube an eine solche Macht, so manchem Menschen schon sehr geholfen hat nicht die allerletzte Hoffnung aufzugeben :)

  • Ich glaube ja, dass Cadeyrn Gott ist, denn sein Beitrag hätte fast 1:1 so von mir kommen können, ich weiß nicht wie er zu meinen Gedanken vorgedrungen ist, aber irgendwie hat er es geschafft :D . Naja, Spaß beiseite.


    Auch dass mit dem Konfirmantenunterricht war bei mir genauso, ich habe früher durchaus gebeten und auch nicht nur wenn ich was brauchte, sondern auch einfach mal so aus Dankbarkeit oder so. Während dem Konfirmantenunterricht habe ich dann irgendwie aber das Gefühl bekommen, dass ich Gott nicht wirklich "brauche", wir haben über alles mögliche geredet, aber im Endeffekt hätte ich mir das auch alles so erklären können und irgendwie hat sich mir der Sinn des Glaubens da nicht wirklich erschlossen. Ich habe mich oft gefragt: "Okay, aber wo ist da jetzt Gott?" Ich habe mich natürlich trotzdem konfirmieren lassen (ich war damals übrigens der einzige, der während dem Unterricht JEDEN Sonntag in der Kirche war).
    Meine Eltern gehen nur an Weihnachten in die Kirche, aber ich muss sagen, dass ich die letzten zwei Jahre oder so nicht einmal mehr das Vater Unser mitgesprochen habe. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Glauben nicht mein Ding ist und zum einen wollte ich nicht gläubig sein und mich gläubig zeigen, zum anderen empfand ich es als respektlos gegenüber Gläubigen, einfach so das Vater Unser mitzusprechen ohne es auch nur ein Stück weit mit Überzeugung zu sprechen. Dementsprechend muss ich auch nicht unbedingt Weihnachten feiern, es ist schön, dass wir da zumindest einmal im Jahr was in der Familie zusammen machen, es ist für mich also eher eine Art Familienfest. Meine Eltern sind auch nicht wirklich gläubig, in dem Dorf, wo sie leben, ist es sehr katholisch, als evangelische Familie ist es da nicht gerade einfach. Auch das war wohl ein Grund, warum ich mit Glauben nichts anfangen konnte.


    Allerdings muss ich sagen, dass sich meine Sicht in letzter Zeit geändert hat. Zum einen habe ich einige sehr gläubige Menschen kennen gelernt, bei denen man einfach merkt, dass ihnen der Glaube enorm wichtig ist. Ganz früher konnte ich es nicht verstehen, wie Leute gläubig sein können, es war für mich völlig klar, dass das mit der Bibel alles totaler Unfug ist. Aber damals war ich auch noch jünger und natürlich etwas unreifer, mittlerweile sieht das natürlich anders aus. Ich respektiere jeden, der gläubig ist, auch wenn es bei einigen meiner Meinung nach übertrieben Züge annimmt. Wenn ich zum Beispiel bei einem sehr gläubigen Freund zu Besuch bin oder mit seinen Jungs Fußball spielen gehe und dann vor dem Essen oder dem Spiel kurz gebetet wird, ist das natürlich kein Problem. Glaube ist nicht mein Ding, aber für manch andere ist es eben der Lebensmittelpunkt.


    Zuletzt habe ich das Neue Testament wiedergefunden, das damals jeder von uns zur Konfirmation bekommen hat. Ich hab auch etwas da drin gelesen und habe mir vorgenommen, es einmal ganz durchzulesen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich den Weg zurück zum Glauben doch noch finden könnte. Aber ich mache Dinge gerne aus Überzeugung und lasse mich mal überraschen, was passiert.


    Im Endeffekt ist Glaube denke ich schon eine gute Sache, wenn man ihn für sich selbst lebt und trotzdem immer noch mit offenen Augen durch das leben geht.

  • So dann werde ich nun mal meinen Senf dazugeben.
    Ich bin evangelisch getauft und auch konfirmiert aber wirklich an einen Gott glauben tu ich nicht. Da bin ich selber zu sehr wissenschaftlich orientiert für.
    Gegen Gläubige habe ich an sich nichts, aber gegen Fundamentalisten sehr wohl. Denn ich kann es nicht haben wenn Leute geisitg mit Scheuklappen rumlaufen und das tun Fundamentalisten. Religion ist nunmal keine Wissenschaft.
    Beim Glauben geht es auch eigentlich mehr darum, gewisse Werte zu vermitteln (z.B. 10 Gebote), finde ich. Deswegen ist das was bei den Katholiken gerade abgeht wegen der Misshandlungsaffären ein Riesenmist. Man kann sich nnicht als moralisches Vorbild hinstellen und solche Taten begehen und hinterher auch noch alles leugnen. Diesbezüglich hat die katholische Kirche bei mir absolut verschissen.

  • Bin überzeugter, auch selbst überzeugter Kirchengänger (Sonntags und Mittwochs) und nebenbei noch viele andere Aktivitäten mit anderen aus der Gemeinde (erst heute aus ner gemeinsamen Fahrt nach Usedom zurück)
    Bin seit klein an in der Neuapostolischen Kirche erzogen und habe nicht vor das iwann aufzugeben
    Glaube also an Gott ;)

  • Jetzt mal eine Frage an dich: Mich würde an der Stelle mal interessieren was für dich heißt, überzeugter Christ heißt und vor allen DIngen wie du zur Wissenschaft gegenüber stehst.
    Weil das geht aus dem Beitrag nicht unbedingt hervor.

  • Naja überzeugt heißt bei mir also das ich nicht durch "Tradition, Pflicht(gefühle) oder durch Zwang" hingehe sondern weil ich denke es Gott gibt und meine Seele die Predigt und die Sündenvergebung braucht. Für näheres kann man ja mal bei Wikipedia nachschauen ;)
    Und im Bezug zur Wissenschaft, also ich hab mal im Konfirmationsunterricht eine "Erklärung" dazu gehört, jedoch kann ich mich da nicht unbedingt mehr hundertprozentig dran errinnern. Ich weiß nur noch das es neben Adam und Eva (und deren Kinder später) noch weitere Menschen- bzw. noch Eher Affenarten gab mit denen sich die Menschheit im Laufe der Zeit "vermischt" hat.
    Jedenfalls so ungefähr war das...^^

  • Das meinte ich zwar eigentlich nicht sondern eher, wie du zu den Naturwissenschaften gegenüber stehst.
    Im Konfirmandenunterricht (bzw. Katechumänenunterricht) hatten wir sowas auch, aber da hat der Pfarrer gleich gesagt, dass die Schöpfungsgeschichte ganz sicher nicht als wissenschaftliche Erkenntnis angesehen werrden kann. Das wäre im Übrigen Fundamentalismus (Stichwort Kreationismus). Ich hoffe mal du weißt, dass die Schöpfungsgeschichte so nicht stimmt und wissenschaftlich widerlegt wurde.

  • Find ich gut, dass es noch andere Christen hier im Forum gibt :)
    Ich persönlich bin überzeugter Christ, was zum einen daran liegt dass meine gesamte Familie christlich ist,
    andererseits liegt es einfach daran, dass ich Erfahrungen gemacht habe von denen ich denke, dass es einfach
    kein Zufall sein kann ;)
    Ich denke, dass im Endeffekt jeder selbst entscheidet, aber bei mir war es ganz einfach so ein Moment, da
    hab ich einfach gewusst, dass da ein Gott ist, ich weiß nicht warum, das ist einfach passiert :D
    Mir persönlich gibt der Glaube immer wieder viel Kraft, besonders in Situationen wo es mir mal schlecht geht.
    Ich glaube einfach nicht, dass die gesamte Menschheit und Technik, die wir hier heute so haben, einfach so aus dem
    "nichts" entstanden sein soll.
    Die meisten hier werden sich jetzt vielleicht vor lachen auf dem Boden rollen, aber das ist nunmal meine Überzeugung,
    und die wird mir hier auch keiner ausreden können, sorry :D

  • Uh, ein kritisches Thema. *g* Die Fragestellung ist bereits das erste Problem, da es in zwei Lager einschränkt, Gläubig - Nichtgläubig, Schwarz - Weiß. Was ist mit Agnostikern? Sprich vereinfacht gesagt der Auffassung, dass die Existenz-Frage grundsätzlich nicht zu klären sei? ...
    ... Ein weiterer Punkt, an dem ich mich störe, ist die Frage, ob so erzogen oder nicht. Ich bin mir dessen absolut bewusst, dass jeder durch seine Erziehung mehr oder weniger geprägt wird und gerade diese Religionsfragen häufig sehr stark von den Eltern geprägt sind. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es irgendwann für jeden keine *Ausreden* mehr gibt. ...


    Die Frage ist schon ein bisschen schwarzweiss. Ich wollte da nicht alles aufzählen, gibt ja viele verschiedene "Ansichten"


    Ich denke, auch nicht, dass die Erziehung ne Entschuldigung ist.
    Mich würde es einfach interessieren, wer so aufgewachsen ist oder
    wer vielleicht selber/ durch nen Freund zum Glauben oder Nichtglauben gekommen ist :)


    Christliche Erzählungen, Schöfungsgeschichte. Für mich persönlich eine ziemlich klare Sache, nicht nur als Nicht-Gläubiger, sondern auch, wenn ich versuche, mich in das Ganze hineinzuversetzen. Diese Geschichten dürfen nicht wörtlich verstanden werden, sie wollen interpretiert werden. All diese Geschichten haben eine symbolische Kraft und sagen etwas aus. Wer Bibel-Geschichten wörtlich nimmt, fällt für mich in die Schublade Fundamentalist. ...
    Deuten, das ist das Schlagwort christlicher Erzählungen. Theoretischerweise reicht genau diese Erkenntnis, um Religion und Wissenschaft nebeneinander akzeptieren zu können.


    Schöne erfrischene Ansichten hast du für einen "Nichtgläubigen" :thumbup:



    • Viele meinen immer, alles hat bei Adam und Eva angefangen. Die Wahrheit ist, dass es christliche Schriften gibt, die belegen, dass Eva erst Adams zweite Frau war. Von Lillith, Adams eigentlicher ersten Frau, wird in der Gesellschaft so gut wie gar nicht gesprochen.


    Kann mich nicht erinnern je was davon gehört zu haben, hast du evtl. genauere Infos?


    Das sind jetzt nur zwei Beispiele. Ich glaube nicht an DEN Gott. Wenn es wirklich einen ach so tollen Gott gäbe und dieser seine eigenen Gebote auch ernst nehmen würde, hätte er von sich aus eingreifen und so manches Ereignis in der jüngeren Geschichte verhindern müssen. Ich nenne als Beispiele nur mal Srebrenica, den 11. September 2001 oder die Ereignisse während der Apartheid in Südafrika, und es gibt noch sooo vieles mehr.


    HAbe mich ein bisschen nach dieser Frage umgehört.
    Alle Infos in einem Satz: weil er uns den freien Willen gab.
    Eine Erklärung, die ich gefunden habe und die mich überzeugt:

    Zitat


    Solche Sachen passieren, weil die Natur so geschaffen ist, wie sie ist. Solche Sachen passieren auch, weil Menschen Böses tun. Das tun sie, weil sie es können und weil Menschen so geschaffen sind, daß sie sich dafür entscheiden können, Böses zu tun. Gott hätte auch ein Heer entscheidungsunfähiger Sklaven erschaffen können oder er hätte es bei den Primaten belassen können. Er hat es nicht getan und nun ist es in der Welt, daß Menschen eben böse, schlampig, hirnlos, gierig und haßerfüllt handeln können.


    Gott ist auch nicht Harry Potter, der Dir die Welt bequem, hübsch und kuschelig zaubert. Und er ist kein Automat, wo Du oben Gebete einfüllst und unten die Wunscherfüllung herauskommt. Es gibt auch keine Garantie für ein tolles und leichtes Leben, nur weil Du an Gott glaubst. Der Glaube hilft Dir, die Dinge zu verstehen und mit den Schwierigkeiten, die alle haben, umzugehen. Das Leben und seine Probleme muß jeder selbst meistern, die Verantwortung dafür nimmt einem niemand ab. Gruß, q.



    ... Die Schöpfungsgeschichte ist (für mich) natürlich absoluter Blödsinn, genauso wie man auch die ganze Bibel nicht ganz ernst nehmen darf. Wenn man die Genesis aufschlägt, kommen ja gleich hintereinander 2 verschiedene Schöpfungsgeschichten, was ja daraus entstanden ist, weil die Leute damals einfach alles was sie hatten in die Bibel hineingeschrieben haben. Was mir da eben noch einfällt, die Geschichte mit der Sinnflut, die Gott ja angeblich geschaffen hat, um alles Leben von der Welt (bis eben auf die 2 von jeder Art) auszulöschen. Naja, Gott wäre ganz schön dämlich wenn diese Geschichte stimmen würde, soweit ich weiß können Fische nicht ersaufen^^.


    :thumbup: Meines Wissens wollte er die Erde von Sünde befreien ;)
    Und sündigen Fische? Ausserdem, warumhätte er Noa und Family überleben lassen sollen?

    ... Ich hoffe mal du weißt, dass die Schöpfungsgeschichte so nicht stimmt und wissenschaftlich widerlegt wurde.


    Wurde sie das? Kann schon sein, wie gesagt sollte mann nicht alles wörtlich nehmen.


    Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass alle irgendwie zusammenhängt... *lehrer* :wacko:


    Vielen Dank für die Resonanz auf meine Fragen.
    Hoffe kommen noch mehr Rückmeldungen
    :-c

  • Erstmal zur Sache mit Adam, Eva und Lillith: Wenn man sich die Genesis, also das 1. Buch Mose, genauer durchliest, merkt man, dass Gott Mann und Frau zweimal erschafft (war zumindest so, wenn ich mich richtig an den Reliunterricht erinnere, hab noch nicht in der Bibel nachgeschlagen). In der Bibel selber wird der Name nur einmal im Buch Jesaja erwähnt. Im Judentum ist das anders. Nach dem traditionellen Midrasch erschuf Jahwe (hier kann ich ja einen Namen nennen ;) ) Adam und Lillith (sie ist also Adams erste Frau) aus dem gleichen Lehm und hauchte ihnen den Lebensatem ein. Aus irgendeinem Grund, den ich aus dem Kopf nicht näher kenne, wurde Lillith später verstoßen und Eva wurde Adam als Ersatz gegeben. Ab da geht es halt weiter, wie du es auch aus dem Bibelkanon kennst, über die Vertreibung aus dem Paradies bis hin zu Kain, Abel und Set. Lillith wandte sich später den bösen Mächten zu.


    Ich habe dazu auch letzte Ostern auf n-tv eine sehr interessante Dokumentation gesehen, wo unter anderem auch die Apokryphen beleuchtet wurden. Unter den Apokryphen sind nach meinem Kenntnisstand ja auch weitere Evangelien, die sich ebenfalls mit Lillith auseinandersetzen. Wobei ich ehrlich gesagt froh bin, dass manche christliche Schriften es nicht in den Bibelkanon geschafft haben. Ein gutes Beispiel sind die Kindheitsevangelien. In ihnen gibt es zum Beispiel zwei ganz nette Geschichten zum den jungen Jesus. In einer sitzt er am Fluss und baut aus Schlamm Tauben. Wie ein Passant dort vorbeikommt, schimpft er Jesus aus und holt Josef, um ihm das Verhalten seines Sohnes (ich spreche mal bewusst vom menschlichen Jesus) zu zeigen. Aber bevor Josef und der Passant zurückkommen, klatscht Jesus in die Hände und die Tauben fliegen davon. In einer anderen Geschichte ist Jesus mit Josef in der Werkstatt, wo dieser gerade einen Holzbalken für ein Bett zurechtsägt, was ein Kunde bestellt hat. Der Balken bricht und Josef ist verzweifelt, weil er nicht mehr genug Material hat und das Bett noch diesen Tag ausgeliefert werden soll. Jesus beruhigt seinen Vater und nutzt seine Kräfte, um den Balken wieder zu flicken. Es gibt aber auch ganz schön düstere Passagen, wo Jesus z.B. einen Jungen tötete, weil er ihn angerempelt hatte, da konnte er aber seine Kräfte noch nicht einschätzen.


    Eine weitere interessante und wahre Geschichte betrifft die fehlenden Jahre zwischen dem Teenager und dem Propheten Jesus von Nazareth. Im späteren 19. Jahrhundert durchquerte ein Forscher den Himalaya und brach sich bei seiner Reise ein Bein. Der Forscher war wild entschlossen, dass Geheimnis um die fehlenden Jahre von Jesus zu lüften. Als er sich das Bein brach, nahmen ihn Mönche bei sich auf, pflegten ihn gesund und erklärten ihm, sie haben eine Schrift über einen Gesandten namens Issah (und jeder weiss, Issah ist niemand anderes als Jesus). Er las sich die Schrift durch und bemerkte, dass Jesus (angeblich!) in diese Region gereist sein soll und sich mit den Religionsgelehrten des Buddhismus ausgetauscht haben und einige dieser Lehren auch in seine Predigten aufgenommen haben soll. Später musste Issah dann fliehen, weil ihn die dortigen Gelehrten töten wollten, da er entgegen dem buddhistischen Kastensystem auch mit den Armen debattiert und gebetet hat. Daraufhin kehrte Jesus nach Nazareth zurück. Ich kann dem Forscher nur leider keinen Namen geben derzeit, muss ich wirklich mal akribisch recherchieren. Stammt auch aus dieser besagten Dokumentation.


    Und was das Bild von Gott angeht... naja, ich bleibe dabei, ich glaube nicht an DEN einen Gott. Alleine die Sache, von Gott dem HERRN, zu sprechen, halte ich für einen Fehler. Sicher kann man sich da vieles herleiten, schließlich ist Jesus Gottes Sohn und da Maria seine Mutter ist und die Fortpflanzung bestimmten natürlichen Gesetzen unterworfen ist, kann man sich da so seinen Teil denken. Dennoch darf man sich kein Bild von Gott machen. Das ist auch schon bei den Leuten schiefgegangen, die Moses ins gelobte Land führen sollte, als sie ein goldene Kalb, also ein Götzenbild, angebetet haben. Ich glaube an die Natur, und da sehe ich keinen Widerspruch zu meinem evangelisch-christlichen Wurzeln. Gott ist - wie gesagt - schließlich irgendwo überall.


    Das spannenste Thema des Christentums ist für mich aber nach wie vor das Grabtuch von Turin. Im Prinzip ist das ein Hin und her und keiner kann sagen, ob das Teil echt ist oder nicht. Fakt ist, keiner konnte bisher das Verfahren nachweisen, wie der Gaukler das gemacht haben soll. Auch die Radiokohlenstoffdatierung, die das Tuch ins hohe Mittelalter verbannte, wird ja kritisiert, weil ein Stück übernähtes Gewebe dafür verwendet wurde. Außerdem vergessen viele, dass es zwei Tücher gibt: neben dem Grabtuch von Turin noch ein weiteres, das Tuch von Oviedo. Das Tuch von Oviedo soll zusätzlich das Gesicht von Jesus bedeckt haben. Letztendlich wird man dies aber - so glaube ich - nie ganz klären können. Spannend war dazu aber am vorletzten Wochenende eine Dokumentation, wo sie dem Mann auf dem Turiner Grabtuch in einer 3D-Animation ein Gesicht gaben. Jesus sah da jedenfalls nicht ganz so aus wie auf den üblichen Darstellungen. ^^


    Aber seis drumm... letztendlich ist es wichtig, für sich eine Überzeugung zu finden und friedlich andere Religionen zu akzeptieren. :)

  • Schon im Wort Theorie steckt drin, dass die Erkenntnis dahinter nicht kausal sein kann ;)
    Es gibt also nicht die eine absolut wahre Evoutiontheorie. Es sind jeweils verschiedene Ansichten, die in sich auf jeden Fall immer einen gewissen Wahrheitsgrad bergen.
    Bestätigte Aussagen wirst du an der Stelle wohl kaum kriegen, denn es sind ja schließlich Theorien ;)

  • Mich würde ja mal interessieren, ob sich hier auch welche mit anderen Konfessionen oder Religionen auseinander gesetzt haben, also ob einer der katholischen hier schon mal überlegt hat, ob ihn die evangelische Kirche mehr ansprechen könnte (oder umgekehrt) oder gar mit einer ganz anderen Religion, Islam, Hinduismus, Buddhismus (war ja mal so ne Art "Mode-Religion").


    Ich muss sagen, dass ich mich in letzter Zeit verstärkt mit dem Islam beschäftigt habe. Vor allem hat mich interessiert, wie viel von dem, was man so über den Islam hört und sieht, wirklich seine Wurzeln im Koran hat und was eher auf Traditionen oder falsche Interpretation zurück geht - oder auch Fanatismus. Aber auch allgemein, welche Bräuche es da gibt, etc. Ich denke zwar, dass der Islam mich nie so wirklich ansprechen wird, trotzdem fand ich es interessant, welche Erkenntnisse ich gewonnen habe.

  • Ich setz mich schon mit anderen Religionen auseinander, aber das liegt auch daran, dass ich allgemein sehr neugierig bin und mich gerne weiterbilde. Ich glaube aber schon, dass das evangelische Christentum für mich schon das Richtige ist. Ich würde nie zu einer anderen Religion konvertieren.


    Allerdings kenne ich einen Fall aus meinem Abiturjahrgang. Eine ehem. Mitschülerin von mir hat ein Austauschjahr in Indien gemacht und dort den Buddhismus für sich entdeckt und immer mehr nach dessen Regeln gelebt. Sie ist dann nach Deutschland zurückgekehrt, ging aber nur ein Jahr später wieder nach Indien zurück. Ich weiss jetzt nicht, ob sie vom Christentum zum Buddhismus konvertiert ist, jedenfalls hatte sie das vor. Ich meine sogar, sie wollte in Indien später bleiben...

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