Die Galaktischen, los merengues oder auch LOS VIKINGOS. Das sind die Spitznamen von Real Madrid.
Wie passend, das mit Olof Mellberg im Herbst 2021 ein echter Wikinger das Ruder der madrilenischen Knorr übernommen hat.
Schon während der ziemlich überzeugenden Saison 2022-1, in der Real Madrid mit bärenstarken 92 Punkten Vizemeister wurde, startete Olof einen Radikalumbruch seines Kaders.
Bei der Auftaktpleite (1:2 beim FC Sevilla) zum Saisonstart standen mit Torhüter Keylor Navas, Gerard Moreno, Alejandro Grimaldo, Wissam Ben Yedder und Michael Brozovic gleich 5 Spieler in der Startelf, die heute nicht mehr auf dem Gehaltszettel der Königlichen zu finden sind.
Freilich bilden die Säulen der damaligen Startelf noch heute das Gesicht des Teams. Aber hinter Lionel Messi, Toni Kroos, N’Golo Kante, Sergio Ramos, Antonio Rüdiger und Maarten de Roon sehen wir fast durch die Bank neue Gesichter im weißen Ballet.
Dass der Umbruch zunächst folgenschwere Probleme mit sich brachte, wurde im Verlauf der Hinrunde deutlich. Durch die vielen Veränderungen kristallisierte sich zunächst nie eine wirkliche Stammelf heraus. Die Folgen waren mit Platz 5 in der Liga und bereits 13 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Barcelona sowie dem frühen Pokalaus beim FC Villarreal zunächst beängstigend.
Doch statt an sich und dem eingeschlagenen Weg zu zweifeln, haute Olof eine Kampfansage nach der anderen raus. Die Kampfansagen trugen zunächst eher wenig Früchte. Einer Heimniederlage in der Liga gegen Stadtrivale Atletico Madrid folgte zwar das Weiterkommen ins Championsleague Viertelfinale (2:0, 0:1 gegen Liverpool), kurz darauf unterlag man aber sowohl beim FC Villarreal als auch im Heimspiel gegen Real Sociedad.
Zu allem Überfluss vergeigte man im “schwarzen Februar” dann auch noch die Chance aufs Halbfinale der Championsleague nachdem man ein 2:2 im Hinspiel nicht veredeln konnte und in Paris mit 1:2 unterlag.
Doch wer dachte, Olofs Madrilenen lägen nun am Boden, der musste sich in der Folge die Augen reiben.
Eine Serie von 7 Siegen in Folge katapultierte die Madrilenen zurück auf die Championsleague Plätze und bedeuten mittlerweile sogar, dass man die Rückrundentabelle anführt. Einen kleinen Dämpfer gab es mit dem 2:2 im Heimspiel gegen Rayo zuletzt zwar, aber im Heimspiel gegen den FC Elche am letzten Spieltag hat man die Qualifikation zur Championsleague nun in der eigenen Hand.
Olof kann nun also voller Selbstvertrauen und mit ordentlich Rückenwind in den finalen Spieltag der diesjährigen und wohl einer der spannendsten LaLiga Saison der vergangenen Jahre gehen.
Ob sich Olof seiner Linie treu bleiben und den Kader in der kommenden Spielzeit wieder auf links drehen wird, bleibt eine der wichtigsten Fragen die es zu beantworten gilt. Denn mit dem glücklichen Händchen bei Neuverpflichtungen steht und fällt der Anspruch auf Titel.
Wenn man die Rückrunde und die Historie von Real Madrid betrachtet, dann zählt man ohnehin wieder einmal mit zu den Favoriten, wenn der Ball in der Spielzeit 2023-1 wieder rollt.
