HSC Montpellier
Trainer: @Sultan
Marktwert: 170.000.000€
Durchschnitts-MW: 7.391.304€
Endplatzierung: Rang 9
Großer Umbruch, Großer Erfolg. In diesen Worten kann man die letzte Saison der Südfranzosen zusammenfassen. Coach Sultan hat mit Montpelliereine der schwierigsten Aufgaben im französischen Oberhaus auf sich genommen. In der Vorsaison sah es tabellarisch zwar nicht schlecht aus für den HSC, doch der Kader war alles andere als zukunftsorientiert. Die Hauptakteure im Team wiesen ein überdurchschnittlich hohes Alter auf. So liefen noch Ikonen wie Ribery (35Jahre), Barsagli (37 Jahre), Gomis (33 Jahre) oder Mascherano (34 Jahre), die allesamt zum Stammpersonal gehöhrten, auf. Die Problematik die Sultan zu bewältigen hatte war, dass man keine Zeit hatte, die Jugend an den Profikader heranzuführen. Also musste ein Radikalumbruch her, der auch folgte. Nun heißen die Namen nicht mehr Fernandinho, Ribery, Perejo oder Giroud, sondern Kohr, Hayden, Cabella und McBurnie. Zwar sind es nicht die bekannten Namen die man zur Vorsaison noch innehatte, doch es ist ein perfekt harmonierendes Team. Zudem hat Sultan auch das Torwartproblem lösen können. Zuvor musste man sich noch von Juventus´s Nachwuchskeeper Emil Audero leihen. Nun hat man Sam Johnstone fest verpflichtet. Ob Sultan die Folgesaison noch einmal so aufspielen kann steht dennoch in den Sternen. Zwar hat er seinen Kader verjüngt und satte 19 Zähler mehr auf dem Konto gehabt wie zur Saison 19-1, doch es waren auch zwei Leihen im Spiel die zur Stammelf gehörten. Martin Ödegaard (geliehen von Real Madrid) und Kelechi Iheanacho (geliehen vom FC Bologna) waren absolute Leistungsträger, die nun wieder zu ihren Stammvereinen zurückkehren werden. Beide zusammen haben 23 Scorerpunkte gesammelt. Gerade Iheanacho stach mit seinen 16 Scorern in 25Partien heraus. Große Fußstapfen in die McBurnie nun treten muss. Zumal seine Werte im Profisport sich alles andere als souverän lesen. 8 Spiele absolvierte der 23 jährige Schotte bei SD Eibar, in denen ihm weder ein Tor noch eine Vorlage gelang.
So gut wie es bei den Profis lief, so miserabel lief es bei der Reserve. Solider elfter Platz in der Saison 19-1 in der zweiten Reserveliga. Nun mit Bravour abgestiegen. Desolate 4 Tore in 34 Partien. 8 Punkte auf dem Konto. Von allen Reserven das schwächste Team. Der Fokus lag überall aber nicht beim Zweitteam. Wenn sich hier nichts ändert wird die Reserve eine rote Zahl sein, ohne die Möglichkeit zu schaffen irgendwann von der Jugend zu profitieren. Doch darauf hat Sultan die passenden Antworten. Wir haben ihn um ein Interview gebeten, für das er sofort eingewilligt hat.
Hallo Sultan. Danke, dass auch du Zeit für ein kleines Interview findest. Mit Montpellier hast du dir nicht gerade die einfachste Aufgabe herausgesucht. Der Kader war total veraltet und die Nachwuchsabteilung nicht vielversprechend aufgestellt. Wie zufrieden bist du aktuell mit deinem Kaderumbruch?
Moin. Zunächst danke für die Einladung. Ja das ist korrekt. Durch den Abstieg mit Düsseldorf war ich gezwungen mir was etwas neues zu suchen. Und da kam mir Montpellier gerade recht. Auch, wenn die Spieler alt waren, waren es Spieler mit hohem Standing und Stärke. Ich dachte zwar, dass ich massiv an Stärke eingebüßt habe, aber dies war offensichtlich nicht der Fall (lacht). Zurzeit auf allen Positionen gut besetzt, daher zufrieden. Vor allem könnte man Montpellier jetzt einfach übergeben und der Nachfolger hätte genauso Spaß an dem Kader.
Du hast satte 19 Zähler mehr wie Montpellier in der Vorsaison auf dem Konto hatte. Hast du damit gerechnet, dass die Runde so gut für dich laufen wird?
Ne überhaupt nicht. Gerade eben durch den Umbruch war das eigentliche Ziel Klassenerhalt. So bin ich knapp an Europa vorbei.
Du hast diese Saison Martin Ödegaard und Kenechi Iheanacho geliehen, die mit ihren 23 Scorern absolute Leistungsträger auf dem Feld waren. Ihre Abgänge werden nach aktuellem Stand nicht zu kompensieren sein. Da das Frischesystem eingeführt wird, wird es schwieriger sein Spieler solchen Kalibers zu leihen. Was ist dein Plan für kommende Runde um dem Stärkenverlust entgegenzuwirken?
Das waren zwei echte Glücksgriffe. Stand jetzt merkt man schon auf dem Transfermarkt, dass alle irgendwie versuchen einen etwas breiteren Kader zu haben. Aus meiner Sicht wird es schwierig zwei solche Leistungsträger zu ersetzen. Mit McBurnie habe ich jedenfalls schon mal einen Anfang gemacht, welcher auch sehr jung ist. Für Ödegaard muss dann Ghezzal wieder ran. Aber vielleicht ergibt sich ja noch das ein oder andere.
In wieweit willst deinen Kader noch verändern? Wo siehst du deine Schwachstellen und wo deine Stärken? Auf welche Veränderungen darf man noch gespannt sein?
Prinzipiell halte ich im gesamten die Augen auf. Es wäre vermessen zu sagen, auf dieser oder jenen Position besteht kein Handlungsbedarf. Jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf dem rechten Mittelfeld, sowie einen weiteren Innenverteidiger. Wenn ich dort jeweils noch einen Spieler verpflichten könnte, wäre ich sehr, sehr zufrieden.
Eine Frage hätte ich noch. Die Reserve ist aus der 2. Reserveliga sang und klanglos abgestiegen. Wird weiterhin auf die Reserve gebaut? Wenn ja was wird für kommende Runde unternommen um konkurrenzfähig zu sein?
Eine sehr schöne Frage wo ich für Klarstellung sorgen kann. Während der Saison stand der feste Entschluss die Reserve abzumelden. Jedoch bezüglich des Frischesystems und der Kaderobergrenze ist es ideal um junge Spieler zwischen zu parken. Zudem dachte ich, es wäre ein reines Verlust Geschäft - darum keine Beachtung. Jedoch habe ich, 6 - 8 Jugendspieler für die Reserve hochgezogen um diese Konkurrenzfähig zu machen um ganz klar den Wiederaufstieg anzupeilen. Meiner Meinung stimmt zurzeit das Gesamtparket bei Montpellier und freue mich auf die kommenden Wochen und Monate.
Danke für die genommene Zeit und viel Glück in der kommenden Saison.
Mein Fazit:
Nächste Runde wird bedeutend schwieriger wie diese. Das Thema Leihen wird für die kommende Saison durch die Einführung des Frischesystems eine Problematik für kleine Teams geben. Verstärkungen sind so kaum zu realisieren und Spieler wie Iheanacho und Ödegaard werden für Montpellier nicht im geringsten zu kompensieren sein. Der Klassenerhalt wird trotz wachsamer Konkurrenz nicht gefährdet sein, doch die Tendenz wird kommende Saison eher Richtung unteres Mittelfeld gehen als Richtung Europa.