Das türkische Parlament stimmt heute über einen möglichen Militärschlag gegen kurdische Rebellen im Nordirak ab. Trotz internationaler Warnungen will sich die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan eine Vollmacht zu einem Militäreinsatz im Nachbarland erteilen lassen. Die Genehmigung soll zunächst für ein Jahr gelten. Die Zustimmung des Parlaments gilt als sicher.
Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) hatten in den vergangenen zwei Wochen wiederholt vom Irak aus Ziele in der Türkei angegriffen. Dabei waren nach Angaben der türkischen Regierung mehr als zwei Dutzend Soldaten und Zivilisten getötet worden.
Die USA, die EU und der Irak hatten die Regierung von Erdogan zur Zurückhaltung aufgerufen. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte, die EU könne "das türkische Bemühen, den Terrorismus zu bekämpfen" zwar nachvollziehen. Auch verurteile die Kommission PKK-Angriffe auf die Türkei von irakischem Gebiet. Entscheidend sei aber, "dass die Türkei das Problem in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Stellen angeht".
Auch die US-Regierung warnte Ankara erneut vor "einseitigen militärischen Maßnahmen". Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, die USA würden mit der Türkei und dem Irak zusammenarbeiten, um eine Lösung zu suchen: "Wir möchten die Türken ermuntern, in dieser Frage Zurückhaltung zu üben." (...)
Quelle: tagesschau.de