ZOS.tv - Interview mit dem Überraschungsteam SM Caen!

  • ZOS.tv - Interview mit dem Überraschungsteam aus Caen!



    Willkommen zu dem ersten Interview von ZOS.tv.
    Als ersten Gast können wir den Manager des SM Caen begrüßen. Martin Hahn wird über die aktuelle Saison, seine Ziele, den Vorwurf Chelsea II zu sein und vieles mehr reden.
    Viel Spass beim Lesen!


    MfG Chefreporter Reitmeier


    Interview vom 15.11.08 mit MartinHahn (SM Caen)


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Hallo Herr Hahn, vielen Dank, dass sie sich heute Zeit für uns genommen haben.
    Martinhahn:
    Immer wieder gerne, aber bleiben wir doch beim Du! (lacht)


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Gerne doch. Aktuell kannst du deine Leistung der Vorsaison bestätigen und tanzt weiterhin auf drei Hochzeiten. Wie erklärst du dir diese Steigerung?
    Martinhahn:
    Durch die gute Unterstützung anderer Clubs. In dieser Saison vor allem von meinem Vereinspartner Neo, Manager von Chelsea. Seine Bankwärmer haben ein hohes Niveau, bevor sie bei ihm ihre Zeit vergeuden, können sie bei mir ihre Leistung und damit ihren Marktwert steigern.
    Wobei mir diese Saison zahlreiche Verletzungen einige Probleme bereiten, so gab es zuletzt auch eine Durststrecke. Mit Caen hatte ich jedoch das Glück, dass die Verfolger und Konkurrenten ebenfalls patzten, ansonsten hätte es jetzt schon ein Stück nach unten gehen können.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Wie bewertest du den Rückschlag gegen Paris letzte Woche? Ist Höheres als die CL Qualifikation noch zu viel für Caen?
    Martinhahn:
    Zunächst war es ein relativ knappes Spiel. Ein 2:1 ist ja alles andere, als eine großartige Blamage. Dennoch war ich nicht zufrieden, das ist klar. Paris war deutlich konsequenter, lediglich Kalou konnte stark spielen und treffen. Bei gleichvielen Torschüssen und Torschussversuchen war Paris einfach präziser. Hier fehlte vor allem auch die Unterstützung aus dem Mittelfeld, wo der verletzte Pires immer wieder gute Akzente setzte. Diese fehlten jedoch zuletzt.
    Hinzu kommt eine Formschäwche des Stürmers Johnson, so ist das Team aktuell mehr oder weniger von Kalous Form abhängig. Der macht seinen Job jedoch sehr gut - nur kann er nicht alles alleine machen. Ich denke, es geht nun aufwärts. Pires ist wieder fit und wird den jungen Enric Valles ersetzen, der sich noch nicht richtig durchsetzen konnte. Aber er ist auch noch sehr jung und hat viel vor sich


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Du hattest eben selber die Unterstützung durch Chelsea dieses Jahr angesprochen. Letztes Jahr war es ähnlich. Was ist Caen ohne seine Leihspieler wie Kalou, Kaboul oder Eboué überhaupt wert?
    Martinhahn:
    Eine schwere Frage, da die Entwicklung ganz anders verlaufen wäre. Es ist zu leicht, zu sagen, die alten Spieler hätten es auch gerichtet. Aber es ist auch zu leicht, einfach die Leihspieler zu streichen und dann zu sagen: Schau mal, diese "Ersatzspieler" sind das einzige, was Caen dann wert wäre. Denn Caen hatte unter anderem mit Gouffran einen sehr talentierten Spieler. Dieser wäre allerdings nicht gegangen, hätte es diese Leihunterstützungen nicht gegeben.
    Ebenso versuchen wir natürlich auch, das Geld, welches wir erwirtschaften, in Kaufoptionen zu investieren. Einige Spieler und Leistungsträger sind fest in unseren Händen, wie beispielsweise Johnson, der letzte Saison der Erfolgsgarant war, oder aber ein Pires, der ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Sollte aber nicht irgendwann mal versucht werden mit den Einnahmen aus den letzten zwei Jahren ein eigenes Team aufzubauen? Ohne die ganzen Leihspieler? Das Risiko, dass es nicht jedes Jahr so laufen wird, besteht ja durchaus.
    Martinhahn:
    Wie bereits erwähnt, sind wir da auf einem guten Weg. Es ist ja nicht so, dass nicht auch Verhandlungen im Hintergrund weiterlaufen können. Nicht alles wird in der Öffentlichkeit breitgetreten. Es gibt hier und da Angebote für einen Spieler und ebenso auch Inteeresse unsererseits.
    Derzeit wird jedoch auch viel Geld in das Umfeld, vor allem in das Stadion investiert, um den großartigen Fans gerecht zu werden.
    Du hast aber natürlich Recht: Es ist kein Konzept für die Ewigkeit, aber damit beschäftigen wir uns natürlich. So wird immer mal wieder angetestet, ob eine Kaufoption drin sei, oder wie es um bestimmte Spieler bei anderen Clubs steht. Mehr möchte ich hierzu jedoch nicht verraten.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Die Fans von Caen können also beruhigt sein. Aber wieder zur aktuellen Saison.
    Was rechnest du dir in der Meisterschaft aus? Marseille liegt nur einen Punkt vor Caen und der direkte CL Platz ist zum Greifen nahe.
    Martinhahn:
    Das ist korrekt. Das Ziel ist es jedoch vorerst, den Platz zu halten und nciht weiter abzurutschen. Nach oben hin ist das Ziel offen, wobei der Meister wieder nahezu feststeht.
    Das ausgegebene Saisonziel ist jedoch nach wie vor Platz drei bis fünf.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Im nationalen Pokal konnte Caen aufgrund des Reglements noch nich eingreifen. Im UEFA Cup konnte man aber ins Viertelfinale einziehen. Was können wir dort von Caen erwarten? Welchen Gegner würdest du dir wünschen? Welchen würde Caen gerne aus dem Weg gehen?
    Martinhahn:
    Jeder Gegner ist schlagbar und gegen jeden Gegner kann es eine Niederlage geben. Das hat allein schon psychologische Gründe: Die Schwächeren können befreit und ohne Erfolgsdruck aufspielen, sie haben schlicht und ergreifend nichts zu verlieren. Das macht es für die Großen schwer: Man muss unbedingt gewinnen, weil man weiterkommen muss und sich nicht blamieren darf, die Saisonziele nicht verfehlen möchte. Oft genug sieht man das in vielerlei Pokalen. Der hat ja bekanntlich seine eigenen Regeln und sorgt immer wieder für Überraschungen. Muss ich jetzt fünf Euro in das Phrasenschwein werfen?
    Wir zählen uns im UEFA-Cup zu der mittleren Klasse. Fallen die wichtigsten Spieler aus, gehören wir klar zu den Außenseitern. Sind alle topfit, können wir viel erreichen. Wir schauen jedoch von Runde zu Runde, das ausgegebene Ziel war es, in das Achtelfinale einzuziehen - der Gegner im Achtenfinale war sehr schwer.
    Clubs wie Inter Mailand und Valencia würde ich natürlich dennoch eher aus dem Weg gehen. Die Chance gegen einen kleinen Verein ist sicherlich größer, auch wenn ein Sieg dann immernoch nicht gesetzt ist.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Aktuell sieht es für Caen finanzielle nicht gerade rosig aus. Viele Fans fragen sich, wo die Einnahmen aus Liga und Pokal hin sind? Viele Transfers wurden ja nicht getätigt.
    Martinhahn:
    Wie oben bereits erwähnt, haben wir viel in die Infrastruktur und vor allem in das Stadion investiert. Nicht rosig halte ich für übertrieben, stehen doch noch einige Spieltage aus, bei denen es sichere Einnahmen und zusätzlich mögliche Prämien gibt. Wir sind finanziell unabhängig und haben so kalkuliert, dass wir am Ende der Saison trotz enormer Investitionen in unser Stadion noch mit einem guten Plus aus der Saison gehen werden.
    Das sind Investitionen in die Zukunft. Das Stadion und die Fans spülen das Geld in die Kassen, welches zukünftig für neue Transfers genutzt werden kann, um mehr Erfolg und damit auch wieder mehr Einnahmen verbuchen zu können.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Welches Fassungsvermögen soll das neue Stadion haben?
    Martinhahn:
    Wir bauen an keinem ganz neuen Stadion, sondern bauen das aktuelle immer weiter aus, so wie das Geld durch zwischenzeitliche Erfolge reingespült wird. Das klingt vielleicht ein wenig schwammig, jedoch kommt ein ganz neues Stadion vorerst nicht in Frage, auch aus finanziellen Gründen.
    Mit den derzeitigen fast 39.000 Plätzen haben wir schon einen guten Schritt vorwärts gemacht. Die 40.000 werden wir diese Saison definitiv noch durchbrechen, aber die 50.000 wird vorerst eine Hürde für die kommende Saison bleiben.


    ZOS.tv Reporter Reitmeier:
    Damit sind wir auch schon am Ende. Nochmals vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg mit Caen!
    Martinhahn:
    Kein Ding. Dir auch viel Erfolg, solange wir nicht gegeneinander antreten.

  • "Hahn ist ein Topmann, was er in Cean gemacht hat, ist fast schon einzigartig. Sicherlich ist es teilweise den Leihspielern zu verdanken, doch auch Stars wie Kalou, Eboue und Kaboul spielten früher alle in anderen Teilen Londons, da muss der Manager erstmal die alte Rivalität beseitigen, damit so gut harmoniert wird"


    PS: Gutes Interview :thumbup:

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