Zombiestudie

  • Pure Gewalt als einziger Ausweg
    Gegen Zombies haben wir fast keine Chance, das weiß man aus zahlreichen Horrorfilmen. Jetzt meinen kanadische Mathematiker, diese Erkenntnis wissenschaftlich bestätigen zu können. Laut ihrer - als ernsthaftes wissenschaftliches Modell zu verstehenden - Anti-Zombie-Formel wäre das Überleben der Menschheit im Fall einer Untoten-Plage extrem unwahrscheinlich. Als einzigen Ausweg nennt die Studie rohe Gewalt: "Es ist zwingend erforderlich, dass mit den Zombies kurzer Prozess gemacht wird. Falls nicht, sind wir alle in ganz großen Schwierigkeiten."

    "Hart und oft zuschlagen"

    Zombies würden eine Stadt mit 500.000 Einwohnern in wenigen Tagen überrollen. Was uns George A. Romero seit 40 Jahren mit seinen Filmen zu erklären versucht, ist jetzt endlich wissenschaftlich bestätigt: Der Ausbruch einer Zombieplage würde höchstwahrscheinlich zum Untergang der Menschheit führen. Der einzige Ausweg wären extrem schnelle Gegenangriffe mit höchstmöglicher Aggressivität.
    Zu diesem Ergebnis sind jetzt Mathematiker der Universität von Ottawa in einer gerade veröffentlichten Studie gekommen.


    Zurückhaltung fehl am Platz
    "Es ist zwingend erforderlich, dass mit den Zombies kurzer Prozess gemacht wird. Falls nicht, sind wir alle in ganz großen Schwierigkeiten", heißt es in der in "Infectious Disease Modelling Research Progress", einer Fachzeitschrift für Verbreitungsmodelle ansteckender Krankheiten, veröffentlichten Studie.

    Eine zurückhaltendere Strategie, etwa die Gefangennahme von Zombies oder der Versuch, sie zu heilen, würde unweigerlich zum Untergang der Menschheit führen, schreiben die Wissenschaftler in dem Fachartikel "Mathematisches Modell eines Ausbruchs einer Zombieinfektion". Die einzige Lösung sei, "hart und oft zuzuschlagen".


    Schnelle Verbreitung
    Zentrales Element der Studie ist eine Art Anti-Zombie-Formel, mit der berechnet werden kann, wie schnell ein Ausbruch der Plage eingedämmt werden müsste, um dem sicheren Untergang zu entkommen.

    In einer Stadt mit 500.000 Einwohnern würde es nur drei Tage dauern, bis die Zombies gegenüber den Menschen in der Überzahl sind. Kleinere Städte würden in nur vier bis acht Stunden regelrecht überrollt werden.

    Je länger sich die Plage hinziehe, desto höher würde die Wahrscheinlichkeit des totalen Untergangs der Menschheit, schreiben die Wissenschaftler. "Menschliche Geburten und Tode würden die Untoten mit einem unendlichen Vorrat an neuen Körpern versorgen, die sie infizieren, wiederbeleben und umwandeln könnten."


    Biologie aus Zombiefilmen abgeleitet
    Die Studie wurde vom Mathematikprofessor Robert Smith? und einigen seiner Studenten verfasst. (Das Fragezeichen gehört zu Smith?s Nachnamen, "zumindest nach australischem Recht", wie der gebürtige Australier auf seiner Website erklärt, und unterscheide ihn "von dem Typen von The Cure".)

    "Wir untersuchen eine Zombieattacke mittels biologischer Annahmen auf Basis populärer Zombiefilme. Wir führen ein grundsätzliches Modell einer Zombieinfektion ein und stellen den Ausgang mit numerischen Lösungen dar", heißt es in der Zusammenfassung der Studie.


    Langsame gegen schnelle Zombies
    Man habe sich dabei auf die "klassischen", sich langsam bewegenden und nicht besonders intelligenten Zombies wie aus den Romero-Filmen konzentriert, nicht auf die in jüngeren Filmen wie "28 Days Later" gezeigten schnellen Varianten.

    "Wir versuchen zwar, bei dem Zombiemodell so breitgefächert wie möglich zu sein, da es viele Variablen gibt, aber wir haben uns entschlossen, diese Individuen nicht einzuschließen", heißt es.


    "Lehrreiches" Modell
    Smith? und sein Team beteuern, dass hinter dem reichlich obskuren Ausgangspunkt durchaus ernsthafte Forschung steckt. "Vielleicht wenig überraschend" handle es sich um die erste mathematische Analyse einer Zombieinfektion. "Die Szenarien sind offensichtlich nicht als realistisch zu bewerten. Das Erstellen mathematischer Modelle ist aber für den Fall außergewöhnlicher Ausbrüche durchaus lehrreich."

    Eine Zombieplage unterscheide sich in vielen Belangen nicht von sich rapide verbreitenden, tödlichen Epidemien. Auch die Verbreitung von Ideen oder politischen Bewegungen funktioniere nach ähnlichen Mustern.


    "Hat viele von uns beschäftigt"
    Andere Wissenschaftler teilen diese Ansicht: "Der Artikel befasst sich mit einem Thema, das viele von uns beschäftigt hat - vor allem in jüngeren Jahren", sagte Neil Ferguson vom Imperial College London, derzeit ein führender A(H1N1)-Berater der britischen Regierung, der BBC.

    Ferguson hält die Annahmen der kanadischen Wissenschaftler allerdings für übertrieben schwarzseherisch. "Laut meinem Verständnis der Zombiebiologie sind Zombies für immer tot, wenn man sie köpft. Sie (die Mathematiker, Anm.) sind vielleicht ein wenig zu pessimistisch, wenn sie sagen, dass Zombies eine Stadt in drei bis vier Tagen erobern könnten."


    ORF.at

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