ZitatAlles anzeigen[headline]Urteil pro Heinz Müller birgt Sprengkraft[/headline]
Droht dem Profi-Fußball in arbeitsrechtlicher Hinsicht eine weitere, fundamentale Veränderung, die vergleichbar ist mit dem Bosman-Urteil von 1995? Am Dienstag hat das Arbeitsgericht Mainz im Fall des früheren Torwarts Heinz Müller ein Urteil gefällt, das die gängige Praxis befristeter Verträge in der Branche ins Wanken bringen könnte.
Höchstbefristungsdauer von maximal zwei Jahren?
Das Arbeitsgericht veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung zu seinem Urteil und berief sich dabei auf Paragraf 14 des Gesetzes über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge. "Es gibt nach dem Gesetz nur zwei Möglichkeiten für eine Befristung: Entweder eine Gesamtdauer von maximal zwei Jahren oder weil ein Sachgrund dafür vorliegt", sagte Gerichtssprecherin Ruth Lippa.
Die Höchstbefristungsdauer war im Fall Müller bereits überschritten, weil der Torwart bei den 05ern zuvor schon einmal einen Dreijahresvertrag von 2009 bis 2012 unterschrieben hatte. "Einen Sachgrund haben wir auch nicht für gegeben erachtet", betonte Lippa. Denn: "Die Eigenart der Arbeitsleistung als Profifußballspieler rechtfertigt als solche nicht eine Befristung des Vertrags", heißt es in der Erklärung des Gerichts.
Weiterlesen / Quelle: kicker.de
Arbeitsverträge im Fußball
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Wäre schon bescheuert, wenn das wirklich auch in der letzten Instanz so entschieden wird. Profi-Sportler können nicht komplett als gewöhnliche Arbeitnehmer gesehen werden. Das führt den ganzen Sport ad absurdum. Ich hoffe, dass das FFP nicht auch noch wegen irgendwelchen EU-Gesetzen zurück genommen werden muss.
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eine richterliche Entscheidung bedeutet noch lange nicht, dass das auf alle Verträge angewendet werden wird oder werden muss, weil in Deutschland das Gesetz und nicht richterliche Entscheidungen (auch bekannt als Fallrecht/Richterrecht) maßgeblich sind
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Aber Richter orientieren sich doch an Gesetzen? Die können doch nicht ihre eigenen Entscheidungen fällen wie es ihnen passt. Manchmal ist eben nur unklar, wie ein Gesetz anzuwenden ist.
Die Entscheidung bedeutet in jedem Fall, dass in Zukunft andere Spieler ebenfals klagen könenn, mit der Aussicht, Recht zu bekommen. Und das würde im Endeffekt bedeuten, dass das für alle Verträge gilt.
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