Forza Napoli

  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    Auf dem Weg nach Neapel
    Ein Gastkommentar: Kapitel 1 von 7
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    Neapel. Eine Stadt, so schön auf den ersten Blick. Selbst der Flughafen Aeroporto di Napoli-Capodichino bietet einen schönen Anblick, obwohl er nur sieben Kilometer von der Stadtmitte entfernt ist. Das Wetter meinte es gut mit mir: 24 Grad. Aber eine Luftfeuchte von 83% lassen mich als Mitteleuropäer schon gut in's Schwitzen kommen. In diesem Moment fällt mir ein: ich war noch nie in Italien. Mein erstes Mal also. Schade, dass nun ein zweitägiger Beraterfall der Grund war für meinen ersten Besuch. Zur Vorbereitung habe ich vom Kollegen @Shev.a ein paar Tipps bekommen - und ein paar Warnungen obendrein. Ich wollte mir zumindest nicht in der Innenstadt von irgendeinem Burschen die Armbanduhr klauen lassen: während mein Arm lässig aus dem Fahrerfenster hängt und das Arschloch sich mit der Vespa diebisch durch den neapolitanischen Stau manövriert. Was die Leute so alles machen, um sich zu bereichern. Das Fenster meines Leihwagen, ein Fiat 500X, sollte also besser geschlossen bleiben.

    Neben Dieben auf Vespa's wurde ich auch vor der Mafia und dem chaotischen Stadtverkehr der Italiener gewarnt: und ich sollte beides zu spüren bekommen. An einer grünen Ampel fuhr mir fast ein schwarzer Jeep in die Seite. Auf große Diskussionen hatte ich keine Lust, auch noch im Stadtteil Vomero, der wie viele von Mafiaclans beherrscht wurde. Aber mein einheimischer Verkehrsfreund war da anderer Meinung. Während die Luxuskarrosse auf einen zivilisierten Fahrer hätte schließen können, stieg Diego Maradona persönlich aus: ein kleiner, dicker Italiener in Sandalen, dicken Kugelbauch und einem Neapel-Trikot. Ein eher älteres, da der Sponsor Peroni war - ich muss zugeben, das kannte ich noch gar nicht. Der kleine dicke gestikulierte wie ein Original. Das ich ihn nicht verstand, interessierte ihn kaum. Ich sagte laut "Scusi!" in der Hoffnung mich adäquat entschuldigt zu haben und fuhr davon. Der Rest des Weges verlief Gott sei Dank ereignislos und so fuhr ich um Punkt 18:00 auf den Parkplatz des Stadio San Paolo, dem viertgrößten Stadion Italiens. Während mich der Torwächter mit einem Kopfnicken einfach durchfahren ließ, empfang mich ein junger Mann im Trainingsanzug mit den Worten: "Schön, @Max erwartet Sie bereits".

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  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    Rundfahrt im Piaggio Ape
    Ein Gastkommentar: Kapitel 2 von 7
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    Als ich das Leistungszentrum des SSC Neapel betrete, empängt mich ein Klima wie in der Sauna. Bestimmt sind es 42 Grad hier drin. Mindestens. Sofort knöpfe ich mein Hemd auf und lockere meine Krawatte. Mir ist es sofort völlig egal wie sich mein Erscheinungsbild von seriös auf "Feierabend an der Wall-Street" ändert. Dem Rest der Menschen, die mir im tageslichtdurchfluteten Komplex begegnet scheint die Wärme keinerlei Anstrengungen zu verursachen. Ganz im Gegenteil: manche Italiener sitzen in Sakkos im Büro und haben nicht einen Schweißtropfen auf der Stirn. Auch den ein oder anderen Chianti sehe ich auf einem der Tische im Flur. Ich gucke auf die Uhr: na gut, es ist mittlerweile 18:15. Wir steigen ein paar Treppen hoch und kommen an eine große Metalltür, die fast wie mattes Edelstahl aussieht. Auf dem anthraziten Türschild steht "Signore Max". Ich bin kurz verdattert: in Deutschland sagte man mir, dass es ein typischer Fehler wäre anzunehmen, dass Signore "Herr" heißt. Es stehe in Italien eher für die Bezeichnung eines Lords. Gut, vielleicht besitzt der Neapel-Manager eine gute Portion Selbstvertrauen. Mein Begleiter klopft und wir warten ein paar Sekunden.

    Keiner sagt "Herein", es herrscht Stille. Trotzdem drückt mein Freund im Trainingsanzug die Türklinke runter und wir treten in einen großen Raum, mit einer Fensterfront, die jedem Wolkenkratzer in New York in Nichts nachsteht. Ich wähne mich kurz in einem James Bond Film, in welcher der Superagent dem Bösewicht entgegentritt, aber der Stuhl ist tatsächlich leer. Stattdessen steht da ein Herr in der Ecke des Raumes und hält ein Smartphone in der Hand. Er scheint eine Nachricht zu schreiben, vielleicht spielt er auch Pokémon Go - ich kann es nicht erkennen. "Oh, hallo" begrüßt uns der Mann, der sich als Manager der Müllmänner (ich denke immer wieder daran, ohne es zu wollen) zu erkennen gibt. Er wirkt überraschter, als ich es ihm abnehmen würde und er geht zur Fensterfront rüber, die einen Blick über einige der zahlreichen Trainingsplätze erlaubt. Max kommt sofort zum Punkt: "Wir haben ein Problem: Meret ist vom Markt, gewechselt. Ausgerechnet zu diesen Nichtsnutzen von Sampdoria und diesem Halunken @schnaul14. Wir müssen umdisponieren. Kommen Sie, ich führe Sie rum". Keine 10 Minuten sitze ich mit einem Chitani in der Hand in einem Piaggio Ape und düse über einen perfekten getrimmten Fussballrasen.

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  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    Eine neue Mission
    Ein Gastkommentar: Kapitel 3 von 7
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    Es muss ein Bild für die Götter sein: der mächtigste Mann des SSC Neapel, vom Präsidenten mal abgesehen, und einer der gefragtesten Spielevermittler Europas sausen in der "hellblauen Biene" über den Rasen des perfekt gepflegten Trainingsplatzes. Das motorisierte Dreirad fährt etwas schneller als Laufgeschwindigkeit, trotzdem ist das Ding so laut, dass ich Manager Max kaum verstehen kann. "Sagt Ihnen der Name Mahmoud Ahmed Ibrahim Hassan etwas?" fragt er und erwischt mich. Ich bringe den Namen spontan mit dem eines bekannten IS-Kämpfers in Verbindung, denke aber, dass er an solchen Leuten weniger Interesse hat. Aber ein Fußballer unter diesem Namen ist mir nicht bekannt. Max scheint dies nicht unbemerkt zu bleiben: "Er ist besser unter dem Namen Trezeguet bekannt und wurde vor genau 24 Stunden von Kasimpasa auf die türkische Trransferliste gepackt. Wir wollen diesen Spieler, dürfen aber nicht auf ihn bieten. Da kommen Sie ins Spiel", so Max weiter. Mir ist die Zwickmühle bekannt: der SSC Neapel zählt im Verbandsranking zu der Sorte "Top-Team". Gewisse Spieler dürfen aber nicht zu solchen wechseln, damit die Schere zwischen großen und kleinen Teams nicht weiter auseinander geht. Doch genau für diesen Fall hat Max vorgesorgt: wir brauchen einen Mittelsmann. Oder eher Mittelsverein.

    Keine Stunden später sitze ich in meinem Fiat und sause die A1 hoch - nach Genua. Mittlerweile ist es 21 Uhr und die Fahrt soll laut Navi noch weitere 5 Stunden dauern - ein langer Tag, das Telefon hält mich jedoch wach. Weitere Instruktionen gibt es während der Autofahrt: der FC Genua biete aktuell auf Trezeguet und habe beste Aussichten den Ägypter zu verpflichten. Angeblich wolle man den Stürmer aber behalten und nicht direkt weiterverkaufen. Auch wenn man dadurch einen erhebliches Transferplus erwirtschaften würde. Der Manager vor Ort, ein Kerl namens @Molle, kremple den Verein aktuell stark um, nicht immer sinnvoll, jedoch auch nicht völlig ohne Sinn und Verstand. "Reden Sie vernünftig mit ihm, das bringt Ihnen am meisten", so Max' letzter Rat. Ich telefoniere noch mit ein paar anderen Leuten, unter anderem mit einem Abwehrspieler namens Salif Sané, den ich noch aus seiner Zeit bei Schalke kenne und der nun in Genua kickt. Sein Kommentar gleicht sich mit dem eines anderen Kollegen von mir: "Eigentlich ein vernünftiger Kerl, der aber auch anders kann, wenn es ihm zu bunt wird", so Kollege @-Neo, den ich ebenfalls aus meiner Zeit in Deutschland kenne. Es wird also Zeit diesen Molle kennen zulernen. Und Trezeguet nach Neapel zu holen.

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  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    Zu Besuch in Genua
    Ein Gastkommentar: Kapitel 4 von 7
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    Das erste was mir in Genua in das Auge fällt, ist der atemberaubend schöne Torre della Lanterna di Genova. Ein Leuchtturm in der Bucht von Genua. Mittlerweile ist es 2 Uhr Nachts und ich bin froh im kleinen Hotel "Claudio e Lorenzo"einzuchecken. Die letzte Nachricht aus Neapel war die Terminbestätigung mit den Genua-Verantwortlichen am nächsten morgen um 08:00. Nicht mehr viel Zeit für große Vorbereitungen. Als ich im Halbschlaf nochmal das Smartphone wahrnehme, ist es der Genua-Manager, der mir schreibt: "Trezeguet wird teuer". Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht.

    Das Vereinsgelände vom CFC Genua ist nur halb so beeindruckend wie das des SSC Neapel: alles ist ein wenig älter, zwar sauber aber deutlich in die Jahre gekommen. Die vier großen Trainingsplätze sind in tadellosen Zustand, jedoch wird hier wohl kaum ein Piaggio benötigt, um die 300 Meter quer über das Gelände zu fahren. Am Empfang begrüßt mich eine umwerfende Blondine, mit einem Dekolletee, dass mich kurz vergessen lässt, warum ich nochmal hier war. Fast ein bisschen traurig setze ich mich zwei Gänge weiter in einen einfachen leder-gepolsterten Holzstuhl und warte. Und warte. Und warte. Gefühlte 15 Minuten später öffnet ein großgewachsener, blonder Mann die Tür und verabschiedet sich scheinbar vom Genua Manager. Kurz denke ich nach, der kommt mir doch bekannt vor, höre jedoch die Verabschiedung "Danke Olof" und sammel mich - los geht es. Molle ist gefühlt zwei Meter groß, hat sehr kurzes Haar und einen Dreitagebart, der noch ein paar Jahre braucht. Die Begrüßung ist trotzdem höflich. Nach einem kleinen Smalltalk geht er schnell in die Vollen: "Neapel muss es ja ernst meinen, wenn die Kollegen extra einen Spielervermittler einfliegen lassen", so der Genua-Manager. Dass ich eigentlich für einen Torhüter nach Neapel geholt wurde und wir diesen nicht bekommen haben, verschweige ich in diesem Moment: "Das soll unser Interesse an Trezeguet nur unterstreichen" antworte ich ihm. Wir palavern etwas hin und her, pokern ein wenig, machen Spieler schlechter und Geld wertvoller als es ist. Ich habe von Neapel die Freigabe 5 Millionen mehr zu bieten, als Genua bezahlen musste. Ich kann also 36,9 Millionen ausgeben. Molle's letzte Aussage an diesem Tag im Büro vereinfachte die Sache nicht wirklich: "Wir wollen 50 Millionen. Keinen Euro weniger".

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  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    SPQR
    Ein Gastkommentar: Kapitel 5 von 7
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    @FiedlWdd, ein einstiger Studienkollege von mir, der aktuell seine Bocadillos in Spanien verdient, sagte mir eins den klugen Satz: "Wenn du harte Eier willst, musst du sie hochkochen". Gleiches gelte für Verhandlungen. Die Frage ist nur: wann nimmt man sie vom Herd? Auch die Verhandlungen mit Genua-Manager Molle kochten hoch. Aber sie kochten nicht über. Zwar übertraf ich das Budget, was ich eigentlich ausgeben durfte, um knappe 10 Millionen, aber am Ende wechselt Trezeguet dennoch zum SSC Neapel. Für 46,5 Millionen. Am Ende wurde ich das Gefühl nicht los, dass man genau das in Genua auch einplante. Mir war es gleich. Ab zurück nach Neapel, die Verträge überbringen, unterschreiben lassen, abkassieren und zurück nach Deutschland. Doch: wie so oft in den letzten Tagen, sollte es auch diesmal anders kommen. Zwar hatte ich einen Anruf von @Max erwartet, jedoch nicht die folgende Ansage: "Fahren Sie bitte nach Rom. Wir hätten da noch eine Aufgabe für Sie".

    Das einzig gute an dem Weg nach Rom war die Tatsache, dass Neapel quasi auf dem Weg lag. Also fuhr ich innerhalb von 24 Stunden knappe 1000 Kilometer quer durch Italien. Aber wenn ich am Ende zwei Spielertransfers verantworten konnte, war mir das nur Recht. Der Termin in der italienischen Hauptstadt stand zwar für morgen fest, aber noch nicht das entsprechende Team oder gar der Spieler, den Neapel wollte. Ich wusste, dass die Roma um Manager @PAOK ein großes Team sein eigen nennen kann und auf dem besten Wege ist, die Machtverhältnisse gegenüber Serienmeister Juventus zu verschieben. Aber auch Lazio Rom war eine Option. Frosinone Calcio wohl weniger. Ich bezweifelte, dass man mich für einen derart kleinen Verein in Anspruch nehmen und bezahlen wollte. Auf dem Weg nach Rom rief mich dann ein Kollege an, der in der Serie A bestens informiert war: @xTim17x war einst Student in unserem Manager-Studiengang und nun Interims-Coach in Brescia: "Hast du schon gehört? Mo Salah soll vor dem Abschied von der Roma stehen." Ich ahnte nun, um wen es gehen sollte.

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  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    The Egyptian King
    Ein Gastkommentar: Kapitel 6 von 7
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    Für manche ist Mo Salah eine willkommene Abwechslung im modernen Profifussball: während ein CR7 durch narzisstische Videos und Aktionen auf dem Spielfeld auf sich aufmerksam macht, musste man Lionel Messi erstmal den "Panama Papers" Skandal übel nehmen. Und sowieso: jedem zweiten Fan des runden Leders geht doch dieser CR7 gegen Messi Schwanzvergleich hart auf die Nerven. Während bei Neymar viele Fans abwinken und erkannt haben, dass sie den Fußball wohl mehr lieben, als dieser verstrahlte Brasilianer, tut sich eine andere Alternative auf: Mohamed Salah. Eine Geschichte, die mir im Gedächtnis blieb und auch tatsächlich wahr scheint: 2013 heiratete Salah seine langjährige Freundin in Nagrig. Nicht in Paris, New York oder auf den Bahamas, sondern in seiner Heimatstadt. Und das ganze Dorf war zu dieser offenen Hochzeit eingeladen. Heute steht eine Schule und ein Krankenhaus in dem 10.000 Seelen Dorf - alles bezahlt vom Onkel Mo. Sollte sich das Gerücht bestätigen, dass Salah den AS Rom verlassen möchte: es hätte schon uninteressantere Spieler gegeben, die ich vermitteln durfte. Aber bis auf das Gerücht gab es noch keine weiteren Informationen. Ich drückte weiter auf das Gas und begrüßte in Neapel den Kerl im Trainingsanzug und stampfte fast vorfreudig in das Büro von Max.

    Bevor Max auch nur an seinem Espresso nippen konnte, fragte ich ihn: "Geht es um Mo Salah?!" Ich erkannte sofort, dass dem so war und Max klärte mich auf: Salah und Rom hätten sich auf einen Wechsel geeinigt. Zumindest sei @PAOK dem Wunsch des Ägpyters nachgekommen. Bedingung des aktuellen Tabellenführers: man bekäme im 2:1 einen Stürmer sowie einen weiteren Stammspieler. Kein leichtes Unterfangen, schließen musste man mal eben Mo Salah ersetzen und auch die anderen Positionen wurden nicht von irgendwelchen Tulpentonis bekleidet. Benjamin Pavard, Federico Chiesa, Giovani Lo Celso, Felipe Anderson oder Stefan de Vrij - um nur einige Kicker der Römer zu nennen. Ich schloss also die Verträge mit Trezeguet ab und stieg wieder in meinen Fiat - schon wieder diese A1 hoch. Ich sollte meine Spesenkosten überdenken und mehr auf das Flugzeug setzen. Greta würde das verstehen. Während ich im Auto Richtung Rom raste, versuchte ich mit Max ein erstes Paket für den kommenden Star des SSC Neapel zu schnüren. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was der Roma-Manager für eine harte Nuss werden sollte.

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  • 10. Oktober 2019 Ausgabe Uno

    Heimreise
    Ein Gastkommentar: Kapitel 7 von 7
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    Wie eingangs gesagt: ich war noch nie in Italien. Nachdem ich nun aber innerhalb von dreieinhalb Tagen Städte wie Neapel, Genua oder Rom erleben durfte, kann ich die Begeisterung mancher Menschen rund um den Stiefel verstehen. Auch wenn mich der italienische Verkehr weiterhin zur Verzweiflung brachte, hatte auch Rom seine Ecken. Doch für mehr als für staunende Blicke aus dem Auto war keine Zeit, es gab einen Spieler zu verpflichten. Unterwegs hatten wir uns nach vielen Dikussionen und Ideen dazu entschlossen, den Römern Edison Cavani, Neuzugang Hirving Lozano und Nachwuchsspieler Hamza Choudhury anzubieten. Notfalls ein paar Millionen, die Neapel als eiserne Reserve in der Hinterhand hielt. Für mich war es, je nachdem wo Bedarf bei den Römern lag, ein ausgeglichener Deal. Die Frage war nur: reicht dem AS Rom ein "ausgeglichener" Deal? Unsere Hoffnung war der Ägypter, den wir vom Projekt Neapel überzeugen mussten. Das ist meistens der wichtigste Aspekt in so einem Tauziehen: bring den Spieler auf deine Seite.

    Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: wir sollten Salah nie zu Gesicht bekommen. In Rom eingetroffen trafen wir auf Rom-Manager @PAOK und Salah's Berater, dem deutschen Sascha Empacher. Und relativ schnell wurde mir klar: dass wir beide deutsch sind, sollte kein Vorteil werden. Mir wurde überhaupt nie klar, wie man überhaupt auf eine Wellenlänge mit Herrn Empacher kommen sollte. Braungebrannt mit Föhnfrisur und selbstgefälligen Grinsen saß er da und forderte die wundersamsten Dinge: einen Privatjet für Salah, einen "Gegentor-Bonus" (wohlgemerkt für einen Stürmer) sowie Freigaben bei besonderen Terminen oder gar den üblichen Nachbesprechungen nach Niederlagen. Kurz dachte ich, wir sprechen über Neymar und erwiderte, ob dies wirklich Wünsche von Mo Salah seien. Herr Empacher erwiderte darauf nur, man handle im besten Sinne seines Klienten. Mit dem Rom-Manager wechselte ich lediglich drei oder vier Sätze, ehe ich nach knapp zwei Stunden genervt aber sachlich die Verhandlungen für beendet erklärte. Noch auf dem Weg zum Auto rief ich Max an, teilte ihm den Ausgang der Verhandlungen mit und bot an, die Fahrt nach Rom kostenlos zu übernehmen. Erst auf dem Flug von Rom nach Hamburg stellte sich heraus, dass die Roma gepokert hatte: Arsenal und Manager @lolo hatten für Turin-Stürmer Dybala angeblich Luka Jovic, Aaron Ramsey und Joe Willock geboten. Der Deal wäre eine gefährliche Verstärkung für Turin gewesen - Rom wollte Salah den Londonern wohl für eine ähnliche Ablöse anbieten. Entweder war auch das eine Ente oder Herr Empacher hat auch die Arsenal Verantwortlichen kräftig verärgert.

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  • 23. November 2019 Ausgabe 8

    Wieder nach Genua
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 1 von 7
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    Knapp ein Monat war mein Aufenthalt in Italien nun her. Zwar war es uns gelungen den Ägpyter Trezeguet nach Neapel zu holen, am "großen Bruder" scheiterten wir leider. Erst vor wenigen Tagen wechselte Mo Salah tatsächlich. Jedoch zu Chelsea statt zu Neapel. Immerhin: wir waren wohl die ersten, die den Tipp umsetzen und das Gespräch mit dem Weltklassestürmer suchten. Trotz der Niederlage traute man mir in Neapel einen weiteren Auftrag zu. Und dieser Auftrag sollte nicht nur die Wiederkehr mit Napoli-Chef Max bedeuten, sondern auch ein erneuter Abstecher zum FC Genua. Der spanische Abwehrspieler Angelino stand diesmal im Fokus der Partenopei. Das Gute an der Geschichte: mit dem Manager der Greifen vom FC Genua - @Molle - hatten wir eben jenen Trezeguet Deal eingetütet. Doch nur weil eine Verhandlung mit einem Abschluss endet, muss sie noch lange nicht gut sein. Und während Trezeguet ein solider Spieler war, der Genua einfach nur ein Transferplus einbringen sollte, war Angelino für den Genua-Manager scheinbar der neue Roberto Carlos. So schien zumindest die erste Ablöseforderung.

    Aber ich hatte dazu gelernt: der Fiat 500X wich einem schönen 124 Spider. Da ich mich immer noch nicht durchringen konnte zu fliegen, dachte ich zumindest, dass das fahren Spaß machen soll. Und der Trip nach Genua sollte nun wahrlich nicht lange dauern. Auf dem Weg bei besten Wetter und offenen Cabrio-Dach meldete sich aber Neapel-Manager Max mit einem ersten Dämpfer: Angelino sei angeblich mit Gladbach und Kollege @-Neo einig. Ich stutze: der Spanier war keine 24 Stunden auf dem Markt und schon ist eine Einigung erzielt? Dies passte nicht wirklich zum Management des FC Genua. Andersherum bestätigte dies die Taktik der Greifen: pushen wo man nur kann und wenn es auch ein bisschen aufbauschen bedeutet. Ich wollte mich von dieser Meldung nicht ablenken lassen und beriet mich unterwegs mit Neapel: Matt Targett sei das Basis-Angebot. Als Joker sollten einige Millionen und der bekannte Ägypter Trezeguet fungieren. Doch bis ich das Angebot erstmal persönlich unterbreiten konnte, sollten mich noch zwei weitere, angebliche fixe Angelino-Transfers erreichen...

    FORZA Napoli
  • 23. November 2019 Ausgabe 8

    Verblendung
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 2 von 7
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    Ich war gerade in Genua angekommen, als Angelino nicht nur "offiziell" in Gladbach unterschrieben hatte, sondern auch auf dem Flughafen in Sevilla gesichtet worden war. Und auch in Toulouse beim Interims-Coach lolo. Spätestens jetzt fing ich an, an der Seriösität der Meldungen zu zweifeln. Nicht dass sich die genannten Teams den Spanier nicht leisten konnte, aber er hatte sich wohl kaum zweimal geklont. Ich ging mit @Max die letzten Details durch und betrat motiviert das Vereinszentrum der Greifen, dass sich seit dem letzten Besuch von vor ein paar Wochen kaum verändert hatte. Auch der Manager der Greifen, @Molle, hatte sich nur wenig verändert. Nur wirkte er heute wesentlich hibbeliger, fast schon nervös. Ich kannte ihn nicht gut genug um ein direktes Drogenproblem zu erkennen, aber auch seine Art Gespräche zu führen war sehr... kontrovers. "Die ganze Welt will diesen Angelino!". Das war tatsächlich das erste, was ich beim eintreten des Büros hören durfte.

    "Der Herr Spielervermittler wieder. Das mit Salah und @Paulianer lief ja nicht so wie gewollt, oder? Müssen Sie für so etwas eigentlich dann Strafe zahlen?" scherzte er und bot mir keinen Kaffee an, während er sich einen einschenkte und diesen mit einem Drittel Milch mischte. Kein Zucker. Ich lies mir nichts anmerken: "Nein, Strafen zahle ich keine. Aber die Spesen fallen dann manchmal in's Wasser. Aber zu Ihrer Beruhigung: für @chrahl arbeite ich auch ab und an". Es schien ihn wenig zu kümmern. Der Mann kannte in diesem Moment nur zwei Sachen: seinen Kaffee und Angelino. Auf letzteren kam er dann gleich zurück: "Nun, wir stehen in Verhandlungen mit den besten Teams der Welt. Eben gerade haben wir Sevilla ihr Gurken-Angebot abgelehnt. Was haben Sie zu bieten?" Ich unterbreitete unsere Forderung. Wir diskutieren, er lobte Angelino in den Himmel und ich zählte nur die Vorteile von Matt Targett, Trezeguet und eben vieler Millionen Euro auf. Nach knapp 2 Stunden gaben wir uns die Hand und er versicherte mir, sich zu melden. Ich konnte gerade in's Auto steigen, als ich in der La Gazzetta dello Sport las: "Wechsel durch: Angelino wechselt zu Inter Mailand!" Ich musste lachen.

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  • 23. November 2019 Ausgabe 8

    Einer geht noch
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 3 von 7
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    Was ich beim verlassen des Vereinszentrums vom FC Genua noch nicht wissen konnte: ich sollte @Molle nie wieder sprechen, geschweige denn sehen. Ich hörte noch einige Male, dass er unser Angebot als Vergleich nahm aber jedem mitteilte, dass er es vor den Augen der "neapolitanischen Transferagenten" zerrissen hätte. Es glich der Geschichte eines Irren im Elfenbeinturm. Auch das Angebot des FC Sevilla hatte er in der Luft zerrissen. Um es scheinbar kurz danach wieder mühevoll zusammen zu kleben und anzunehmen: Erick Pulgar, 20 Millionen und Yaya Sanogo. Auch wenn ich beide Spieler schätzte, war dies sicherlich weniger, als ich nach dem ganzen Tamtam erwartet hätte. Ich trank mit @Max noch einen guten Kaffee und setzte mich in mein Auto in Richtung Ferrara. Hier traf ich mich mit einem alten Bekannten, dem neuen Manager der Società Polisportiva Ars et Labor, kurz SPAL, Ceddy. Der Norddeutsche war seit wenigen Tagen Manager in Italien und erzählte mir allerhand Gossip-Talk aus der Managerszene.

    So war es scheinbar ein kleiner Trend geworden Spieler schlecht zu reden, öffentliche Forderung in das lächerliche zu ziehen oder - ähnlich wie es in Genua der Fall war - Manager einfach in das Blaue bieten zu lassen ohne auch nur mal eine Forderung zu erwähnen. Möglich sei dies vor allem aufgrund einer neuen Plattform im World Wide Web. Jeder zertifizierte Manager konnte sich dort anmelden und es zu eigenen Werbezwecken oder für die Kommunikation unter Managern nutzen. Was mir Ceddy da allerhand zeigte war erschreckend: ein Hauen & Stechen. Ich war heilfroh "nur" Spielervermittler zu sein und diesen Göttern in Trainingsanzügen nur ab und an gegenüber sitzen zu müssen. Ich wollte mich gerade zum Flughafen nach Bologna begeben, als erneut Max anrief: "Ich hab da nochmal was. Wir müssen nach Brescia!". Der Mann hatte vielleicht ein Timing.

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  • 28. November 2019 Ausgabe 11

    Faustinus und Jovita
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 4 von 7
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    Mittlerweile war ich so etwas wie ein Italien-Experte. Was der Nachteil daran ist: man weiß die Schönheit der Städte irgendwann nicht mehr zu schätzen. So nahm ich die Schönheit der Stadt Brescia nur wenig wahr. Dafür faszinierte mich etwas anderes umso mehr: der Manager der "La Leonessa". Tim war ein einfacher Junge und bei seinem ersten optischen Eindruck hatte ich mich kurz gefragt, ob Capital Bra ein Fussballmanager geworden war. Tim stand neben der San-Nazaro-Kirche, dem von ihm vorgeschlagenen Treffpunkt, und trug eine Cappy, ein Paar sehr auffällige Turnschuhe und eine Gucci-Brusttasche. Ja: eine Gucci-Brusttasche. Ich hätte ihn in seiner stoned-washed-Jeans gar nicht erst bemerkt, wäre er nicht sofort auf mich zugekommen um mich zu begrüßen: "Hallo und Willkommen in der schönsten Stadt der Lombardei" sagte er, lachte und schüttelte euphorisch meine Hand. "Aber: sagen Sie das bitte nicht unseren Kollegen @Giant und @halovic, die haben wohl eine andere Meinung", und lachte nochmal, als er seine Zigarette artig ausdrückte und sie in die Brusttasche verschwinden lies.

    Er führte mich in die Heiligen Hallen und erzählte mir die Geschichte der San-Nazaro Kirche, in der wir uns befanden: "Können Sie sich vorstellen, dass hier im 18. Jahrhundert ein Blitz einschlug und 90 Tonnen Schießpulver förmlich explodierten? Es starben über 3000 Menschen, nur weil die Gemeinde es zuvor abgelehnt hatte, einen Blitzableiter zu installieren. Blitze seien göttlichen Ursprungs und würden keine Kirche treffen". Er stellte sich vor eine Statue, die zwei Männer und ein Kleinkind zeigten: "Faustinus und Jovita" sagte er trocken. Ich war irgendwie interessiert, auch wenn wir gerade Meilen entfernt gewesen waren vom eigentlichen Grund meines Kommens. Und als würde er meine Gedanken lesen können, sagte er: "Aber das ist sicherlich nicht der Grund für Ihren Besuch. Ich habe ihr Angebot für Daniele Rugani bekommen. Lassen Sie uns in meinem Büro weiterreden".

    FORZA Napoli
  • 28. November 2019 Ausgabe 11

    Eine göttliche Einigung
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 5 von 7
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    Wir gingen ein paar steinernde Stufen hoch. In der Kirche war es merklich kühl und unsere Schritte hallten im alten Gemäuer. Tim öffnete eine alte Holztür und wir betraten ein modernes Büro. Mit Computer, Magnetwand, zwei Fernseher, die an der Wand befestigt waren, ein paar eingerahmten Zeitungsartikeln und ein paar älteren Trikots. Es sah fast aus wie ein Jugendzimmer, wenn da nicht ein riesiges Regal an Aktenschränken hinter dem Schreibtisch gestanden hätte. Ich entdeckte dann aber noch eine Playstation, eine Shisha und zwei Bongo-Trommeln. Ich musste fast lachen, als ich mir in Gedanken rief, mich in einer Kirche zu befinden. "Wir würden uns gern über den Geldbetrag unterhalten, den Sie uns auf César Azpilicueta geboten haben. Wenn Sie uns noch ein Stückchen entgegenkommen möchten, werden wir uns sicher einig". Das Gebot von Neapel für den vielversprechenden Daniele Rugani lag beim spanischen Abwehrmann und 12,5 Millionen Euro on top. Ein durchaus gutes Angebot, aber auch ausbaubar, das musste ich zugeben.

    Wir sprachen noch ein wenig miteinander, der Umgang war durchweg positiv, sodass wir uns am Ende auch einigten. Als wir die Verträge unterschrieben hatten, kam er nochmal auf die Geschichte der brennenden Kirche zurück. "Wissen Sie, die Metapher mit der brennenden Kirche und dem Blitzableiter ist diese: keiner würde hier in Brescia "den Sohn" Rugani abgeben. Er ist Italiener, er ist unser Leitwolf und eine Identifikationsfigur. Aber er ist auch eine Kirche ohne Blitzableiter. Es liegt nun an mir diesen zu holen und dafür zu sorgen, dass Brescia Calcio nicht abbrennt". Er guckte mich für 5 Sekunden an, zog an seiner Shisha mit Apfeltabak und zwinkerte mir kurz zu. "Ich bringe Sie noch raus, will eine rauchen". Unterwegs rief ich @Max an, der mir die Geschichte kaum glauben konnte, aber sich über den Abschluss freute. Ich freute mich auf meine Heimat, ein paar ruhige Tage - musste aber wie immer umdisponieren.

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  • 28. November 2019 Ausgabe 11

    Der Schwede
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 6 von 7
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    Max' Scouts hatten vernommen, dass das spanische Management um SD Eibar ein wenig verzweifelt auf der Suche nach Geld war. Berichten zufolge hatte man der dubiosen Billig&Zuverlässig GmbH & Co. KG Geld versprochen um das Stadion auszubauen. Das benötigte Geld sollte vom Chelsea FC kommen, die 32 Millionen für den Franzosen Kevin N'Doram geboten hatten - und den Transfer schließlich melden durften. Doch die Briten um Head-Manager @chrahl waren etwas verwirrt um den Transfer, so wollte man doch auf Luis Muriel bieten, den Eibar zeitgleich anbot. Aber keinesfalls für Geld. Als dann auch noch Toulouse als zweiter Höchstbietender absprang, fand sich der Schwede @Olof Mellberg in einer problematischen Situation wieder: die Billig&Zuverlässig pochte auf die erste Abschlagszahlung - und Mitinhaber @Johnny Petrucci war nicht gerade bekannt für seine Geduld: Zement konnte man auch für andere Sachen nutzen.

    Und so ist das Geschäft nunmal: die Probleme der einen, können wunderbare Lösungen anderer ergeben. Jemand brauchte Geld, jemand sollte es bekommen - am besten aus Neapel. Kevin N'Doram ist ein interessanter und vielversprechender Innenverteidiger. Er wird wohl kein Samuel Umtiti mehr, jedoch sah @Max hier eine klare und kurzfristige Wertsteigerung. Wir machten uns Gedanken, wie man dem Schweden etwas und uns sehr viel mehr helfen konnten und ich flog mit der nächstbesten Alitalia nach Spanien. Und was soll ich sagen: ist Eibar ein hässliches Drecksloch. 27.000 Einwohner, die scheinbar in einem einzigen Felsen wohnen. Ein paar von Ihnen vielleicht in den Bäumen dieser abgeschiedenen Bauernmetropole. Das Stadion umfasst 4.000 Plätze und mit den vereinzelten Baggern und Kränen, sah es aus wie ein Playmobil-Stadion. Als ich in den tiefen Matsch stampfend auf einen Baucontainer zuging erblickte ich einen großen, blonden Mann, der von weitem zu winken schien. Der Schwede Olof Mellberg.

    FORZA Napoli
  • 28. November 2019 Ausgabe 11

    Von Spaghettifressern & Kartoffeln, Teil 1
    Zweites Gastkommentar: Kapitel 7 von 7
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    @Olof Mellberg sah athletisch aus. Er war fast 1,90 meter groß, hatte kurzes blondes Haar, einen gut gepflegten Dreitagebart und eisblaue Augen. Wohl ein Typ Mann, auf den Frauen stehen. Das Problem: es war unschwer zu erkennen, dass der Mann eine Heidenangst hatte. Er zog mich zur Begrüßung in den Baucontainer, schloss die Tür und den Container ab - so gut man so einen Haufen Blech abschließen konnte. Er guckte kurz aus dem Fenster, seine Augen huschten nach links und rechts, eher er mich bat Platz zu nehmen: "Setzen Sie sich. Setzen Sie sich doch, bitte. Alles gut, alles gut". Er war hoch nervös, soviel war mal klar. Zu meiner Überraschung bot er mir ein heißes Getränk aus einem Alu-Becher an. Es roch gut, war warm und ich probierte einen Schluck. "Alkohol?!" fragte ich ihn entgeistert. Es war 11:23 Uhr. "Glögg!" nickte Olof und kicherte in sich hinein. "Das kann man Tag und Nacht trinken", er erhob sich halb vom Stuhl und guckte nochmal aus dem Fenster, als er etwas sah, was ihm nicht zu gefallen schien: "Ach du Scheisse!" rief er. Nur Sekunden später hämmerte es an der Tür

    Kaum hatte Olof die Tür entriegelt steiß ein kleiner Mann die Tür auf. Zumindest klein im Vergleich zu Olof. Und obwohl Olof wesentlich sportliche und größer aussah und es den Anschein hatte, er könnte den Besucher im Nu umpusten, schienen die Kräfteverhältnis wie vom Bambi zum unglaublichen Hulk: Olof erstarrte. Der zweite Man war schlanker, wesentlich größer und hatte kurzes schwarzes Haar, trug eine schwarze Weste und einen schwarzen Dreitagebart. Der dritte Besucher war eher nordischen Ursprungs, ebenfalls groß - wohl der größte der Drei - und hatte als einziger ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Der kleine ergriff das Wort, und ehe er seinen Satz beendet hatte, wusste er, dass es sich hier um @Johnny Petrucci halten musste und seine berüchtigte "Mafia-Gang". "Olof. Mein lieber Olof. Wo ist unser Geld?". Olof stammelte vor sich hin, ehe ich das Wort ergriff: "Hier ist das Geld meine Herren. Zehn Millionen erstmal, habe ich Recht?", ich zog einen Check hervor, der die Summe bezifferte und auch Olof und Eibar als Empfänger. "Sobald Olof hier unterschreibt bekommt er das Geld und Sie somit auch". Ich gab den Check an den Schweden weiter, der kurz inne hielt und dann bestätigte: "Ja, genau. Genau so sieht es aus". Er ring sich ein Lächeln ab. Ich hatte gerade einen Transfer perfekt gemacht ohne das die Gegenseite je mein Angebot nur gehört hatte.

    FORZA Napoli
  • 07. Februar 2020 Ausgabe 15

    Der große Saisonrückblick
    Teil 1: der Kader
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    Dreißig Transfers hat der SSC Neapel in der abgelaufenen Saison getätigt und - im Gegensatz zu vielen anderen Top-Teams - viel am Stammteam gewerkelt. Während etwas der Niederländer Georginio Wijnaldum gleich zu Anfang Neapel verließ, war es mit Hirving Lozano ein anderer 'Superstar', der sich zum Ende der Saison aus Italien verabschiedete. Neuzugänge, die zumindest zum erweiterten Stammkader gehören sind weiterhin: Óliver Torres, Matt Targett, Chris Smalling, Óscar Rodríguez, Trezeguet, Aaron Wan-Bissaka, Ferland Mendy, Daniele Rugani, Gabriel Barbosa, Keita Baldé sowie Allan Saint-Maximin. Quasi mit Saisonende kam dann noch für 55 Millionen der Mittelfeldspieler Diadie Samassékou zum Team, der vor allem für das aufkommende Frischesystem für die entsprechende Breite sorgen soll. Dennoch soll es einige Änderungen geben: während der deutsche Abwehrspieler Waldemar Anton für 35 Millionen zurück in die Bundesliga zum SC Freiburg wechselt, sollen auch andere Spieler für hohe Ablösen verkauft werden: heiße Kandidaten sind die Spanier Óliver Torres und Santi Mina, für die Neapel circa 70 Millionen als Ablöse aufruft. Aktuell ist der Profikader 23 Spieler groß und liegt mit fast 400 Millionen Marktwert auf Rang 5 der Serie A.

    FORZA Napoli
  • 28. November 2019 Ausgabe 11

    Der große Saisonrückblick
    Teil 2: die Konkurrenz
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    Wieder ist eine Saison vorbei, wieder gibt es Gewinner und Verlierer. Während ich mir in Neapel treu geblieben und wohl einigen Leuten erneut auf den Schlips getreten bin, hat mir die Saison trotzdem viel Spaß bereitet. Auf und neben dem Platz, auch wenn das Ende hätte schöner ausfallen können. Aber dazu kommen wir in der letzten und siebten Ausgabe. In der ersten Ausgabe wollen wir uns ein paar Wettbewerbern widmen. Dem direkten, als auch den Topteams genau auch den Vereinen, die gegebenenfalls nicht mehr Wettbewerb sind.

    Cagliari & Bologna

    Verkehrte Welt in der Saison 2019|2: während das Team um @Guardiola.#4 in der letzten Spielzeit am Saisonfinale viel Pech hatte, um zwei Plätze fiel, konnte die Saison trotzdem als beachtlicher 6. abgeschlossen werden. Eine Platzierung, die man diese Saison nicht halten konnte und wo der Frust ähnlich tief sitzt wie in Neapel. "Das ist alles zum kotzen" waren die Worte des Managers nach dem letzten Spiel, das man unnötigerweise noch gegen US Lecce verlor. Ob es für Guardiola weitergeht, steht in den Sternen. Eine Freistellung ist unwahrscheinlich, ein freiwilliger Rücktritt schon wahrscheinlicher. Entscheidend wird wohl das Pokalfinale gegen den AS Rom. Anders die Lage im Land der Bolognese: mit @igod feierte Bologna eine sensationelle Saison die man als 6. abschloss - vor Inter, Sassuolo oder eben Cagliari. Die Belohnung: Europa is calling. Unter Experten hat igod gute Chancen zum Trainer der Saison.

    Juventus & Rom

    Dass die Meisterschaft nur über eines der beiden Teams geht, war vielen Managern klar. Dass es jedoch ein so klarer Siegeszug der alten Dame wird, hatten weniger Experten auf dem Schirm: 92 Punkte holte das Team um @Johnny Petrucci. Zwar mal locker 10 Punkte als in der letzten Saison, aber immer noch 8 Punkte mehr als die Römer um @PAOK, der zumindest noch die Coppa holen kann.

    Brescia & Atalanta

    Abschied nehmen fällt manchmal schwer. Das ist auch im Falle von Bergamo und Bescia nicht anders: während Ex-Bayern Manager @Dan92 ein gänzlich anderes Gesicht zeigte, als zu Müncher-Zeiten, war auch der Jung-Manager @xTim17x bemüht Brescia in der Serie A zu halten. In beiden Fällen vergebens. Für die Liga ein Verlust, da beide Manager Potential haben und auch eine gewisse Aktivität mitbringen. Während Tim wohl erst einmal kein zweites Team übernimmt, liebäugelt Dan wohl mit einem Wechsel in die Premier League - um 2021 zurück nach Bergamo zu gehen.

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  • 07. Februar 2020 Ausgabe 15

    Der große Saisonrückblick
    Teil 3: die Erwartungen
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    Zwar war man sich in Neapel um die große Konkurrenz in den Top 5 bewusst - vor allem Juventus und der AS Rom sollten nicht als direkter Konkurrent eingestuft werden - dennoch, und so ehrlich kann man sein, hatte man insgeheim schon leichte Hoffnungen auf eine kleine Sensation und den dritten Tabellenplatz. Schließlich waren der AC Mailand, Inter und Lazio allesamt an guten Tagen schlagbar, was sich auch im Laufer der Saison bestätigen sollte. Das Problem war nur: auch Neapel litt unter Schwierigkeiten der Konstanz. So holte man aus den letzten drei Spielen gegen Rom, Bologna und Lazio nur einen Punkt. Ausgerechnet gegen die direkte Konkurrenz. Am Ende sollte Lazio Dritter werden und der AC Mailand Vierter. Die jungen Rossoneri landeten am Ende gar nur einen Punkt vor dem SSC. Die Champions League wird somit in der kommenden Saison auf die Neapolitaner verzichten müssen - sehr zum Frust von Sportchef Max, der zwischenzeitlich gar einen Rücktritt in Erwägung zog. Dies habe sich mittlerweile relativiert, man wolle "den Frust" in Motivation umwandeln und weiter am Kader basteln. Wo genau etwas getan werden muss - oder schon getan wurde - klären wir im vierten Teil des Saisonrückblicks.

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  • 07. Februar 2020 Ausgabe 15

    Der große Saisonrückblick
    Teil 4: die Pläne
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    Am Sonntag, den 16. Februar endete die Saison. Und damit beginnen für alle Teams die Saisonvorbereitungen, auch für den SSC Neapel. Auf Hochtouren laufen diese derweil unter der Federführung von Sportchef Max, der bereits zum Saisonende einige Neuzugänge präsentierte. Zum einen war da die überraschende Neuverpflichtung vom Malier Diadie Samassékou, der für 55 Millionen von RB Salzburg kam. Doch der Aufenthalt des Nationalspielers entpuppte sich als Kurzurlaub: im 1:1 wechselte er für den Argentinier Juan Foyth in die ewige Stadt, zu SS Lazio. Der hochveranlagte Abwehrspieler wird bei den Italienern wohl die flexible Rolle des Backup geben: der Gaucho kann als Innen- und Rechtsverteidiger auflaufen. Um weitere Neuverpflichtungen ermöglichen zu können, verkaufte Neapel weiterhin einige Spieler. Waldemar Anton wechselte für 35 Millionen Euro zum SC Freiburg, Offensivspieler Gennaro Tutino ging für 7 Millionen zu Juventus Turin und der mehrfache Juniorennationalspieler Alessandro Vogliacco ging für 8 Millionen zu Bayer 04 Leverkusen. Weiterhin vor einem Wechsel steht Ricardo Sapponara, der 6 Millionen kosten soll. Auch Stürmer Santi Mina und Keita Baldé haben die Freigabe erhalten. Weiterhin wurde Granit Xhaka mit einem Wechsel zu Inter Mailand in Verbindung gebracht: dafür soll der deutsche Maximilian Eggestein nach Neapel kommen. Zuletzt gerieten die Verhandlungen jedoch ein wenig ins stocken.

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  • 07. Februar 2020 Ausgabe 15

    Der große Saisonrückblick
    Teil 5: die Vorbereitung
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    Bevor die neue Saison losgeht wird der SSC Neapel auf jeden Fall beim SoZ-Vorbereitungsturnier antreten, aber auch andere Teams sind gern gesehene Gegner. Die bisherigen Freundschaftsspiele verliefen milde gesagt solide: gegen Bayer 04 Leverkusen war man zwar leicht unterlegen, jedoch reichte das 1:1 durch Marko Grujic zum Ausgleich. Überzeugender war da schon der 3:0 Sieg gegen die Foxes von Leicester City - die man bereits Tage zuvor nach Unentschieden im Elfmeterschiessen besiegen konnte. Gegen das Team von @Razor_Ramon trafen im zweiten Spiel die beiden Neuzugänge Allan Saint-Maximin und Keita Baldé sowie Ángel Di María. Auch der Serbe Marko Grujic trat erneut als ein Spieler des Spiels sehr positiv hervor. Gegen Gladbach verlor man ein Spiel mit 2:0, siegte im Hinspiel jedoch 1:0. Gegen das französische OGC Nice unterlag man mit 2:0. Verlierer der Vorbereitung ist bisher wohl der Brasilianer Gabriel Barbosa, der in keinem der Testspiele treffen oder zumindest ein Tor vorbereiten konnte. Sportchef Max beunruhigte dies aber in keinster Weise: "Gabigol braucht noch etwas Zeit um reinzukommen. Er wird jetzt weiter trainieren und den Anschluss finden und spätestens mit Beginn der Liga eine wesentliche Verstärkung darstellen", so der Trainer. Hinter den Kulissen bastle man wohl weiter am Kader, vor allem wolle man sich in der Spitze verstärken um endlich die Top 3 anzugreifen. Genua-Linksaußen FIlip Kostic sei wohl in weitere Ferne gerückt: "die Forderungen der Greifen sind einfach utopisch", so Max zum serbischen Offensivspieler.

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  • 07. Februar 2020 Ausgabe 15

    Der große Saisonrückblick
    Teil 6: die Neuen
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    Mit dem Start der neuen Saison bekommt die Serie A auch neue Konkurrenz. Zwar sollten diese drei Teams nicht unbedingt im direkten Wettbewerb zum SSC Neapel stehen, trotzdem wollen wir einen Blick auf die neuen Kollegen werfen und diesen natürlich auch eine erfolgreiche Saison wünschen.

    Dabei macht Parma Calcio den Anfang. Der Verein mit dem Zusatz "2013" entstand im Juni 2015 aus dem bankrotten FC Parma, der wiederum im Sommer 2004 aus der Konkursmasse des Parmalat-Konzerns entstanden war. Noch ist das Team, das 2019|1 aus der ersten Liga abstieg, ohne Manager, jedoch sollte sich für das Traditionsteam noch vor Saisonbeginn einen Sportchef finden lassen, schließlich ist das Team unter anderem mit Elseid Hysaj, Dejan Kulusevski oder Gianluca Caprari teilweise hochkarätig besetzt.

    Wenn es um Feuerwehrmänner geht oder - weniger abfällig - um Manager, die kurzfristig zu Erfolgen führen können, fällt wohl auch schnell der Name kleinoase. Der erfahrene Manager übernimmt Interimsweise die Manager bei Benevento Calcio. Die rot-gelben sind seit 2017 aus der Oberliga verschwunden und wollen nun endlich sich langfristig in der Serie A behaupten. Dabei soll kleinoase genauso mit seiner Erfahrung dazu beitragen, wie der Kader ausgeglichene Kader um Andrea Petagna, Alfred Duncan, Diego Perotti, Dalbert oder Dennis Vavro.

    Letzter und wohl auch stärkster Aufsteiger ist ein alter Bekannter der Serie A: der FC Empoli. Die Blauen aus der toskanischen Stadt haben zum Saisonstart sehr überraschend Manager @HBK2809 als Interims-Coach vorgestellt und bringen mit Iago Falqué, Musa Barrow, Roberto Gagliardini, Nikola Maksimović und Schlussmann Lukasz Skorupski einen guten Aufstiegskader mit.

    FORZA Napoli

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