Wölfe im Schafspelz? 🐺

Einordnung:

Als Saisonziel haben wir die Aufgabe bekommen einen kleinen Bericht über einen „Underdog“ der Bundesliga zu schreiben (exkl. Aufsteiger). Da die Underdogs der Buli – abgesehen vom VfL Bochum (Aufsteiger) – meiner Meinung nach nicht so gut performen bzw. einfach Ihrer Rolle gerecht werden, gibt es einen Bericht über den VfL Wolfsburg.

Wolfsburg und Underdog?!

Natürlich ist der Club aus Niedersachsen klein klassischer Underdog. Das Team spielt seit Einführung der Bundesliga im ZOS-Universum, stets eine ordentliche Rolle und kämpft sich unauffällig Saison für Saison immer weiter nach oben.

In der ewigen Tabelle liegen die Wölfe derzeit auf einem soliden 7. Platz – in Schlagdistanz zum SV Werder Bremen, welcher aktuell 8 Punkte Vorsprung hat. Gut möglich, dass sie den SVW in der ewigen Tabelle noch in dieser Spielzeit überholen werden…

…DENN:

Die Niedersachsen spielen die Saison ihres Lebens! Das Team von Giant legte von Anfang an los wie die Feuerwehr und gewann die ersten 7 BL-Spiele allesamt! Erst am 8. Spieltag ließen die Wölfe beim Aufsteiger VfB Stuttgart das erste Mal 2 Punkte liegen (1-1). Doch trotz dieses Mini-Dämpfers machte der VfL stark weiter und verlor erst am 14. Spieltag das erste BL-Spiel in dieser Saison (0-3 in Leverkusen). Die Bilanz der ersten 13 Spieltage in Form von 11 Siegen und 2 Remis ist extrem stark und kam wohl für die meisten überraschend.

Seit der Niederlage in Leverkusen erlitt die Mannschaft von Giant einen kleinen Knacks und verspielte sogar noch die Herbstmeisterschaft (nach 17 Spieltagen wurde es am Ende „nur“ Platz 3).

Der erfolgreiche Rückrundenauftakt (2-0 gegen Hoffenheim) macht aber Mut und könnte der Auftakt für einen neuen Lauf gewesen sein. Zudem patzte Herbstmeister Red Bull Leipzig zum Auftakt und man ist wieder punktgleich und sogar in der Tordifferenz gleichauf (beide +17 und 40 Punkte). Nur aufgrund des direkten Vergleichs liegt der VfL auf Platz 2.

Doch woher kommt der plötzliche Erfolg von Wolfsburg eigentlich?

Der Schlüssel zum Erfolg dürfte in erster Linie der Manager Giant sein. Im Gegensatz zum Vorgänger Recoba – der immerhin 2,5 Jahre VfL-Manager war, jedoch nicht mit Aktivität glänzte – wagte Giant einen Umbruch. Und dieser hat sich komplett ausgezahlt.

Vor allem der Schachzug den Stürmerstar Victor Osimhen zum Ende der letzten Saison abzugeben, ist voll aufgegangen. Für den Nigerianer erhielten die Wölfe Merih Demiral und Matheus Cunha von Stade Rennes und legten damit den Grundstein des Erfolgs. Durch den Deal ist die Mannschaft besser ausbalanciert und hat keine großen Schwächen mehr. Darüber hinaus entpuppte sich Giant als sehr geduldig auf dem Transfermarkt und überrascht mit gezielten und wohlüberlegten Aktionen wie z.B. der Verpflichtung von Marvin Friedrich per Auktionsverfahren im April diesen Jahres.

Die ersten Anzeichen, dass der Club aus Niedersachsen mit Giant einen Glücksgriff gelandet haben könnte, zeichneten sich schon ab, als der Punkteschnitt und die Platzierungen plötzlich kontinuerlich nach oben gingen. Seit seinem Amtsantritt beim VfL am 27.01.2021, weist Giant einen Punkteschnitt von 1,97 Punkten pro Spiel auf – ein extrem guter Wert!

Ebenfalls überraschend dürfte der DFB-Pokalsieg in der vergangenen Saison gewesen sein. Gegen Red Bull Leipzig gewannen die Wölfe im Elferschießen mit 5:2.

Kleines Fazit:

Trotz dieser Anzeichen haben wohl die wenigsten mit einer so starken Wolfsburger-Saison gerechnet. Der VfL Wolfsburg ist kein klassischer Underdog, aber eben auch kein Top-Club. Daher hat er sich durch die furiosen und nicht zu erwartenden Leistungen in meinen Augen zum „Underdog unter den Topclubs“ entwickelt, und eine Erwähnung absolut verdient.