Glück ist erlernbar - davon ist der Direktor der Willy-Hellpach-Schule in Heidelberg, Ernst Fritz-Schubert, überzeugt. Deshalb hat er ein neues Unterrichtsfach eingeführt: "Glück" - als erste Schule in Deutschland. Dabei sind Glück und Schule keine Begriffe, die ein Schüler automatisch verbindet. Das ist auch dem Schulleiter klar, der diesen Missstand nun ändern will. "Wir wollen Zufriedenheit, Selbstsicherheit und Selbstverantwortung lehren", so Fritz-Schubert.
In dem neuen Kurs sollen den Jugendlichen daher körperliches Wohlbefinden und soziale Kompetenzen, aber auch ein Bewusstsein für sich selbst, die Umwelt sowie die Gemeinschaft vermittelt werden. Oft sei es nämlich nur die Sichtweise, die eine Situation positiv oder negativ erscheinen lässt, erklärt Fritz-Schubert. Schlechte Eigenschaften ließen sich einfach umformulieren: Von "Ich bin faul" zu "Ich denke an mich". Das hat der Direktor bereits beim Mentaltraining mit einer Fußballmannschaft getestet.
Der Unterricht im "Glücklichsein" ist an der Schule gefragt: Etwa 60 Schüler besuchen seit Montag den Kurs und beschäftigen sich jetzt auch im Unterricht mit dem "Selbstbild und Idealbild" oder dem "Seelischen Wohlbefinden". Neben den regulären Lehrer leiten dabei auch ein Diplompädagoge, ein Schauspieler und eine Entspannungstherapeutin einige Unterrichtseinheiten.
Das Fach kann sogar in die Abiturwertung mit einbezogen werden. Als "starke, zuversichtliche Persönlichkeiten" sollen die Schüler den Kurs beenden, deshalb gilt das Prinzip "Eigenerfahrung" durch Theaterspiele, Pantomime und Bewegungsübungen. Aber ganz ohne Konventionen geht es trotzdem nicht - Noten wird es auch im "Glücklichsein" geben. Glück auf!
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