Tom's 10 Antworten am Mittwoch mit "menges"
In unserer heutigen Ausgabe am Mittwoch steht uns heute der neue Trainer von FC Genua, "menges", Rede und Antwort gegenüber
Redaktion: Guten Tag und Danke dass Sie sich Zeit genommen haben für dieses kurze Interview.
menges: Hallo.
Redaktion: Wir wollen mal nochmals kurz zurück blicken. Sie waren ingesamt 2 Saison's bei Eindhoven. Ist Ihnen der Abschied aus EIndhoven schwer gefallen oder hatten Sie das Gefühl, jetzt wird es echt Zeit den Verein zu wechseln?
menges: Stimmt, es waren 2 Saisons, die mir sehr viel Spaß bereitet haben - neben dem alltäglichen und unvermeidbaren Stress natürlich. Im ersten, sowie im zweiten Jahr blieb der große Erfolg leider aus und da es sich angedeutet hat, dass in der dritten Saison auch nichts zu holen sein wird fasste ich den Entschluss den Verein zu verlassen. Man kennt das ja - oft läuft es dann unter einem neuen Trainer im Team besser, selbst wenn sich nichts großartig am Training oder an der Taktik ändert. Die Entscheidung habe ich für die Mannschaft, für den Verein getroffen, da es mich nicht glücklich macht Eindhoven verlieren zu sehen. Umso überraschter bin ich aber nun, dass es scheinbar bei meinem Nachfolger - den man vom Rivalen geholt hat - auch nicht sonderlich besser zu laufen scheint.
Redaktion: Das spricht absolut für Sie, im Sinne des Vereines und der Mannschaft gehandelt zu haben. Zurückblickend nochmal. Hatten Sie vor, noch das ein oder andere zu ändern? Sprich den ein oder anderen Neuzugang holen zu wollen oder hatten Sie die Meinung, wenn es diese Mannschaft nicht schafft den ganz großen Wurf zu schaffen, welche sollte es dann schaffen? In den vergangenen 2 Saison's galt Ihr Team(Eindhoven) immer als die Mannschaft, dass von den Einzelspielern her, mit Ajax und Alkmaar mehr wie mithalten hätte können. Warum dann doch nicht?
menges: Die Mannschaft, die ich verlassen habe, war definitiv die stärkste Mannschaft in den Niederlanden - vorallem in der letzten Saison. In der jetzigen hat AZ Alkmaar mächtig aufgeholt, deswegen wundert es mich auch nicht, dass sie momentan auf Platz 1 stehen. Ich sage es nicht gerne, aber Kaka leistet dort eine großartige Arbeit.
Wie gesagt, ich bin vorallem über das Abschneiden mit einem schwachen dritten Platz in der letzten Runde überrascht. Unsere große Schwäche war es, dass wir gegen kleinere Teams oft haben unnötig Punkte liegen lassen. So wirst du kein Meister. Ich bin zudem nicht einer, der auf Teufel komm raus Transfers macht. Wer mich kennt, der weiß das. Ich tätige lediglich einen Deal, wenn ich zu 100 Prozent davon überzeugt bin, dass es der Mannschaft hilft und dementsprechend auch der richtige Schritt ist. Da ist jede Handlung absolut durchdacht, aber ich hatte wirklich nicht den Eindruck, dass ich unbedingt etwas ändern müsste - weswegen ich meine Arbeiten auf dem Transfermarkt auch so gut wie stilllegte und nur noch aktiv wurde, wenn ein Angebot reinkam. Zurückblickend muss ich sagen, dass ich wohl hätte offensiver spielen lassen müssen. Mit drei Stürmern, einem breiten Mittelfeld und einer Dreierkette den unterlegenen Gegner einfach in die Defensive zwingen. Ich bin gespannt, ob es mein Nachfolger besser macht.
Redaktion: Die Transfermethodik von Ihnen klingt sehr bedacht und vorallem durchdacht. Und auch sehr selbstkritische Worte, die Sie fällten und gleichzeitig auch sehr sympathisch machen. So jetzt gehen wir mal nach Genua. Trotzdem noch eine Zwischenfrage. Marseille, Toulouse waren frei und dann doch "nur" Genua? 
Was hat Sie überhaupt bewegt nach Italien zu gehen? Die Sonne? 
menges: Marseille und Toulouse sind zwar auch nicht die schattigsten Plätze, aber die Sonne hatte schon einen erheblichen Anteil an meiner Entscheidung. Nein, rein sportlich und wirtschaftlich sah ich in Genua die größte Herausforderung, mit dem größten Potential. Zudem war ich in Frankreich bereits aktiv - beim PSG - und mit dessen Präsident, Sebastien Bazin, bin ich nach wie vor befreundet. Er hätte es mir wohl nie verziehen, wenn ich zu einem direkten Konkurrenten gegangen wäre.
Redaktion: Das klingt natürlich nachvollziehbar und hebt Sie natürlich wieder hervor. Sie sehen in Genua mehr Potential? In wie fern. Blickt man die Kader von Toulouse und Marseille an, so sind dort immens gute Spieler mit mehr wie internationalen Format. Wo würden Sie Ihren neuen Klub Genau besonders hervorheben? Oder gilt es im Allgemeinen gesehen?
menges: Toulouse und Marseille sind in meinen Augen zwei fertige Mannschaften, die um den Titel in Frankreich mitspielen können und hätten mir dementsprechend nicht so viel abverlangt, wie Genua es momentan tut. Übrigens, wo wir gerade bei dem Thema sind: Man kann über opticon sagen was man will, aber als Manager vom FC Toulouse war er ein Segen für den Verein. Tolle Leute geholt und dann natürlich auch das Quäntchen Glück gehabt, dass sie sich wie gewünscht entwickelt haben. Deswegen tritt Johnny Petrucci auch in große Fußstapfen und kann quasi nur verlieren. Menschlich ist er im Vergleich zu Kollege opticon natürlich ein Gewinn. Das ist aber nicht das Thema - wie gesagt wollte ich lieber einen guten Verein im oberen Mittelfeld übernehmen, der mit einer konzentrierten Leistung durchaus den Sprung in noch höhere Sphären schaffen kann. Deswegen ziehe ich meinen imaginären Hut auch vor meinem Vorgänger dmm, der mit der besagten konzentrierten Leistung das Maximum aus den Spielern heraus kitzelte und in der letzten Spielzeit einen sensationellen dritten Platz mit der Mannschaft erreichte. Mit uns muss man einfach immer rechnen und in Zukunft vielleicht noch etwas mehr, als in der Vergangenheit.
Redaktion: In der Tat hat Trainer "opticon" eine Klasse Arbeit bei Toulouse verrichtet und den Klub zu den getätigt, wie er jetzt da steht. Bleiben wir aber bei Genua. Sie haben es gerade erwähnt. Letzte Saison schon etwas überraschend, aber verdient, auf den 3. Platz gelandet. In dieser darf man schon auch von einen Fehlstart reden(auch wenn es der Vorgänger "dmm" nicht ganz so gesehen hatte). Und sicherlich war dieser Start auch ausschlaggebend, dass der Klub zur Verfügung stand(da "dmm" wechselte). Müssen einige bzw viele Dinge geändert werden oder besitzt der Klub weiterhin die Qualität sich in der Spitzengruppe zu etablieren zu können?
menges: Die Mannschaft beseitzt definitiv die Qualität um die ersten vier, fünf Plätze mitzuspielen und dies werden wir in diesem Jahr auch ganz sicher tun. Einen Platz, der zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, sollte das Mindestziel sein - alles andere wäre enttäuschend, aber auch nicht unbedingt ein Rückschlag. Immerhin ist die aktuelle Situation für die Spieler genauso neu, wie für mich und auch sie müssen sich auf neue Gewohnheiten einstellen. Bisher klappt das aber ausgesprochen gut, weswegen ich denke, dass es durchaus eine gute Saison werden kann. Von einem Fehlstart würde ich übrigens auf gar keinen Fall sprechen. Die Jungs haben zwei Niederlagen kassiert, gegen den durch Tony wieder erstarkten AC Milan und Inter Mailand, zudem zwei Remis gegen den SSC Neapel und AS Rom - das kann passieren und die Punkte waren sicherlich auch nicht unbedingt eingeplant gewesen. Ich lege mich aber fest - die nächsten drei Punkte im Spiel gegen die Rossoneri gehen an uns!
Insgesamt haben die letzten Spiele aber gezeigt, dass wir in der Defensive noch verstärken müssen - also eins, zwei Verteidiger verpflichten, die dem aktuellen Stamm etwas Beine machen. 16 Gegentore in 8 Spielen sind zu viel.
Redaktion: In der Tat sind es zuviele Gegentore, die Ihr Team bisher bekommen hat. Auch wenn das in die Vergangenheit zurück geht, wo Sie noch nicht da waren. Diese Fragen müssen wir einfach immer stellen. Gibt es einen Verein, den Sie liebend gerne mal trainieren möchten. Wenn ja, welchen?
menges: Eine Lieblingsmannschaft in dem Sinne hab' ich nicht und da ich mit meinen ehemaligen Clubs, auch nach meinem Engagement, immer noch ein gutes Verhältnis pflege kommen für mich keine anderen Teams des jeweiligen Landes in Frage. Dementsprechend wären also nur noch England und Spanien eine Option. Jeder weiß, dass ich ein Sympathisant der Gunners bin, aber momentan schlägt mein Herz aussschließlich für den FC Genua.
Redaktion: Auch schon mal wieder überlegt den ganz großen Schritt zu machen, aber zurück und einen Klub zu übernehmen(Aufsteiger oder Nobody-Team) und von ganz unten Anzufangen? Wirtschaftlich und sportlich gesehen.
menges: Ich habe den allergrößten Respekt vor den Managerkollegen, die diesen Schritt wagen. Es gibt keine größere Herausforderung, als ein kleines Team zu formen und es versuchen kontinuierlich weiterzubringen. Überlegt habe ich mir diesen Schritt schon - das letzte mal als meine Zeit bei der PSV Eindhoven sich dem Ende zuneigte. Leider muss ich aber anerkennen, dass das meinen zeitlichen Rahmen sprengen würde. Es ist nicht nur die vermehrte Mühe, die man dann investieren muss, sondern auch die Zeit, wenn man mit dem kleineren Verein vorankommen will. Da war ich dann ehrlich zu mir selbst.
Redaktion: Gedanken gehegt mal eine Auszeit zu nehmen? Wenn ja, wann?
menges: So gesehen hatte ich bereits eine kleinere Auszeit zwischen meinem Engagement bei Paris St. Germain und PSV Eindhoven von immerhin einem Monat. Mehr geht dann aber wirklich nicht, dafür juckt es noch zu sehr in den Fingern. Von Tag zu Tag wurde das damals schlimmer.
Redaktion: Ein ganz anderes Thema mal. Wie sehen Sie eigentlich die Entwicklung hier in der SIM? Sie sind ja auch schon ein alter Hase sozusagen und können dies mit Sicherheit real beurteilen. Gibt es Verbesserungen, die Sie unterstützen würden? Wenn ja, welche?
menges: Ich sehe die momentane Entwicklung eher kritisch, denn ich kann mich an meine Anfangszeit zurückerinnern, als man eine ewige Zeit lang warten musste, bis ein Verein frei wurde und man dann in Jubel verfallen ist, als es dann endlich soweit war und man ein kleines Team unter seinen Fittichen hatte. Das ist nicht mehr so - die größeren Ligen laufen zwar noch stabil, aber vorallem in den Niederlanden ist die Fluktuation der Manager in meinen Augen schon ein heftiges Problem. Es ist ja mittlerweile zum Dauerzustand geworden, dass annähernd die Hälfte aller Teams frei sind - demzufolge war auch die Auflösung der portugisischen Liga ein vernünftiger Schritt. Für mich liegt der Grund bei dem langsamen aber sicheren Verfall der Sozone, allen voran dem Wegfall der Grafikecke - seitdem ist es im Forum sehr ruhig geworden und ZOS ist so gesehen noch das einzigste Pferd im Stall, welches den endgültigen Untergang verhindert. Über kurz oder lang wird man wohl über die Reduzierung auf vier Ligen nachdenken müssen und es tut mir ehrlich gesagt Leid das zu sehen, denn das Team um chrahl leistet nach wie vor eine hervorragende Leistung. Vorallem die Weiterentwicklung des Websoccers durch die ganzen Erweiterungen und neuen Features hat mich sehr beeindruckt.
Redaktion: Unsere Abschlußfragen. Wer wird in Holland Meister und wo landet der PSV? Am Ende der Saison in Italien landet der FC Genau auf den.........Platz.
menges: Ich bin normalerweise kein Freund der Vorhersagen, aber jeder sieht, dass in den Niederlanden momentan kein Weg am AZ Alkmaar vorbei geht. Die PSV wird sich unter dem neuen Trainer hoffentlich noch rehabilitieren, da ist es momentan nicht richtig über eine eventuelle Platzierung zu diskutieren - an oberster Stelle sollte jetzt erst einmal stehen, dass sich die Mannschaft wieder findet. Wie es mit dem FC Genua aussieht, so möchte ich mich auch auf keine bestimmte Platzierung festlegen. Tatsache ist, dass wir dieses Jahr international vertreten sind und es in der nächsten Saison auch sein wollen.
Redaktion: Viel Glück bei Ihrer neuen Aufgabe und Danke schön fürs interessante Interview.
menges: Ich hab zu danken, tolle Fragen.
