Die Grün-Weiße Raute

Bremen ringt Leverkusen nieder - bleibt Pavlenka?
Werder Bremen bleibt eine der großen Wundertüten der Bundesliga - im positiven wie im negativen. Die Quoten für die Bremer vor dem Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen hätten höher nicht sein können: kaum einer traute den Hanseaten einen Sieg gegen die Werkself um den heiß gelaufenen Stürmer Kevin Volland zu. Doch am Ende jubelte ein anderer, ehemaliger deutscher Nationalspieler: Max Kruse. Den Anfang machte jedoch Sevilla-Leihgabe Pol Lirola, der nach einer Flanke von Milot Rashica zum 1:0 köpfte. Da waren gerade einmal 13 Minuten gespielt. Die bisher spielbestimmenden Leverkusener verunsicherte dies zusehends, selbst das gut aufgelegte Sturmduo um Harit und Volland scheiterte entweder am besser aufgelegten Jiri Pavlenka, oder dem fehlenden Fortune. Den Sargnagel hämmerte dann Max Kruse in die Bayer-Box, der knappe 10 Minuten vor Abpfiff zum 2:0 und damit zu Saisonsieg Nummer fünf traf. Leverkusen wird es verkraften: zwar war es bereits die fünfte Niederlage für @Josef in der Liga, auf Platz 3 ist es jedoch lediglich ein Punkt. Selbst die Schalker, momentan auf Vizemeisterschafts-Kurs, haben nur 4 Zähler Vorsprung zu Bayer 04.

Mächtig Werbung in eigener Sache machte der tschechische Schlussmann Jiri Pavlenka. Mit einigen Paraden hielt er nicht nur seinen Kasten sauber, vielleicht hielt er sich auch im Team. "Es ist nicht so, dass wir Jiri loswerden wollen, aber es gab zu einer einige Zeit Angebote, die mussten wir ernst nehmen und abwägen. Er hat nun natürlich erneut bewiesen, dass diese Angebote vielleicht zu niedrig waren", so Manager Molle, der den Torhüter gerne behalten würde, aber auch die Lage des Vereins einzuschätzen weiß: "manche Spieler sind langfristig nicht haltbar. Jiri wird den Weg in die internationalen Wettbewerbe gehen. Mit oder ohne Werder Bremen". Ein Wechsel zum Ligakonkurrenten RB Leipzig zerschlug sich jüngst: "die Forderung beider Seiten waren zu unterschiedlich, aber das haben wir sehr kollegial verhandelt und dann am Ende auch gemeinsam einen Schlußstrich gezogen". Dennoch sei man nach wie vor in Verhandlungen mit einem großen deutschen Verein.

Werder baut Stadion aus - Kosten über 200 Millionen
Sei es ein Josh Sargent, Ole Käuper oder Fin Bartels: warum viele, teilweise wichtige Spieler, den Verein verlassen haben, gar mussten, wurde heute offiziell bestätigt: das Weserstadion hat seinen ersten Spatenstich zum lang geplanten Ausbau bekommen. Über 200 Millionen Euro investieren die Bremer in den Ausbau um danach 95.000 Zuschauer fassen zu können. Der Hauptteil der Tribünen wird aus Sitzplätzen bestehen, aber auch 5.000 sehr exklusive VIP-Plätze werden hoffentlich viel Geld in die Kassen spülen. "Wir wären auch bereit gewesen mehr zu investieren. Der Plan war eigentlich erst zum Saisonende auszubauen, bis dahin mehr Geld einzunehmen und noch luxuriöser zu bauen", so Manager Molle. Es scheiterte jedoch an den weiteren Mehrkosten: "Allein die VIP-Logen fressen dich nachher auf und irgendwann war auch der Kader genug seines Potentials beraubt, deswegen haben wir jetzt schon den Ausbau freigegeben, der ja auch nicht morgen abgeschlossen ist". Offizielle Fertigstellung wird der 11. Februar 2019 sein - fern sich wirklich nichts verzögert. Dann sollte Werder Bremen über das größte Stadion in der Bundesliga verfügen, auch wenn die Konkurrenz natürlich auch noch ausbauen wird, oder schon dabei ist - wie zum Beispiel die Kollegen von Borussia Mönchengladbach. "Unser Stadion hat mit direkter Weserlage trotzdem seinen ganz eigenen Charme. Und wird davon auch nichts verlieren, wenn doppelt soviele Zuschauer reinpassen", so ein sichtlich stolzer Manager.

Molle mit Hinrunde zufrieden
Hinrunde beendet und 25 Punkte im Sack: in Bremen ist man zufrieden mit der ersten Halbsaison. "Unser Saisonziel lautet weiterhin Platz 11, auf dem stehen wir aktuell. Wenn wir das gleiche nochmal in der Rückrunde aufrufen können, wäre ich sehr stolz, aber auch nicht überrascht", so Trainer Florian Kohfeldt über seine Mannschaft. Dabei begann die Saison für die Hanseaten wahrlich katastrophal: 6 Niederlagen an den ersten 6 Spieltagen, Werder stand mit 0 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. "Das war schon sehr frustrierend" gibt Kohlfeldt zu und zeigt zugleich Verständnis für die aktuelle Misere, zum Beispiel für die Hannoveraner Kollegen: "da muss man dran bleiben, umstellen und an der Taktik schrauben. Und natürlich auf das Glück hoffen". Glück hatte Werder nach dem schlechten Auftakt en masse, schließlich gewann man noch 8 Spiele, teilte sich lediglich zweimal die Punkte und konnte sich sogar siegreich gegen deutlich stärkere Teams wie Leverkusen und Leipzig durchsetzen.

Die restliche Liga verbittet sich fast ausnahmslos größere Überraschungen: Bayern steht mit 13 Punkten quasi als Deutscher Meister fest, die folgenden Teams - von Platz 2 bis Platz 8 - trennen nur drei Punkte. Herausstechen tut jedoch auf jeden Fall der FC Augsburg. Das Team um den Schweden @Olof Mellberg Mellberg ist überraschend Vierter und mischt um die europäischen Plätze mit. Im biederen Mittelfeld stehen neben Bremen die Berliner, Mainz sowie Frankfurt und Köln - wo auch der Abstiegskampf langsam beginnt. Hier stehen mit dem VfB Stuttgart, dem Hamburger SV und Hannover 96 drei Traditionsteam in akuter Abstiegsgefahr. Besonders die Niedersachsen (3 Punkte und eine Tordifferenz von -33) scheinen den Weg in Liga zwei nicht mehr verhindern zu können. Die Rückrunde beginnt am 14. September gegen den FC Schalke 04.

Fast keine Veränderungen am Team
Werder Bremen wird die Winterpause nicht nutzen um das Team zu verändern. Dies gab das Management und der Trainerstab gestern Abend bekannt. Einen Abgang hast es dennoch gegeben: der 20 jährige Österreicher Marco Friedl wird zum FC Bayern zurückkehren, dies bestätigte der aktuelle Tabellenführer. Friedl kam in der Hinrunde auf keinen einzigen Einsatz, ist hinter Augustinsson und Robert Bauer nur die dritte Wahl des Linksverteidigers. "Ich denke es ist für alle Seiten das beste, wenn Marco anderweitig Spielpraxis bekommt", so Molle. Zwar habe man ernstes Interesse am Abwehrspieler, die Bayern machten bisher aber keine Andeutungen für eine Verhandlung bereit zu sein, so der Manager weiter. Ebenfalls keine Zukunft bei den Werderandern hat der Grieche Thanos Petsos, der aktuell individuelles Einzeltraining bekommt, aber nicht am Mannschaftstraining teilnimmt: "Das ist so mit Thanos abgesprochen. Wir hatten vor ihn abzugeben, es hat sich aber kein VErein gefunden, der ihn unter Vertrag nehmen wollte. Also bleibt er". Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft jedoch nach dieser Saison ab.

Spätestens zur neuen Saison wird man aber aktiv werden müssen - und zwar mit einigen Baustellen, die sich im Sommer auftun werden: "Per wird seine Karriere beenden. Lirola, Milos, Traoré und Belfodil wechseln nach ihrer Leihe. Dann wäre unser Kader nur 18 Mann groß. Ich mag zwar übersichtliche und kompakte Kader, aber das wäre wirklich dünnes Eis", so Molle. Vor allem im Sturm und der Innenverteidigung müsse man nachlegen, aber auch das Prinzip der Leihen wird in der kommenden Saison weiter Einzug halten: "darauf werden wir noch ein paar Saison zurückgreifen müssen".

Lirola und Milos bleiben bis Saisonende
Während wie berichtet der Österreicher Marco Friedl den SV Werder Bremen verlassen hat und zurück zum FC Bayern geht, hat Werder in den letzten 3 Tagen zwei wichtige Leihen bis Saisonende verlängern können. "Pol Lirola und Milos Veljkovic bleiben jeweils bis Saisonende", so Manager Molle, der sich dafür bei den Kollegen @Paulianer und @menges bedankte: "es ist nicht nur nicht selbstverständlich, dass man solche Spieler als Leihe bekommt, dazu haben wir sie auch noch ohne jegliche Leihkosten bekommen, dafür dürfen sich beide bedankt fühlen". Die Gehaltskosten liegen dagegen zu einhundert Prozent bei den Bremern, bei den gezeigten Leistungen zahle man diese aber gern. Eine Kaufoption gäbe es für beide Spieler nicht - "dafür fehlen uns aktuell einfach die Mittel", so der Manager weiter. Dagegen sei man aber mit dem FC Bayern in vorsichtigen Verhandlungen um einen jungen Abwehrspieler, der flexibel einsetzbar ist und eine Menge Potential mitbringt. Um welchen Spieler es sich handeln könnte, wollte keiner verraten - zu groß die Gefahr, dass der Preis dann durch andere Anfragen steigen könnte.

Also wird es in 3 Tagen mit identischen Team zum Rückrundenauftakt gegen den FC Schalke 04 kommen. Die Knappen um @Ebbe haben sich einem ordentlichen Facelifting unterzogen und werden wohl mit den Neuzugängen Julian Draxler und Youri Tielemans auflaufen. Gegen die aktuell auf Platz 3 stehenden Schalker verlor Bremen das Auswärtsspiel mit 2:0. Für Trainer Florian Kohfeldt könnte das Rückspiel aber wesentlich enger ausfallen: "Wir sind eingespielt, in guter Form und spielen zuhause. Ich bin vorsichtig optimistisch".

Werder glücklich im "Niemandsland"
Platz 11 und glücklich damit. Was sich erst einmal irritierend liest, trifft jedoch perfekt auf den SV Werder Bremen zu: "viele haben uns wesentlich weiter unten eingeschätzt. Wenn man es nun aber nüchtern betrachtet, ist ein Rang 11 völlig in Ordnung. Darauf können wir in der nächsten Saison aufbauen", so Trainer Florian Kohfeldt. Zwar verlor Bremen jüngst gegen die TSG aus Hoffenheim, aber auch in diesen Spielen können die Bremer stets gut mithalten - "so ein DIng kann man auch mal gewinnen. Es ist wichtig, dass wir uns trotz der Niederlage nicht viel vorzuwerfen haben". So siegte man am Spieltag zuvor relativ überraschend gegen den FC Schalke 04 mit 2:1 und startete optimal in die Rückrunde. "Saisonziel ist weiterhin der Platz, auf dem wir stehen, Rang 11", so Manager Molle, der sich gegen den kommenden Gegner, den Hamburger SV, als Favoriten sieht - "dieser Rolle müssen wir gerecht werden".

Neben dem Platz macht sich der Bremen Manager gerade für eine mögliche Regeländerung des SoZ-Verbandes stark: der Einführung von Auktionen. "Ich weiß natürlich, dass es nur eine Diskussion sein soll, aber denke auch, dass sich das Team dabei etwas gedacht hat und wir hier die Chance bekommen etwas zu verändern". Aktuell gelangen Spieler aus Non-Sim-Teams nur in die Simulation, wenn die Vereine sie hier einberufen. Nur das Team hat dann auch die Chance auf diesen Spieler. Ziel, zumindest von Molle und aktuell 5 anderen Managern, ist es dies zu ändern, sodass diese Spieler in Auktionen für alle Teams käuflich sind. "Das nimmt natürlich den Realismus, aber öffnet dem Markt völlig neue Möglichkeiten". In einem offiziellen Statement legte Molle bereits seine Argumente offen und könnte sich auch damit geschlagen geben, dass die Mehrheit für Einberufungen ist - was ihn jedoch wurmt sind "die völlig fehlenden Argumente der Befürworter, die meiner Meinung mehrheitlich egoistisch handeln." Weiterhin blockiere es den Markt enorm: wenn Spieler den realen Teams zufallen, bieten wohl 99% der Manager die Spieler gar nicht erst an - "sie sind dann meist eine gute Zeit lang unverkäuflich". Er hadere jedoch auch mit den eigenen Kollegen: "auch hier kommt leider zu wenig Unterstützung. Es reicht nicht nur eine Stimme abzugeben. So wird es wohl am Ende bei den Einberufungen bleiben, leider".

Bremen gewinnt Nordderby, Rashica vor Wechsel?
Werder Bremen hat das zweite Nordderby in der Geschichte des SoZ gewonnen und den HSV weiter in akute Abstiegsgefahr geschubst. Begünstigt wurde der Sieg jedoch durch HSV-Trainer @headstart der mit einer sehr wirren Aufstellung in den 20. Spieltag ging und unter anderem auf Fernando Torres, Gary Medel, Bruno Peres und Kapitän Holtby verzichtete. So war es vor allem für das Trio Rashica, Kruse und Belfodil an der Zeit zu zaubern: Kruse traf doppelt, Rashica und Belfodil jeweils einmal und die Tore legten sie sich selbst auf, sodass es am Ende 4:0 für Bremen stand.

Für einen könnte die Zeit des Zauberns jedoch bald vorbei sein - zumindest im Weserstadion. Milot Rashica wurde gestern etwas überraschend die Freigabe erteilt. Manager Molle gab dafür auch eine Begründung an: "Nehmen wir Ishak, Max und Milot mal als Beispiel: Ishak ist nur geliehen und wechselt zur TSG, Max ist in einem Alter, in dem er nicht mehr das einbringen wird, was er uns sportlich wert ist und Milot ist in einem perfekten Alter und hat das Potential uns auf dem Markt vielleicht nochmal zu verstärken", so Molle zum eventuellen Wechsel. Zumal sei der Nationalspieler des Kosovo's "eine Zeit lang sehr gefragt" gewesen. Anfragen und Angebote wurden jedoch seitens Molle abgelehnt. Bis jetzt. Gerüchte zufolge, dass Rashica zu Celta wechseln wird, dementiere man: "es gab jüngst Verhandlungen, da ging es jedoch um einen anderen Spieler. Es waren angenehme Verhandlungen, aber wir wurden uns nicht einig. Es wird zu keinem Transfer kommen", so Molle weiter.

Die Zukunft im Mittelfeld: das doppelte M
Manchmal braucht es eine Anfrage um zu merken wie wichtig einem ein Spieler geworden ist. So auch im Fall des Serben Nemanja Maksimovic, der erst vor wenigen Monaten von Newcastle United kam und bisher keine großen Spielanteile bei den Bremern bekam. "Natürlich muss er sich aktuell hinter Maxi und Davy stellen und auch Philipp bekommt seine Einsätze, aber die Zukunft gehört eindeutig ihm, das zeigt er in jedem Training", so Trainer Kohfeldt. Vor allem mit Maximilian Eggestein ergänze sich der große Serbe besonders gut - "beide wechseln gern die Position, ergänzen sich, wissen wo der andere steht oder er ihn braucht. Wenn man jetzt bedenkt, wie kurz beide erst zusammenspielen, ist das schon eine gute Sache", so der Trainer weiter. So überraschte es den Trainer auch nicht, dass der Manager der Bremer das Angebot eines spanischen Teams ablehnte und Maksimovic ein sehr hohes Preisschild anhängte: "das war wohl so gewollt", schmunzelte 'FloKo' anschließend.

Ein weiterer Kandidat für das Mittelfeld der Zukunft ist Jean-Manuel Mbom, der vor allem in der zweiten Mannschaft überzeugt und auch auf den Außen spielen kann. "Es ist nicht so dass wir Traore, Käuper oder Schmidt gerne abgegeben haben - hier war auch manchmal mehr in den Ablösen rauszuholen - aber Jean ist wohl die interessanteste Personalie in dieser Liste und deshalb auch geblieben", so der Manager der Werderaner. Zum neuen Saison soll dieser auch seinen ersten Profivertrag erhalten, aber dann in der neuen Reserve den Kapitän stellen.

Der Borussia-Retter?
Schlug man die internationalen Gazzetten auf, so las man zur Winterpause hin und wieder, dass ein gewisser @FortunaFlo wohl ein Kandidat für die Wahl zum Manager der Hinrunde wäre - gäbe es denn diesen Preis. Immerhin führt(e) der Marseille Manager das Team zum zweiten Platz und hielt Anschluss an Meisterfavorit Paris St. Germain und verwies die eigentlichen Favoriten Lyon, Monaco oder Nice in die Schranken. Auch jetzt noch steht 'OM' auf einem beachtlichen zweiten Rang, weiterhin unter Führung von Flo. Doch dieser entschloss sich trotz des Erfolges zu einem spannenden Tapetenwechsel und verstärkt fortan die Bundesliga.

Hier wird bei der Borussia aus Dortmund auf der anderen Seite ein undankbares Kapitel geschlossen: das Management entschied sich nach vielen interessanten Bewerbungen zu Saisonbeginn auf die Dienste des erfahrenen Managers @SuperTom. Nach einigen sportlichen Schlappen und einigen Transfers, die zumindest in der eigenen Anhängerschaft wenig Jubel auslösten, nahm der ehemalige Barca und Bilbao-Manager seinen Hut und trat zurück. Die Nachfolge tritt nun eben besagter FortunaFlo an und löste damit eine Welle der Euphorie aus - nicht zuletzt aufgrund seiner Leistungen aus der Ligue 1. Auch Molle freut sich über den Zugang des Bundesligisten, ermahnte aber auch: "mit ihm wird die Liga sicherlich nicht einfacher". Wir wünschen der Borussia und Flo viel Fortune.

Werder auf "Wolke 6"
Werder Bremen startete mit einem Punkt in sieben Spielen in die Saison. Nicht nur für Molle ein katastrophaler Start: "wir haben alle gelitten: Klaus Filbry, Frank Baumann, natürlich auch Florian Kohfeldt", so der Sportchef. Es folgten weitere 17 Bundesligaspiele. Und seitdem sieht die Ausbeute so aus: 13 Siege, 1 Unentschieden und 3 Niederlagen. Ein Schnitt mit dem man aktuell wohl um die ersten drei Plätze spielen würde. So reicht es jetzt aber "nur" für Platz 6 - es wäre für Molle eine "Traumplatzierung". Das Restprogramm liest sich machbar: zwar geht es noch gegen die Bayern, Leipzig, Leverkusen und wiedererstarkte Gladbacher, aber dem gegenüber sind Stuttgart, Hertha, Frankfurt, Hannover oder Freiburg in aktueller Form sicherlich schlagbar. "Wichtig ist schon mal, dass wir unser Saisonziel hoffentlich erreichen (Platz 11, Anm. der Redaktion). Alles was on top kommt, ist natürlich umso schöner". Bedenken äußerte aber Trainer Kohfeldt, der letzte Woche seinen 36 Geburtstag feierte: "für das internationale Geschäft ist unser Kader noch zu klein, das würde zu früh kommen". Luxusprobleme in Bremen...

Reserve kommt. Auch ein neuer Abwehrspieler?
Es ist ein offenes Geheimnis: die Abwehr ist löchrig wie ein schweizer Käse. Und das nahende Karriereende von Per Mertesacker macht die Baustelle zur kommenden Saison auch nicht kleiner. So wird zur Spielzeit 2019 mit Sebastian Langkamp nur ein einziger nomineller Innenverteidiger im Kader stehen - "und es kann nicht sein, dass wir unsere gesamte Abwehrkette auf hoffnungsvolle Leihen aufbauen", so Manager Molle, der gerade akribisch den Markt bearbeitet. "Aktuell haben wir das Glück, das die Spieler, die wir suchen, nicht ein Vermögen kosten. Trotzdem will natürlich keiner seine Spieler verschenken. Wir werden sehen, was wir uns angeln können - uns aber auch weiterbringen kann". Einige lose Gespräche laufen, ernst zunehmende Verhandlungen werden aber noch nicht geführt. Spannend: im Sturmzentrum steht das gleiche Problem bevor: Belfodil wird das Team verlassen, dann steht Max Kruse ziemlich allein im Sturmzentrum. Hier sei man aber schon etwas weiter: "Ich hoffe hier bald einen neuen Spieler vorstellen zu können". Wer das sein könnte, wollte er nicht verraten: "am Ende wird dann genau auf den Spieler geboten, der tagelang auf der Transferliste war, auf den wir spekuliert und geboten haben um dann nochmal überboten zu werden".

Gut dass eine mögliche Reserve nicht in Händen fremder Manager liegt, hier entschied Molle alleine. Fast zumindest: "Wir haben uns mit dem Management und Trainerstab entschieden zur neuen Saison eine Reserve anzumelden, damit diese auch in einer ZoS-Liga Erfahrung sammeln kann". Auf diese wurde in dieser Saison noch aus Kostengründen verzichtet, zur kommenden Saison wird man dies aber auffangen können - dem ausgebauten Stadion sei Dank.

Niederlage auf und neben dem Feld
Es wäre wohl zuviel des Guten gewesen: ein Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. Es wäre der vierte Sieg in Folge gewesen. Doch gegen die Fohlen, gegen die man noch im Hinspiel gewann aber das DFB-Pokalaus verdauen musste, gab es am 25. Spieltag kein funktionierendes Mittel, sodass Bremen auswärts knapp mit 1:0 unterlag. "Nach dem Spielverlauf wäre ein Unentschieden wohl fairer gewesen, am Ende war das Team um @-Neo einfach abgebrühter. Und am Ende bleiben wir wohl auch einfach eine "Hop oder Top"-Mannschaft. Ein Remis steht uns nicht" lachte Trainer Kohfeldt nach der zehnten Saisonniederlage ein bisschen bitter. In der Tat spielte Bremen bisher erst zweimal Unentschieden, behält aber mit 13 Siegen eine "weiße Weste" was das Verhältnis Siege-Niederlagen angeht. In der Tabelle bleibt man auf Europa-League-Qualifikationskurs, Wolfsburg, Hoffenheim und Augsburg folgen jedoch mit jeweils einem beziehungsweise zwei Punkten Abstand.

Das es auch neben dem Platz zu Niederlagen kommen kann, bewiesen jüngste Verhandlungen mit dem Nord-Rivalen Hamburger SV. So interessierte sich Manager Molle für den Rechtsaußen André Hahn, der vom Interimscoach und Feuerwehrmann @Wilshere offiziell angeboten wurde. Jedoch hatte man hier mit dem FC Augsburg auch internationale Konkurrenz, die letzen Endes das Rennen um den 28-jährigen gewann. Hahn wechselt also für 6 Millionen Euro zum SC Amiens. "Sportlich hätte er super zu uns gepasst, aber am Ende konnten wir das Finanzpaket nicht stemmen", so Manager Molle.

Werder hält Tabellenplatz 7
Die Bremer halten weiter Kurs auf die Europa-League-Qualifikation. Gegen starke Herthaner drehten die Hanseaten ein 1:0 Rückstand und hielten Wolfsburg als auch Hoffenheim auf Distanz nachdem man noch 1:2 gewinnen konnte. Während die Wölfe überraschend gegen den SC Freiburg verloren, erkämpfte sich die TSG ein Remis gegen den amtierenden Meister FC Bayern München. In der Tabelle steht Bremen mit 44 Punkten auf Rang 7, 4 Zähler vor Hoffenheim und Wolfsburg. Die Überraschungsmannschaft der Hinrunde, der FC Augsburg, liegt derweil nach einer bisher holprigen Rückrunde auf Platz 10 mit 39 Punkten und droht den Anschluss nach Europa zu verlieren. Molle zeigte sich nach der Leistung erleichtert, da er insgeheim mit mindestens einem Remis rechnete: "Wir brauchten ein bisschen um ins Spiel zu kommen und haben super auf den Rückstand reagiert. Das war heute ein ganz wichtiges Spiel", so der Manager.

Derweil geht die Suche nach einem neuen Verteidiger und Stürmer in die nächste Runde - und ein Ende dieser scheint kein Ende zu nehmen. "Kandidaten sind rar, zumindest die, die in unsere Preisklasse passen. Und dann müssen sie noch wechseln dürfen oder wollen. Es ist aktuell kein leichtes Unterfangen". Auch auf der Abgangsseite kommt man weniger voran: Thanos Petsos, der bereits zum Saisonende weichen sollte, steht immer noch auf dem Gehaltszettel der Bremer. "Wir werden hier sicher zur neuen Saison eine neue Möglichkeit finden, die alle Seiten zufrieden stellen".

Werder gewinnt auch gegen Köln
Mit dem elften Heimsieg im insgesamt 14. Spiel im Weserstadion hat der SV Werder Bremen seine Europa-League Ambitionen untermauert und dem 1. FC Köln keine Chancen auf einen Auswärtssieg gelassen. Die Tore für die Grün-Weißen erzielten Kruse, Maxi Eggestein und Klaassen. Damit bleibt Bremen mit 47 Punkten weitere 4 Zähler vor der TSG aus Hoffenheim, die Frankfurt ebenso 3:0 schlugen wie Werder das Interimscoach von Chrahl. Einen Achtungserfolg erzielte der Hambruger SV, der die Bayern mit 2:2 zum stolpern brachte. Das Team um @Dan92 muss sich so zum zweiten Mal hintereinander mit einem Remis zufrieden geben - auch das letzte Ligaspiel gegen Hoffenheim endete 2:2. Für den HSV sind es nun 3 Zähler auf das rettende Ufer. Stuttgart verlor gegen Borussia Dortmund und konnte sich keinerlei Luft verschaffen, bleibt aber 15. Zum 28. Spieltag kommt es zu einem echten Topspiel für die Bremer: man ist zu Gast bei RB Leipzig. Das Team um @Pohlinho durchlebt derzeit eine kleine Krise: aus den letzten drei Spielen holte man lediglich einen Punkt und verlor so nicht nur Rang 2, sondern auch den Anschluss daran. "Vielleicht kommt Leipzig gerade richtig, vielleicht auch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Wir werden versuchen unseren Part zu spielen und werden um jeden Punkt kämpfen", so Trainer Florian Kohfeldt.

Russ, Ujah und ein Finne?
Von Tranfserkrachern kann man nicht gerade sprechen, wenn man Werders Neuverpflichtung betrachtet, doch passt es nur in die bisherige Saison: kleinere Transfers, meist für kleineres Geld mit großer Wirkung. Zumindest letzteres sind Anthony Ujah und Marco Russ noch schuldig geblieben, beide warten nämlich noch auf ihr Debüt im Werder-Dress. Ujah kam für 2 Millionen vom FSV Mainz und hat bereits Erfahrung im Weserstadion sammeln können: 2015/16 erzeilte der Mittelstürmer 11 Bundesligatore, ehe er nach China in die Super League wechselte und sich anschließend den Mainzern anschloß. "Anthony ist eine gute Alternative für unser Sturmzentrum. Er kennt große Teile des Teams, er kennt die Bundesliga und ist im besten Alter", so Manager Molle gegenüber dem 28 jährigen. Eine gänzlich andere Personalie ist der Mann, der hinten Tore verhindern soll: Marco Russ, 33 Jahre, Innenverteidiger. Der langjährige Eintracht-Kapitän sucht im Winter seiner Karriere eine neue Aufgabe, nachdem er beim SGE-Manager @Meh keine Zukunft mehr sah. Für Molle ist der Abwehrspieler der legitime Mertesacker-Nachfolger, der nach dieser Saison seine Karriere beendet. Russ kostet 2,5 Millionen... und könnte bald schon wieder wechseln. Grund hierfür ist ein anderer Transfer, der hinter der Bühne bereits beschlossen, aber noch nicht durchgeführt ist. "Wir sind an einem weiteren Abwehrspieler dran, da auch Milos nur geliehen ist und wir uns nicht erneut auf die Großzügigkeit von @menges verlassen dürfen". Um wen es sich handelt, ist noch nicht bekannt. Gerüchten zufolge wurde aber ein gewisser Niklas Moisander jüngst am Bremer Flughafen gesichtet.

Hannover läutet Saisonendspurt ein
Im "kleinen Nord-Derby" gegen Hannover 96 wird heute Abend der Saisonendspurt eingeläutet. Am 31. Spieltag trifft Werder damit auf die Niedersachsen, die mit 8 Punkten Abstand - bei 4 ausstehenden Spielen - auf Frankfurt zwar noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt haben, so wirklich glaubt aber keiner mehr an die Erstklassigkeit der Hannoveraner. Gerade das macht 96 für Werder-Trainer Florian Kohfeldt aber so gefährlich: "Sie haben nichts zu verlieren und können erstmal seit Saisonbeginn befreit aufspielen, während wir theoretisch noch Europa erreichen können", so der Trainer. Im Kampf um Europa hat Werder nach Schalke, Hoffenheim und Dortmund zwar die wenigsten Punkte (Werder hat 50, die genannten Kollegen 53, 52 und 51 Zähler), jedoch ein relativ einfaches Restprogramm. Zwar wartet am 33. Spieltag der amtierende und neue Meister, der FC Bayern, neben Hannover trifft man dann aber mit Frankfurt und Stuttgart ausschließlich auf Teams aus dem unteren Tabellenviertel. Dankbar ist jedoch die Tatsache, dass heute Dortmund die TSG empfängt und sich beide Teams die Punkte stehlen könnten. Schalke trifft auf die Augsburger, die zwar eine weniger gute Rückrunde hinter sich haben, aber immer noch gefährlich werden könnten.

Moisander wird Werderaner
Kurz vor Saisonende hat Werder Bremen nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und den finnischen Abwehrspieler Niklas Moisander verpflichtet. Die stolze Ablösesumme von 7 Millionen Euro unterstreicht die Erwartung, die man an den immerhin 33 jährigen Innenverteidiger hat. "Niklas ist sicherlich nicht mehr der schnellste und auch gewiss davon entfernt ein Bonucci in der Spieleröffnung zu sein, aber er überzeugt uns mit seiner Ruhe, seinem Stellungsspiel und seiner Ausstrahlung und wir sind uns sicher, dass er zur neuen Saison eine klare Verstärkung sein wird," so Manager Molle. Damit werden die Gerüchte bekräftigt, dass sich Werder relativ schnell vom anderen Innenverteidiger Marco Russ trennen wird. Der ehemalige Frankfurter kam jüngst erst für 3 Millionen von der SGE und galt als Mertesacker-Ersatz. Bis jetzt. Wahrscheinlich ist aber auch, dass man mit beiden Abwehrspielern in die neue Saison geht: während Per Mertesacker seine Karriere beendet, geht Leihgabe Milos Veljkovic zurück zu Paris St. Germain. Zwar befinde man sich im ständigen Austausch mit Paris-Teamchef @menges, jedoch müsse man vorerst ohne Milos planen - gleiches gelte wohl auch für Sevilla-Leihgabe Pol Lirola. Aber: "natürlich werden wir einiges dafür tun, dass beide über die Saison bleiben. Mindestens als Leihe", so Molle weiter.

Planung 2019 beginnen
Die Saison 2018 gelangt in ihre wichtigste Phase, schließlich geht es für Werder um nichts geringeres als Europa. In den kommenden zwei Spielen ist also nochmal Konzentration und Kampf gefragt, ehe die Saison endet - und die Vorbereitungen beginnen. Und diese fangen früh an, bereits jetzt gilt es die Weichen zu stellen. Wir werfen ein Auge auf die wichtigsten Baustellen der Werderaner:

Die Reserve soll kommen
Was lange als Gerücht in Bremen waberte, wurde jüngst von Manager Molle und Sportdirektor Frank Baumann bestätigt: Werder Bremen startet in der Saison 2019 mit einer eigenen Reserve in die Saison. Diese wird zu 100% aus der eigenen Jugend hochgezogen, es wird also kein Geld für Neuzugänge ausgegeben. Auch wird der Kader nur die MIndestgräße umfassen. "Wir erwarten keine kurz- oder mittelfristigen Erfolge, wollen unseren jungen Spielern jedoch eine geeignete Plattform und einen interessanten Wettbewerb bieten", so Molle.

Profi-Kader wird ausgedünnt
Mit 26 Spielern ist der Profi-Kader der Bremer bereits sehr klein, jedoch soll dieser zur neuen Saison noch einmal ein gutes Stück schrumpfen. Während die Leihgaben Pol Lirola (Sevilla) und Milos Veljkovic (Paris) den Verein wieder verlassen - aber gehalten werden sollen - wird Ishak Belfodil definitiv zur TSG aus Hoffenheim wechseln. Auch Linksaußen Adama Traore (Newcastle) wird zurück auf die Insel gehen. Die Zukunft von Thanos Petsos wird definitiv nicht im Werder-Dress stattfinden, für den Griechen werden immer noch Abnehmer gesucht. Gleiches gilt wohl für Marco Russ, der zum kleinen Missverständnis wurde, laut Molle aber nicht "vom Hof gejagt werden soll". Mertesacker wird die Karriere beenden und mit Plogman und Beijmo gehen zwei junge Spieler in die neu geschaffene Reserve.

Stadion wird im Februar eingeweiht
Seit zwei Monaten ist das Weserstadion eine ständige Baustelle und in heute genau 111 Tagen wird der Vorhang fallen gelassen und ein 95.000 großer Fußballtempel präsentiert. Für viele Bremer bereits jetzt ein Highlight für das kommende Frühjahr. Auch Manager Molle fiebert auf den Tag hin, schließlich sind dann fast 6 Monate Bauzeit vorbei und man erhoffe sich vom großen Stadion natürlich "wesentlich höhere Einnahmen" und mehr Freiheiten auf dem Transfermarkt.

Letztes Spiel nach Europa
Am vorletzten Spieltag ist Werder Bremen noch einmal richtig unter die Räder gekommen: beim frischen deutschen Meister FC Bayern München unterlagen die Hanseaten mit 4:0 und fielen dadurch in der Tabelle auf den achten Tabellenplatz. Da Schalke, Dortmund als auch die TSG aus Hoffenheim ihre Spiele gewannen, muss sich Werder am letzten Spieltag auf Schützenhilfe verlassen und selbst erstmal gegen Eintracht Frankfurt gewinnen. Für die SGE geht es dabei um den direkten Klassenerhalt. Zwar ist ein abrutschen auf Rang 17 fast unmöglich (man hat 3 Punkte und 9 Tore Vorsprung auf den Hamburger SV), jedoch können die Adler noch den VfB Stuttgart einholen. Die Schwaben haben allerdings mit RB Leipzig eine ziemliche Mammut-Aufgabe vor der Brust.

Während die Frage nach dem Relegations-Teilnehmer aus Liga 1 offen ist, hat sich die nach dem Vizemeistergeklärt: für viele überraschend ist dies Borussia Mönchengladbach. Da Leverkusen sensationell mit 4:0 gegen den SC Freiburg gewann, sind die Fohlen nicht mehr vom zweiten Platz zu holen. Leverkusen ist dagegen fest dritter der Liga, während Leipzig theoretisch noch um die Champions-League bangen muss. Die Bullen haben nur einen Punkt vor Schalke und zwei auf den BVB. Werder hofft am letzten Spieltag auf einen Sieg gegen Frankfurt, muss aber auf gleich vier Stammspieler verzichten: während Junuzovic, Lirola und Maksimovic gesperrt sind, wird Klaassen verletzt fehlen. Auch Marco Russ wird nicht zu Verfügung stehen: der Innenverteidiger wechselte für 3,5 Millionen zum VfB Stuttgart.