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Er war dem Druck gewachsen: Fabian Hambüchen gewann bei der Heim-WM in Stuttgart den Titel an seinem Paradegerät Reck. Im Finale ließ er die Konkurrenten deutlich hinter sich und holte das erste deutsche Turn-Gold seit zehn Jahren.
Hamburg - Der 19-Jährige siegte mit 16,250 Punkten überlegen vor dem Slowenen Aljaz Pegan mit 15,825 sowie dem Japaner Hisashi Mizutori mit 15,775 Zählern. Für Hambüchen war es die dritte WM-Medaille in Stuttgart nach Silber im Mehrkampf und Bronze mit der Mannschaft. Am letzten Tag der Weltmeisterschaften wurde er zudem Sechster im Sprung.
Hambüchen ist der erste deutsche Reck-Weltmeister seit 1995. Damals gewann Andreas Wecker Gold, der sich ein Jahr später auch bei den Olympischen Spielen in Atlanta durchsetzte. Zuvor waren Ernst Winter (1934), Eberhard Gienger (1974) und Ralf Büchner (1991) deutsche Weltmeister am Königsgerät geworden. Zuletzt hatte bei Turn-Weltmeisterschaften Valeri Belenki 1997 Gold für Deutschland geholt. Er setzte sich damals am Seitpferd durch.
Hambüchen spulte die derzeit schwerste Übung der Welt mit einem Ausgangswert von 7,0 Punkten nahezu makellos ab und degradierte die übrigen Finalisten fast zu Statisten. Schon vor dem Reck-Finale hatte Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), ein positives Fazit der Welttitelkämpfe gezogen. "Wir haben sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen alle Ziele voll erreicht", sagte der Verbandsboss. Daher sollen die beiden Cheftrainer Andreas Hirsch und Ulla Koch bis zu den Olympischen Spielen 2012 gehalten werden, entsprechende Verhandlungen werden im Herbst geführt.
Hirsch, der mit seinem Sextett im Mannschafts-Finale überraschend die Bronzemedaille gewonnen hatte, wollte diesen Erfolg aber nicht allein an seine Fahne heften: "Es hat alles gepasst. Wir wurden auf einer Welle der Begeisterung getragen und haben uns gar nicht getraut, irgendwelche Fehler zu machen." Im olympischen Jahr 2008 finden keine Weltmeisterschaften statt. Die 41. Welttitelkämpfe werden im Oktober 2009 in London ausgetragen.
Saubere Leistung und das mit 19! Da wird wohl noch der ein oder andere Titel kommen.