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Suhl (dpa) - Reinhard Heß, der "Mann mit der Fahne", ist tot. Am Heiligabend ist der erfolgreichste Bundestrainer der deutschen Skispringer im Alter von 62 Jahren in einer Klinik in Bad Berka an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.
Mit Disziplin und Lebensmut rang der Thüringer nach der Diagnose vor 23 Monaten der unheilbaren Krankheit noch fast zwei Jahre ab. "Ich bin dankbar, dass mir der Herrgott noch eine schöne Zeit geschenkt hat. Ich konnte viel mit meiner Frau Regina unternehmen, hatte mein zweites Enkelkind im Arm. Da habe ich manchmal fast vergessen, dass ich unheilbar krank bin. Jetzt muss ich dem Sensenmann in die Augen schauen", hatte Heß bereits Ende November im heimischen Suhl Freunden anvertraut.
Nach einem letzten Urlaub im November auf Teneriffa hatte er die todbringende Gewissheit erlangt. Heß, der sein ganzes Leben für den Skisprung gearbeitet hat, akzeptierte die Situation, ertrug die starken Schmerzen, setzte die Chemotherapie ab und verbrachte seine letzten Tage mit der Familie in der Klinik. Schon vom Tod gezeichnet ärgerte er sich noch über die "Zerschlagung des Erfolgssystems Heß".
In Reinhard Heß hat der deutsche Sport eine seiner großen Persönlichkeiten - und zahlreiche Sportkameraden einen wahren Freund verloren. Sein Name ist untrennbar verbunden mit der besten Ära der deutschen Skispringer. Zehn Jahre lang waren sie das erfolgreichste Team der Springerwelt, kamen nie ohne Medaille von den Saison-Höhepunkten nach Hause.
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Spätestens nach Hannawalds Tourneesieg warnte der als Mensch und Fachmann international hoch geachtete Trainer aber auch immer wieder vor der Kehrseite der Medaillen: vor wachsenden Versuchen von Managern, Werbepartnern und weiteren Beratern der Springer, Einfluss auf die sportlichen Belange zu nehmen. Heß musste sich arrangieren. Aufhalten konnte er die seiner festen Überzeugung nach auf die sportliche Leistungsfähigkeit negative Entwicklung nicht.
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Dabei war der heimatverbundene Teamarbeiter und Genussmensch sowohl eine Vaterfigur für seine Springer - Thoma holte ihn sogar als Trauzeugen - als auch der eng mit der Sportwissenschaft zusammen arbeitende systematische Planer des anspruchsvollen Trainings. Nach außen stellte er sich immer vor seine "Jungs". Intern konnte der Motivationskünstler aber auch den Knüppel rausholen. Da blieb nichts ungesagt. Um so mehr war er enttäuscht, als die Vorzeigespringer im ersten Winter ohne die erhofften Erfolge hinter seinem Rücken kungelten und 2003 maßgeblich seinen Rücktritt provozierten.
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Wirklich sehr sehr schade und das ausgerechnet an Weihnachten. Ich war schon en bisschen geschockt als ich die Überschrift gelesen hab, denn ich wusste gar nicht, dass er so totkrank war. Er war en toller Typ und hat mit seiner Arbeit die Springer immer zum Erfolg geführt. Tja so einen bräuchten die Springer jetzt wohl auch wieder. Naja, RIP.