Alles anzeigenJürgen Klinsmann ist als Trainer von Hertha BSC zurückgetreten. Der Verein reagierte überrascht.
Er wollte Hertha zum "Big City Club" machen, träumte an der Seite von Investor Lars Windhorst groß - und hört jetzt auf. Jürgen Klinsmann hat in einem Facebook-Statement bekanntgegeben, sein Amt als Trainer niederzulegen.
Unter der Leitung des ehemaligen Bundestrainers, der Ende November interimsweise übernommen hatte, gelangen den Berlinern in neun Bundesliga-Spielen nur drei Siege. Zuletzt setzte es trotz 2:0-Führung auf Schalke das Pokalaus und drei Tage später ein 1:3 gegen Mainz 05.
Gerade in diesen Minuten ist die Mannschaft auf dem Platz zur Ansprache versammelt. Nur die Co-Trainer Alexander Nouri und Markus Feldhoff sowie Athletikcoach Werner Leuthard sind anwesend, Klinsmann nicht. Inzwischen bestätigte auch der Verein die Demission. "Wir sind von dieser Entwicklung am Morgen überrascht worden", erklärte Michael Preetz. "Insbesondere nach der vertrauensvollen Zusammenarbeit hinsichtlich der Personalentscheidungen in der für Hertha BSC intensiven Wintertransferperiode gab es dafür keinerlei Anzeichen. Über die weiteren Entwicklungen werden wir zu gegebener Zeit informieren."
Als Nachfolger soll "zunächst einmal" Nouri "mit dem aktuellen Trainerteam das Training der Lizenzspielermannschaft" leiten.
Klinsmanns Statement im Wortlaut:
"Liebe Herthaner,
auf diesem Wege sage ich ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spieler, Fans, Zuschauer, Betreuer und Mitarbeiter von Hertha BSC für die Unterstützung, die vielen Begegnungen und den Austausch in den vergangenen zehn Wochen. Diese Zeit war für mich überaus spannend und brachte viele interessante neue Einblicke. Der Klub und die Stadt sind mir noch stärker ans Herz gewachsen.
Ende November haben wir mit einem hochkompetenten Team dem Wunsch der Vereinsführung entsprochen und ihr in einer schwierigen Zeit geholfen. Wir waren in der relativ kurzen Zeit auf einem sehr guten Weg, haben auch dank der Unterstützung vieler Menschen trotz meist schwieriger Spiele inzwischen sechs Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Hertha das Ziel - den Klassenverbleib - schaffen wird.
Als Cheftrainer benötige ich allerdings für diese Aufgabe, die noch nicht erledigt ist, auch das Vertrauen der handelnden Personen. Gerade im Abstiegskampf sind Einheit, Zusammenhalt und Konzentration auf das Wesentliche die wichtigsten Elemente. Sind die nicht garantiert, kann ich mein Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen und kann meiner Verantwortung somit auch nicht gerecht werden.
Deshalb bin ich nach langer Überlegung zum Schluss gekommen, mein Amt als Cheftrainer der Hertha zur Verfügung zu stellen und mich wieder auf meine ursprüngliche langfristig angelegte Aufgabe als Aufsichtsratsmitglied zurückzuziehen.
Die Anhänger, die Spieler und die Mitarbeiter sind mir in dieser Zeit natürlich ans Herz gewachsen und deshalb werde ich weiter mit der Hertha fiebern. Ich freue mich weiterhin auf viele Begegnungen in der Stadt oder im Stadion.
HaHoHe
Euer Jürgen"
"Am Morgen überrascht worden": Hertha bestätigt Klinsmann-Rücktritt
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Lustiger Typ. Fett eingekauft und dann abgehauen.
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So ein Esel. Ich halte überhaupt nichts von dem und finde auch nicht das der je ein guter Trainer gewesen ist.
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Schade: "Am Morgen überrascht worden" klingt eher nach dem Beginn eines guten Softpornos, das wäre interesssanter gewesen als der Rücktritt eines Luftikus.
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Bin von Klinsi als Trainer zwar nicht vollends überzeugt, menschlich aber schon (soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann). Daher glaube ich schon, dass im Hintergrund so einiges schief läuft bei der Hertha, das lässt sich aus seinem Abschied auch deutlich entnehmen.
Was auch immer genau vorgefallen ist, ich bin selbst Arbeitnehmer, man muss sich nicht alles gefallen lassen und zu allem ja und Amen sagen... Respekt zu der Entscheidung!
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Mit den Menschen, mit denen er im Verein zusammenarbeitet, kann es kein ernsthaftes Problem geben, denn dann würde er Hertha verlassen, alles andere würde dann keinen Sinn ergeben. Er räumt aber nur den Trainerposten (wobei seine Rolle ja sowieso mehr die des Motivators war, viele Aufgaben hat er sowieso deligiert) und möchte weiterhin Teil von Hertha sein, nur eben in der ursprünglich angedachten Position im Aufsichtsrat. Meine Theorie ist ehrlich gesagt, dass Hertha einen Trainer für die neue Saison gefunden hat und Klinsmann darüber enttäuscht ist, dass er nicht weitermachen darf, oder dass er gerne über Saisonende hinaus verhandelt hätte und Hertha dazu zu diesem Zeitpunkt nicht bereit ist, und er deswegen den Trainerposten sofort hinschmeißt. Dafür würde auch Klinsmanns Formulierung sprechen, dass er nicht das Vertrauen garantiert sieht. Sportliche Hintergründe kann es ja auch keine geben, denn seine Bilanz war gar nicht schlecht. Das Programm war verhältnismäßig schwer, die Niederlage gegen Mainz war der erste Dämpfer unter ihm. Aber wir können nur spekulieren. Als Fakt festhalten können wir lediglich, dass der Zeitpunkt und die Kommunikation sehr ungünstig ist, sowohl für die Mannschaft als auch für die Außenwirkung des Vereins.
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Jap, wie ich sagte:
Der Grund für den Klinsi-Knall: Nach Informationen von BILD und SPORT BILD wollte Klinsmann so schnell wie möglich Klarheit haben, wie es mit ihm weiter über den Sommer hinaus weitergeht. Die Bosse wollten erstmal die weitere Entwicklung abwarten […]
Also kein Grund, da irgendetwas Anderes als ein Diven-haftes Verhalten von Klinsmann hineinzuinterpretieren. -
Auch wenn gerade der Profifussball ein sehr schnelllebiges Geschäft ist und kaum vergleichbar mit "normalem" Branchen ist... in ca. 3 Monaten ist die Saison zu Ende, natürlich will Klinsi Planungssicherheit. Davon hängt sein Wohnort, sein Privatleben, seine Zukunft ab... ich würde ähnlich reagieren und habs tatsächlich auch schonmal genau so gemacht... Hut ab, Klinsi!
#proArbeitnehmer
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Wie du vollkommen richtig erkannt hast: Du kannst einen Trainerposten nicht mit deinem Job vergleichen. Zumal es von Anfang an die Vereinbarung war, dass Klinsmann nur bis Saisonende, aber eben auch so lange Trainer bleibt. Insofern verstehe ich deinen "Hashtag" nicht. Der Verein hält sich an die Vereinbarung, die Klinsmann unterschrieben hat. Klinsmann hat jetzt unerwartet Gefallen gefunden, Hertha-Trainer zu sein, und wollte die Verantwortlichen offensichtlich zu einer Verlängerung drängen. Dem Wunsch wurde zu diesem Zeitpunkt nicht entsprochen (was ich übrigens ausdrücklich begrüße, denn er hat einen klaren Auftrag und diesen noch nicht erfüllt!), also hält er sich nicht an die Vereinbarung, informiert die Welt, bevor der Verein überhaupt die Chance hat, zu reagieren, und schadet damit bewusst dem Arbeitgeber, bei dem er unter Vertrag steht. In anderen Branchen würden wir an dieser Stelle mindestens über Vertragsbruch sprechen (im Fußball halt unüblich…). Das hat nichts mit "Pro Arbeitnehmer" zu tun, so darf und sollte sich ein Arbeitnehmer nicht verhalten, in keiner Branche.
Ich bin Klinsmann für alles dankbar, was er in den paar Wochen für Hertha geleistet hat. Gute Arbeit. Aber diese Aktion war einfach mies und sollte nicht bejubelt werden.
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Ich dachte Düsseldorf ,Köln und Mainz sind Karnevalsvereine aber die Hertha schlägt das um längen
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Dem kann ich nicht zustimmen, ganz im Gegenteil. Klinsmann ist ein einzelner Angestellter von Hertha, der versucht hat, seinen Willen durchzusetzen. Das repräsentiert zum einen nicht den gesamten Verein, zum anderen hätte sich der Verein in meinen Augen nur dann lächerlich gemacht, wenn der Verein den Forderungen nachgegangen wäre. Klinsmann wollte, wie man mittlerweile weiß, nicht nur eine sofortige Verlängerung seines Vertrags, obwohl er die Aufgabe, die er hatte, noch gar nicht erreicht hat, er wollte auch die Rolle des Sportdirektors installieren (eine Rolle, die es bei Hertha überhaupt nicht gibt), womit er viel mehr Macht im Verein gehabt hätte. Er wollte in sportlichen Bereichen die Kontrolle übernehmen, welche über das Traineramt hinausgehen, einschließlich Bereiche seines Vorgesetzten Michael Preetz, zum Beispiel Transfers, und passend zu seiner eingeforderten Rolle ein absurd hohes Gehalt, welches ein Vereinsfunktionär mit den Worten "größenwahnsinnig" und "irre" beschrieb. Hertha hat in meinen Augen die einzig richtige Entscheidung getroffen, das nicht zu akzeptieren. Als Verein anders zu reagieren, das hätte Hertha zum Karnevalsverein gemacht. Die Reaktion von Klinsmann auf diese Absage spricht Bände darüber, wer sich hier "karnevalistisch" verhält.
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Hier mal der kicker-Liveticker:
https://www.kicker.de/5e451c41…rtha_klinsmann_ruecktritt
Ist schon ne sehr komische Geschichte, die da jetzt läuft.
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Junge ist das alles lächerlich.
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