Fünf Ligen, 96 Mannschaften und aktuell 84 aktive Manager kann die Soccer Zone (SOZONE) aktuell vorweisen. Eine Tatsache, die großen Respekt verdient. In diesem Zuge ist es natürlich schwer hier objektiv und vor allem fair lediglich fünf Projekte aus dem großen Pool zu wählen und diese als die spannendsten der Saison 2024|2 zu betiteln. Ich habe es trotzdem mal gemacht und versucht jeder Liga gerecht zu werden, indem jede einen Kandidaten stellt. Diese bieten auch gänzlich andere Voraussetzungen und Herausforderungen - vom Aufsteiger bis zum amtierenden Meister ist alles dabei. Und damit es sich irgendwie ein bisschen geiler anhört, habe ich es 'Projects to watch' genannt. Legen wir los!
FC. St. Pauli
Jeden Tag gucken wir auf die doch beeindruckende Zahl: „online seit: 17 Jahren & 252 Tagen". Das sind gut und gerne 18 Jahre Fussballgeschichte. Energie Cottbus, der Karlsruher SC oder der MSV Duisburg spielten zum Start der SOZONE noch Bundesliga. Und auch wenn der eigentliche Websoccer mitsamt der Managersimulation "erst" 2015 Online ging, hat es der FC. St Pauli seitdem nie geschafft ein Teil der Soccer-Zone-Geschichte zu werden. Bis zum 12. August 2024, als offiziell verkündet wurde, dass die Kiezkicker offiziell aufsteigen. Dass diese sogleich reserviert wurden, dürfte die wenigstens gewundert haben - hat wohl vor allem ein Manager seit Jahren auf diese Chance gewartet: ohne größere Überraschung nennt sich Paulianer der neue Manager der Braun-Weißen. Nun kann man vielleicht sagen: Aufsteiger sein ist nirgends dankbarer, als in der Bundesliga. Schließlich sind nicht nur die Top-Teams, im Vergleich zu anderen Ligen, machbarer, auch die direkte Konkurrenz im unteren Tabellendrittel ist jetzt schon auf Augenhöhe mit den Mannen vom Millerntor. So hat bis dato keiner der aktiven Manager den FC St. Pauli als Absteiger getippt - während Heidenheim oder Hoffenheim bereits einige Stimmen sammeln konnten. Doch trotzdem bleibt das Abenteuer Bundesliga für Pauli eines mit einem gewissen Risiko: der Kader ist relativ alt und nach der zugegeben guten Achse um Koch, Mittelstädt, Wimmer und Ducksch lässt der Kader etwas Breite vermissen. Was noch helfen könnte: weiteres Vitamin B vom Manager, der mal eben den angehenden Superstar Kenan Yildiz als Leihe aus Barcelona lotsen konnte. Der FC St. Pauli wird diese Saison nicht absteigen. Ich denke diese Frage stellt sich auch nicht. Die Frage ist eher: was kann Pauli in den kommenden Jahren erreichen?
Prognose: der FC St. Pauli wird in 2 Saison ein Top 10 Team stellen.
Olympique Marseille
Ich weiß gar nicht wie viele Jahre ich den Manager Matze. jetzt kenne. Vor allem nicht wie lange ich ihn jetzt schon gut kenne. Fakt ist: wenn matze Bock hat, hat er Bock. Dann hat er ein Gefühl für Spieler, Talente und Verhandlungen. Und das täuscht ihn meist nicht. Das was dem neuen Manager von Olympique Marseille ab und an abgeht: seine Konstanz. So wechselt der Meppener, unabhängig der Simulation, oftmals von Saison zu Saison den Stuhl und steht seinem Erfolg selbst im Weg. Nun möchte man meinen, hat er mit einem der interessantesten Aufsteiger ein "perfect match" und weiß das Pflaster Marseille zu schätzen (auch wenn er andernorts genau jenes Team gerade abgegeben hat). Den Großteil der Saisonvorbereitung hat er schon einmal verpennt, wenn auch jüngst ein paar Transfers und gar News für Entschädigung sorgen sollten ist noch viel Luft nach oben vorhanden. Das gilt auch für das Team, welches relativ jung ist für einen Aufsteiger (23.13). Mit Danso hat man zwar einen der besten Spieler verloren, diesen aber mit Issa Diop und Arouna Sangante (nomineller RV) adäquat ersetzt. Was Les Olympiens noch definitiv fehlt: einer der für Tore sorgt. Flüssig sollte man sein und auch die Breite gibt noch etwas her, sodass OM am Saisonende eigentlich ohne große Probleme zumindest die Top 15 knacken sollte. Trotz der immer noch brutalen Dichte im Französischen Tabellenkeller.
Prognose: Marseille wird einige Jahre Teil der Ligue 1 bleiben, matze jedoch nicht. Change my mind.
Manchester United
Erst vor wenigen Tagen hatte ich eine sehr unterhaltsame und entspannte Verhandlung mit einem hiesigen und tendenziell aktiven Manager. Dort fiel mir auf, dass der Kollege am anderen Tisch sehr darauf bedacht war, dass er sein (Zweit-)team im Zuge eines Transfers nicht einem zu großen Risiko aussetzen wollte. Nun kann man sagen: das ist bei einem Zweit- oder Interimsverein vielleicht wichtig und richtig, aber... ist das wirklich so? Ich finde, unter der Prämisse, dass das hier alles ein Spiel ist und wir alle gewissenhaft unseren Job als Manager wahrnehmen, es wichtig, dass man auch mal gewisse Risiken eingehen darf. Wieso nicht mal ein gutes Talent für viel Geld verkaufen? Wieso nicht mal den Topspieler für ein geiles 3er Paket abgeben? Scheu vor Risiko hat zumindest Kollege Sechzig als neuer Manager von Manchester United nicht. Eine sehr umtriebige Saisonvorbereitung liegt hinter den Red Devils, seitdem Theo sehr überraschend abgedankt und Sechzig überraschend übernommen hat. Elf mal kleinere, mal größere Transfers liegen hinter dem einfachen Meister, der auch keine Skrupel vor größeren Namen hatte (Gakpo, Dimarco, Leroy Sane, Manuel Neuer oder Christian Pulisic). Sechzig selbst sagte, er gehe aktuell bewusst zwei Schritte zurück um mittelfristig wieder die Top 3 zu knacken oder gar nach der zweiten Meisterschaft zu greifen. Fakt ist: Mut wird oft bezahlt und Risiko belohnt. Und wenn es manchmal auch ein wenig dauern mag. Neben vielen Stärken von Sechzig als Manager (Verhandlungsgeschick, Mut, Wissen) ist aber, ähnlich wie bei matze, seine Wechselwilligkeit oftmals ein Hindernis für langfristige Entwicklungen. Es könnte jedoch gut sein, dass die Strahlkraft eines Manchester United's den Manager jetzt erstmal sesshaft macht.
Prognose: United wird diese Saison die Top 4 verpassen und auch in der nächsten Saison die letzten 3 Jahresplatzierungen (Rang 3) nicht wieder erreichen.
Rayo Vallecano
Nanu? Was macht den Rayo Vallecano auf dieser Liste? Gibt es in der LaLiga nicht interessantere Themen? Wer gewinnt das Duell der Giganten um Barcelona und Atlético? Wohin investiert der FC Villarreal seine Millionen und kann der FC Sevilla seine Schmach aus der letzten Saison vergessen machen? Sicher sind das alles Punkte, die besprochen werden können. Uns interessiert aber hier und jetzt: wie schlägt sich eigentlich das Team, welches laut der "Statistiken - Vereinsmarktwert" einen der niedrigsten Werte des ganzen Verbandes hat. Auf Seite 10 und Platz 93 muss man geduldig scrollen um Los Franjirrojos (Spitzname dank des roten Querstreifens) zu finden. Nur UD Las Palmas, UD Almeira (ohne Manager) und die TSG Hoffenheim stellen ein Team, welches weniger erreicht als Vallecano: 111.100.000 €. Nochmal kurz um das zu relativieren: allein 12 aktive Spieler in der Sim verfügen über einen höheren Marktwert, als das gesamte 21-köpfige Team. Nun hat aber das Team aus dem Stadtteil im Südosten von Madrid einen Joker: Powl. Ähnlich wie das deutsche Pendant Pauli ist auch der hauptberufliche Liverpool-Manager ein erfahrener seiner Zunft und wird damit Rayo wohl extrem unterstützen. Und auch die Tatsache, dass eben Las Palmas und auch Almeira keinen Manager haben, spricht für Vallecano, sollten so die Plätze 20 und 19 bereits vergeben sein. Ein früher Kniff war auf jeden Fall die Verpflichtung von Jordan Teze, der am Ende eine dreifach Verstärkung einbrachte (wir bleiben dabei: Mut wird belohnt) und Vallecano gar etwas an Breite & Tiefe einbrachte. Und so bin ich mir sicher, wird Paul weiter dran bleiben und die krassen Außenseiter im spanischen tanque de tiburones bestehen lassen.
Prognose: ähnlich wie der französische Aufsteiger Marseille wird sich Rayo früh aus dem Abstiegskampf befreien und durch weitere Transfervorteile auf sich aufmerksam machen.
Atalanta Bergamo
Wir schreiben den 15.08.2024. Es ist der 37. Spieltag der Seria A und Tabellenführer AC Mailand muss gegen Verfolger Atalanta Bergamo ran, während ein weiterer Verfolger - die Roma, als zweite in der Liga - immerhin gegen den SSC Neapel (7.) bestehen muss. Alle Vereine trennt am vorletzten Spieltag lediglich 3 Punkte: alles ist möglich. Und so kommt es, wie es kommen muss, wenn man eine Göttin auf der eigenen Seite hat: Bergamo gewinnt am 37. Spieltag das direkte Duell gegen den AC Mailand und freut sich am 38. Spieltag über ein 5:0 Sieg gegen nicht anwesende Florentiner, während auch die Roma am letzten Spieltag nicht über ein 1:1 bei Juventus Turin hinaus kommt und damit die Meisterschaft aus den eigenen Händen legt. Was für viele nach Spieltag 36 noch unmöglich schien, wurde wahr: Bergamo feiert etwas überraschend dir dritte Meisterschaft in Folge. Bergamo ist auf dem absoluten Höhepunkt, auch wenn die Saison 2023|1 mit dem Quadruple, sicherlich niemals zu toppen sein wird. Doch, es mehren sich zum Ende der Saison die Gerüchte, dass Manager lezi dies selbst erkannt hat und etwas Amtsmüde wurde. Die Suche nach einem Nachfolger, in dessen der Manager selbst tief involviert sein soll, scheint zu laufen - es findet sich aber, so sagt man, kein geeigneter Nachfolger für den umtriebigen und journalistisch begabten Manager. Also geht lezi in sein nunmehr drittes Jahr als Manager von Bergamo, muss aber aufpassen, dass er spätestens diese Saison nicht seinen Nimbus verliert. Der Kader ist (im Vergleich zum Wettbewerb) etwas in die Jahre gekommen, einige Spieler kurz vor- oder gar auf dem Zenit und selbst die Reserve hat zwar einen ordentlichen Wert (7. im internationalen Ranking), ist aber auch im Vergleich mit vielen anderen zweiten Mannschaften eher "alt". So bleibt Bergamo abhängiger denn je vom aktuellen Manager, der zwar unstrittig bleibt, aber auch darauf achten muss, seinen eigenen Mannschaftsstandard zu halten.
Prognose: Atalanta holt zum ersten mal seit 3 Jahren keinen Pokal, bleibt aber "dritte" Macht in Italien.