(DEU) Das Jahr geht zu Ende.

Die Saison 2023-1 in der Fußball Bundesliga ist zu Ende gegangen und Holla die Waldfee liebe Fußballfreunde, was war das für eine Saison?!

Und normalerweise gebühren die ersten Zeilen einer finalen Zusammenfassung dem deutschen Meister, möchte ich die ersten Absätze doch jemand anderem widmen und verlasse dabei vielleicht temporär auch die objektive Sicht eines Verfassers.
Fast schon tragisch müssen wir uns nach den 34 Spieltagen von der Borussia aus Dortmund verabschieden. Der langjährige Meisterkandidat und damals als Bayern-Ablöser Nummer 1 gehandelt, muss den schweren Gang in Liga 2 antreten.
Lange Jahre, zu meinen RB Leipzig Zeiten, eine persönliche „Fehde“ mit dem BVB geführt, fühlt es sich jetzt einfach falsch an, diesen Verein nicht mehr in der ersten Liga dabei zu haben. Diesen Verein und diesen Manager.

Kaum einer war so aktiv wie FortunaFlo. Hat viele Talente geholt, u.a. Karim Adeyemi abgegeben und am Ende noch versucht das Ruder rumzureißen. All das hat nicht gereicht. Mit dem straffen Endprogramm mit Wolfsburg, Leipzig und Bayern gab es keinen einzigen Punkt an den letzten drei Spieltagen – der eigentliche Todesstoß kam aber am 30. Spieltag, als man gegen Aufsteiger und Mitkonkurrent Hamburg zu Hause 0:2 verlor.

Keiner hat mit einem solche Abschneiden gerechnet und man kann es auch nicht wirklich analysieren. Klar hat der BVB Stärke verloren, war aber dennoch konkurrenzfähig. Auf dem Papier. Ausschlaggebend waren einzig und allein die mickrigen 7 Punkte in der Rückrunde.
Wir sind uns sicher, dass der BVB wieder hochkommen wird, vmtl. dann auch mit einem anderem Manager, aber ich möchte es auch hier nochmal loswerden: Der Saisonübergang nimmt Zeit in Anspruch. Nimm dir eine kleine (!) Auszeit, schnapp dir einen Aufsteiger und bleib uns erhalten, Flo! (Anm. d. Redaktion: Nach Verfassen dieser Zeilen hat Flo bereits sich ein neues Team geangelt, Top!)

Knapp 350km weiter hat man von den Tränen in Dortmund nichts mitbekommen. Unerwartet wurde der VfL Wolfsburg ein zweites Mal in ihrer Historie Deutscher Meister. Und das am Ende vollkommen verdient.
Seit dem 4. Spieltag stand kein anderer Verein in der Tabelle oben, was die Dominanz der Wölfe unterstreicht und es ist das erste Mal überhaupt nach dem FC Bayern, dass jemand die Meisterschaft verteidigen konnte. Großen Anteil hatte hier die Hinrunde – in der Rückrunde holte man 32 Punkte und gehörte „nur“ noch zu den Top 4 der Liga. Zwischen Spieltag 25 und 27 gab es keinen einzigen Sieg, weswegen Schalke 04 den Wölfen dicht im Nacken standen – Ebbes Ansprache im Training der Knappen lautete wohl „Die müssen Euren Atem spüren“, oder so ähnlich.

Bemerkenswert ist neben der Souveränität in der Liga auch das Abschneiden International. Nach dem erfolgreichen Halbfinal-Triumph über Manchester United bestreitet man in 7 Tagen das Europa-League Finale gegen den FC Genua. Sicherlich kein einfacher Gegner, wo man aber als deutscher Meister als Favorit ins Rennen gehen wird.

Haben wir also einen neuen Primus in Deutschland?

Primus wollte eigentlich auch mal RB Leipzig werden. Nach dem Meistertitel folgten zwei Seuchen-Saisons. Von vielen als Favorit auf den Meistertitel betrachtet, steht am Ende nur Platz 4 zu Buche. Immerhin noch Champions-League und dennoch geistert nur ein Wort durch die Medienlandschaft: Umbruch. Dieser soll jetzt in der Sommerpause vollzogen werden – aber ist das sinnvoll? Man kann sich in Leipzig nichts davon kaufen, aber mit 40 Punkten ist man mit 4 Punkten Vorsprung auf den FC Bayern München Rückrundenmeister geworden. Die 28 Punkte aus der Hinrunde stellen das Problem des Klubs dar und schmälern am Ende das Gesamtergebnis. Man darf gespannt sein, inwieweit der Kader von Matze sich am Ende verändern wird.

Platz 2 und 3 werden komplettiert vom FC Bayern München und dem FC Schalke 04.
Während die einen etwas überrascht ihre Platzierung sind (;)), ist bei den anderen der Frust gestiegen. Sei es das 0:3 zum Abschluss in Stuttgart, der Verlust der Vize-Meisterschaft oder aber doch die bittere Realität, dass man Wolfsburg am Ende nicht vom Thron stoßen konnte. Lange Zeit spielte man eine fast tadellose Rückrunde, schnupperte immer wieder an Platz 1, und am Ende ist es eben doch nur Platz 3.

Aber die Zeit von Schalke wird kommen. Es ist die beste Saison in der Historie des Klubs und die Stärke steigt von Jahr zu Jahr. Schalke wird in der nächsten Saison zu den Top-Favoriten gehören. Halleluja, ich weiß noch nicht, ob die SIM-Welt bereit ist, Ebbe an der Spitze zu sehen. #Memesarecoming
Vize-Meister ist demnach der FC Bayern geworden und war so nah wie noch nie an der sechsten Meisterschaft der Historie.

Zwischen der letzten Meisterschaft, das möchte ich nochmal betonen, und dem aktuellen Vize-Titel lag ein Rücktritt von Meh, das Comeback, viel Kritik und Frust. Der Umbruch in München, der bitter nötig war, ist vollzogen und die Bayern scheinen zurück zu alter Stärke gefunden zu haben. Im vergangenen Jahr nur auf Platz 5 gelandet und mit beachtlichen 18 Punkten Rückstand auf den VfL Wolfsburg, konnte man den Abstand auf 4 Punkte verkürzen. Auch wenn man sich über eine Vize-Meisterschaft nur selten freuen kann – in dem Fall kann Meh das durchaus tun und hoffe, das gibt Auftrieb für die neue Saison! Ebenfalls in der kommenden Saison wird Deutschland von Borussia Mönchengladbach, Arminia Bielefeld, Bayer 04 Leverkusen, dem SC Freiburg und Werder Bremen vertreten. Während die ersten drei in der Europa-League (Quali) an den Start gehen, konnten sich Bremen und Freiburg für die Conference-League qualifizieren.

Während die ersten drei international dauer-vertreten sind, ist es doch gerade für Bremen und Freiburg ein riesen Erfolg. Beide spielten in der vergangenen Saison ganz lange um den Klassenerhalt, der eine mehr, der andere weniger.
Beide Manager der Klubs, Weezel für Bremen und Voodoo für Freiburg, setzen auf Konstanz und Kontuinität und haben sich dadurch verbessern können. Voodoo und seine Freiburger holten insgesamt 13 Punkte mehr als in der Vorsaison und schnupperten sogar kurzfristig an der Europa-League! Zwischen Spieltag 21 und 29 blieb der Club ohne Niederlage, holte 7 Siege und 2 Unentschieden und zementierte dadurch den Anspruch nach Europa.
In der neuen Saison darf man gespannt sein, wie die Freiburger mit der Dreifach-Belastung umgehen werden – gleiches gilt aber auch für die Bremer.
Auch die Bremer sammelten insgesamt beachtliche 12 Punkte mehr als in der Vorsaison und konnten sich dabei auf die starke Hinrunde stützen. Hätte wäre wenn, aber wären auswärts mehr Punkte geholt worden (lediglich 17 an der Zahl) wäre auch der Sprung in die Europa-League möglich gewesen. Aber nichtsdestotrotz darf das die Leistung nicht schmälern.

Für Aufsehen bei den Bremern sorgten besonders Niclas Füllkrug und Enes Ünal. Das Sturmduo erzielte insgesamt 31 der 47 Bremer Tore – quasi also die Lebensversicherung an der Weser.
Lebensversicherung ist auch in Gladbach ein gutes Stichwort.
Mit Randal Kolo Muani, Marcus Thuram und Cristiano Ronaldo hat man gleich 3(!) Spieler, die mehr als 10 Tore geschossen haben. Ronaldo und Kolo Muani sogar jeweils 17. Damit stellt man gleich zwei Spieler in den Top5 der besten Torschützen – und dennoch hat es am Ende der Saison knapp nur Platz 5 gereicht, wobei der Rückstand auf Leipzig auch lediglich 3 Punkte beträgt.

In Gladbach ist die Saison aber noch nicht vorbei. Im Pokalfinale in 2 Tagen trifft man auf die Arminia aus Bielefeld, die ironischerweise in der Ligatabelle auch direkt hinter Gladbach sich platzieren konnte. Gladbach gewann das Hinspiel gegen Bielefeld, und spielte im Rückspiel 1:1 Unentschieden, sodass man schon davon ausgehen darf, dass sie als Favorit in das Spiel gehen werden.

Natürlich ist das Pokalfinale für Olof das I-Tüpfelchen der Saison. Zwar war man international in diesem Jahr nicht so erfolgreich wie die vergangenen Jahre, allerdings trat man dafür auch in der Champions-League an. Diese Saison reicht es „nur“ für die Europa League, der Platz 6 und die erneute Qualifikation international ist aber durchaus als Erfolg zu bezeichnen.

Der letzte deutsche Teilnehmer, der in der Europa League (Quali) starten wird ist Bayer 04 Leverkusen. Am Ende ist der Abstand des einstigen Bayern München Bezwinger und Wachablöser zur Champions-League enorm, ganze 16 Punkte weniger als Leipzig hat man geholt – der Knackpunkt, gerade in der Rückrunde, war wohl einfach, dass man gegen vermeintlich schwächere Teams, die vorhandenen PS nicht auf die Straße bringen konnte. Niederlagen gegen Hamburg, Augsburg, Union Berlin, Unentschieden gegen Hertha oder Mainz – in den direkten Duellen um die internationalen Plätze, gab es weitestgehend positive Ergebnisse (Sieg gegen Leipzig und Bielefeld sowie Unentschieden gegen Gladbach), sodass man darauf in der neuen Saison durchaus aufbauen kann.

Aufgrund der oben erwähnten Pokalsituation darf sich auch der 10. der abgelaufenen Saison auf das internationale Business freuen. Die TSG Hoffenheim hat die Qualifikation über den Ligabetrieb um 3 Punkte verpasst, wird aber dennoch in der Conference League an den Start gehen. Der fast Absteiger aus der vergangenen Saison hat insgesamt 43 Punkte geholt und war somit weit weg von den Abstiegsrängen.
Alles was nach Hoffenheim platziert ist, spielt so ein wenig in einer eigenen Liga – oder zumindest in einer eigenen Tabellenregion. Zu weit weg vom internationalen Geschäft und, zumindest auf dem Papier, mit gesicherten Anstand zu Platz 16 bis 18.

Angeführt wird die 5 er Gruppe vom FSV Mainz 05. Nachdem der langjährige Coach plumps nach 5 Jahren Amtszeit eine neue Herausforderung annahm, war es vorbei mit Konstanz. 3 Coaches später war es plumps, der sich interimsmäßig wieder um seine Mainzer kümmerte und das sinkende Schiff wieder auf Kurs brachte. Letztendlich reichen 39 Punkte um gesichert im Mittelfeld auf Platz 11 zu landen – wenn auch gleich zwischen Platz 11 und 15 insgesamt nur 3 Punkte liegen. Ebenso zum Mittelfeld gehören Stuttgart, Augsburg, Hamburg und Bochum. Besonders bei den Stuttgartern und den Hamburgern ist die Platzierung eine Überraschung und war so vielleicht am Ende der Hinrunde nicht zu erwarten. Kaum zu glauben, aber lediglich 6 Punkte holte man in der Hinrunde, abgeschlagen mit 11 Punkten zum rettenden Ufer war man Letzter. 32 Punkte in der Rückrunde, Platz 6 in der Rückrundentabelle, zeigen, dass das Team Potential für mehr hat und was für eine beachtliche Leistung hier auf dem Platz aufgerufen wurde. Das hat Manager des Jahres Potential.

Doch auch Platz 13 der Hamburger ist nicht weniger überraschend und genau so respektierend zu bewerten. Auf dem Papier hat der Aufsteiger einen der schwächsten Kader der Liga und Manager Bosanac war sicherlich noch gebeutelt vom Abstieg mit den Frankfurtern – dennoch stand man nur zwei Mal in der gesamten Saison auf einem Abstiegsplatz. Das zweite Mal am 30. Spieltag – doch 8 Punkte aus den letzten 4 Spielen waren nicht nur enorm wichtig, sondern auch der Toröffner zum Klassenerhalt.

Weniger aufregend war es bei den Augsburgern. Die ganze Saison über positionierte man sich zwischen Platz 10 und 15 und war somit eines der vielleicht unscheinbareren Teams der vergangenen Saison.

Nicht ganz so erfreulich oder entspannt wie bei anderen Clubs, lief es bei unseren Berlinern.
Während Aufsteiger Hertha wieder den Gang in Liga 2 antreten muss, wird Union Berlin in der Relegation auf den SV Darmstadt treffen. Am Ende stehen bei der Hertha lediglich 4 Siege auf der Haben-Seite, sodass der Abstieg bereits frühzeitig besiegelt wurde.
Mit einem Sieg in der Relegation würde Union die Vormachtstellung in Berlin behalten und geht aufgrund des für den Abstieg zu stark besetzten Kaders als Favorit ins Rennen.
Wir wünschen hier viel Erfolg.

Generell gratulieren wir allen Managern, die ihre Ziele erreicht haben und freuen uns schon jetzt auf die neue Saison!