ich glaube Ruben Neves wäre mit seinem Wolves Gehalt auch keinen Hungertod gestorben. Es wird immer so getan, als ob man das unbedingt tun müsste. Die sind alle stinkreich und haben gut ausgesorgt, wenn sie nicht alles verprassen
Ganz so einfach ist es oft dann doch nicht. Als Profisportler gehst du schließlich nicht mit 65 in Rente, sondern mit 35 (+/- ein paar Jahre). Und dann sorgen diese Menschen oft auch nicht für sich alleine, sondern auch für Teile der Familie oder so. Natürlich hat man dann oft auch höhere Lebensstandards, die nicht zwingend notwendig wären, unter die man auch später im Alter nicht mehr möchte, im schlechtesten Fall geht es auch ins Verschwenderische, was nicht so fein ist. Aber ich find's zu billig, nur auf das Gehalt zu schauen und dann sich selbst als Maßstab zu nehmen. Vor allem auch, weil niemand von uns glaubwürdig erzählen kann, er würde das nicht tun. Wenn man nichts hat, spricht es sich nämlich immer sehr einfach. Da kann jeder noch so überzeugt tun, dass er ja ganz anders wäre, für mich hat das keine Glaubwürdigkeit, wenn das jemand sagt, der diese Wahl überhaupt nicht hat. Denn Umstände verändern Denkweisen und niemand weiß, wie er sich in einer identischen Situation wirklich entscheiden würde.
Ja, es gibt die Menschen, die solche Verträge ablehnen, manche vielleicht sogar, ohne darüber nachzudenken, weil sie Prinzipien haben und diese über alles andere stellen. Und wenn sie das tun: Großen Respekt! Es ist aber nur menschlich, eine solche Möglichkeit, die zumeist einmalig sein dürfte, zu nutzen. Menschen sind nun einmal darauf konditioniert, Erfolg haben zu müssen, und in unserer Gesellschaft steht Geld für Erfolg. Das klingt blöd, ist auch blöd, aber es ist die Realität und beeinflusst unser Handeln, auch im Unterbewussten. Und gerade als Sportler kommt dann ja noch der übermäßige Ehrgeiz dazu, den ganz viele haben. Da muss es dann beim Geld gar nicht mehr nur um das Geld an sich gehen, denn davon haben sie vielleicht wirklich genug. Letztlich will man als Sportler immer besser und besser werden und das Gehalt bestätigt den Erfolg - oder tut dies nicht. Ich glaube schon, dass Geld als Form der Anerkennung eine ganz große Rolle im Profisport spielt. Und dass je erfolgreicher man bereits ist, man desto mehr das Maximale erreichen will.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin auch kein Freund gewisser Entwicklungen und ich bin der Meinung, dass man Obergrenzen setzen müsste. Aber diese Grenzen gibt es nicht und den Spielern kann man nicht wirklich einen Vorwurf machen, dass sie machen, was möglich ist. Diejenigen, denen man viel mehr Vorwürfe für das mittlerweile so kaputte System machen könnte, sitzen in ganz anderen Positionen.